Bernabéu 2025: Spektakel, Rekorde – aber weiter keine 80.000 Zuschauer | OneFootball

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·29 December 2025

Bernabéu 2025: Spektakel, Rekorde – aber weiter keine 80.000 Zuschauer

Article image:Bernabéu 2025: Spektakel, Rekorde – aber weiter keine 80.000 Zuschauer
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Das Estadio Santiago Bernabéu hatte auch im Jahr 2025 einiges zu bieten – Foto: REAL TOTAL/Filip Knopp

Super-Bernabéu mit unbekannter Kapazität

360-Grad-Videowände, ein verschließbares Dach, ein fahrbarer Rasen, neue Gastro-Zonen, VIP-Lounges, Marktflächen und multifunktionale Event-Formate: Das Super-Bernabéu ist längst Realität – auch wenn der vollständige Umbau noch längst nicht abgeschlossen ist. Wie REAL TOTAL bereits mehrfach berichtete, hat sich das Stadion vom reinen Fußballtempel zur ganzjährigen Attraktion entwickelt mit Gastronomie, Führungen, Sportarten jenseits des Fußballs und Eventflächen, die auf die internationale Bühne zugeschnitten sind. Doch während das Angebot wächst, bleibt die offizielle Kapazität nebulös. Florentino Pérez sprach während des Umbaus von rund 80.000 Plätzen – mehr sei aufgrund des engen Raums in der Stadt und dann fehlender Notausgänge nicht möglich –, doch seit der Wiedereröffnung nennt der Klub keine aktuellen, verbindlichen Zahlen mehr. Warum bleibt das Bernabéu als trotz hoher Nachfrage dauerhaft unter 80.000 Zuschauern bei Pflichtspielen? Die Gründe sind vielfältig: Im Zuge der Modernisierung mussten einige klassische Sitzplätze neuen VIP-Lounges, Gastro-Etagen und Hospitality-Zonen weichen. Auch temporäre Sperrungen bei Event-Umbauten und technischen Installationen könnten Einfluss auf die Kapazität haben. Darüber hinaus wurde der Betongrund wegen des neuen Rasentieflagers, auf Kosten der ersten Reihen, leicht angehoben.


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Auch 2025: Kein Pflichtspiel über 80.000

Im gesamten Kalenderjahr 2025 absolvierte Real Madrid 26 Heimspiele im Estadio Santiago Bernabéu, wovon 20 gewonnen und vier verloren wurden. Zwei Partien endeten remis, was unterm Strich einer Siegquote von rund 77 Prozent entspricht. Die höchsten Heimsiege des Jahres markierte man übrigens im Januar beim 5:1 gegen Salzburg in der Königsklasse sowie beim 4:0 gegen den FC Valencia im November. Am meisten los war im April mit vier Heimspielen, während sich die Zuschauerzahlen auf das gesamte Jahr betrachtet konstant zwischen rund 60.000 und knapp 78.000 bewegten. Das bestbesuchte Fußballspiel des Jahres war der Clásico gegen den FC Barcelona am 26. Oktober mit 78.107 Zuschauern, der auch die Champions-League-Duelle gegen Manchester City (77.023 und 76.977), Arsenal (77.073) oder Atlético Madrid (78.082) hinter sich ließ. Den tiefsten Wert markierte hingegen die LaLiga-Partie am 14. Mai gegen Mallorca mit gerade einmal 60.753 Fans auf den Rängen. Im Schnitt besuchten also 73.681 Menschen die Heimspiele der Blancos – fast 2.500 mehr als noch im Vorjahr. Und trotzdem deutlich unter der 80.000er-Marke, auch weil immer wieder (teils ältere) Dauerkartenbesitzer nicht erscheinen – so wird das Stadion teils als ausverkauft angezeigt, einzelne Plätze bleiben am Spieltag dennoch frei, weswegen es meist am Spieltag und davor auch noch hunderte Rückläufer im Onlineshop gibt. Und trotzdem sieht es mit Tickets weiter schwierig aus.

Übersicht

Alle 26 Heimspiele 2025 (20 Siege, 2 Remis, 4 Niederlagen):

NFL bricht Rekord

Abseits des Fußballs schrieb das Bernabéu 2025 dennoch Geschichte. Erstmals fand ein NFL-Spiel auf spanischem Boden statt. Ein Meilenstein für den internationalen Anspruch der Arena. Mit 78.610 Zuschauern stellte dieses Event den höchsten Zuschauerwert seit dem Umbau auf und übertraf damit sämtliche Fußballspiele des Jahres. Ironischerweise war es also nicht Real Madrid selbst, sondern der amerikanische Football, der dem neuen (!) Bernabéu seinen Zuschauerrekord bescherte – ein weiteres Indiz dafür, dass das Stadion längst mehr ist als ein reines Fußballstadion.

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Konzerte weiter auf Eis – ebenso die Skybar

Während das Fußballjahr gut besucht war, fiel 2025 eines besonders auf: Nach wie vor gab es keine großen Konzerte im Bernabéu. Unmittelbar nach den umfangreichen Modernisierungsarbeiten hatte der Klub ursprünglich damit gerechnet, das renovierte Stadion auch für große Musik-Events zu nutzen. So spielte unter anderem Weltstar Taylor Swift im Bernabéu, doch Lärmschutzprobleme und Anwohnerklagen verhindern nun seit über einem Jahr vergleichbare Veranstaltungen. Mehrere Konzerte, darunter beliebte nationale und internationale Acts, mussten abgesagt oder verschoben werden, weil das Stadion die strengen kommunalen Lärmvorschriften nicht erfüllte. Seit Monaten werden daher zusätzliche bauliche Maßnahmen im und am Stadion durchgeführt, insbesondere zur Schallisolierung und Dämmung. Real Madrid rechnet aktuell damit, dass spätestens ab dem Frühjahr 2026 wieder Konzerte möglich sein könnten, so wurden unter anderem Glasscheiben zur Isolierung eingebaut. Bis dahin bleibt das Bernabéu in dieser Hinsicht jedoch stumm.

Auch eine der spektakulärsten Flächen des neuen Bernabéu blieb bislang ungenutzt: die Skybar. Konzipiert als eines der attraktivsten Gastro-Highlights mit Blick über die Stadt, liegt dieser Bereich nach wie vor brach – nicht aus Mängeln am Konzept, sondern wegen eines andauernden Rechtsstreits zwischen der Betreiberfirma und dem spanischen Rekordmeister. Statt Atmosphäre und Erlebnisraum dominiert juristische Ungewissheit. Ein anderes Großprojekt hingegen steht kurz vor dem Abschluss: die Beleuchtung der Außenfassade. Seit diesem Sommer wird die Aluminiumhülle mit rund 10.000 RGB-LED-Leuchten ausgestattet. Dank moderner Video-Mapping-Technik soll die Fassade künftig Licht, Farbe und Bewegung projizieren und das Stadion in eine lebendige, dynamische Oberfläche verwandeln, damit das Bernabéu nicht nur innen, sondern auch äußerlich ein visuelles Wahrzeichen darstellt.

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Goldgrube Bernabéu

Trotz fehlender Konzerte ist das Bernabéu bereits jetzt eine wirtschaftliche Goldgrube. Laut MARCA generieren die Königlichen inzwischen durchschnittlich mehr als eine Million Euro pro Tag aus dem Stadionbetrieb. Für die aktuelle Saison rechnet der Klub mit Stadioneinnahmen von rund 402 Millionen Euro – ein Plus von 23 Prozent gegenüber 2024/25 (326 Mio.). Zum Vergleich: In der letzten Saison vor dem Umbau (2018/19) lagen diese Einnahmen bei 173 Millionen Euro. Vor allem die Tour Bernabéu entwickelte sich zum absoluten Zugpferd. In der Saison 2024/25 brachte sie trotz eingeschränkter Bedingungen 52,6 Millionen Euro ein – fast doppelt so viel wie das weltberühmte Prado-Museum der spanischen Hauptstadt, das 2024 rund 27 Millionen Euro einnahm. Mit weiteren Großevents wie der Basketball-EM 2029 und dem großen Traum vom WM-Finale 2030 dürfte das Umsatzpotenzial weiter steigen. Gleichzeitig bedeutet diese Entwicklung aber auch, dass die ohnehin hohen Ticketpreise ungebremst steigen dürften.

Das Estadio Santiago Bernabéu ist 2025 ohne Zweifel eines der modernsten Stadien der Welt. Als Fußballarena, Event-Location – internationale Firmen buchen regelmäßig Events im Stadion – und internationale Attraktion setzt es Maßstäbe. Doch die Zahlen zeigen klar: Die magische 80.000-Marke wird weiterhin nicht erreicht. Mit dem NFL-Erfolg, neuen Eventformaten wie dem aktuellen Wintermarkt „Mavidad“ und Zukunftsplänen dürfte das Bernabéu wirtschaftlich weiter an Bedeutung gewinnen, sportlich bleibt die Zuschauerobergrenze jedoch ein ungelöstes Mysterium.

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