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·25 February 2025

Bielefeld schaltet Werder aus! Ein Drittligist steht im Halbfinale

Article image:Bielefeld schaltet Werder aus! Ein Drittligist steht im Halbfinale

Am Dienstagabend war im dritten DFB-Pokal-Viertelfinale Werder Bremen bei Arminia Bielefeld zu Gast. In einem hochintensiven Spiel rang die Arminia den Favoriten nieder und gewann mit 2:1. Die Bremer schafften es nicht, den Zwei-Tore-Rückstand aus dem ersten Durchgang zu egalisieren. Der fantastische Pokal-Lauf der Bielefelder geht somit weiter.

Zwei Mannschaften in unterschiedlicher Stimmungslage: Der Drittligist Arminia Bielefeld ging mit dem Rückenwind aus zwei Siegen in der Liga und natürlich der Euphorie des bisherigen Pokallaufs in das Spiel. Werder Bremen hingegen kam in der Bundesliga zuletzt in Freiburg mit 0:5 unter die Räder und gewann bisher nur ein Spiel im Jahr 2025. Trainer Ole Werner wechselte viermal: Jens Stage, Marvin Ducksch, Marco Grüll und Julian Malatini kamen neu rein. Romano Schmid musste krankheitsbedingt kurzfristig passen. Auch Bielefeld-Coach Mitch Kniat tauschte viermal. Unter anderem saßen die beiden Winterneuzugänge Joel Grodowski und Roberts Uldrikis zunächst nur auf der Bank.


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Intensives Spiel mit wenig Torchancen – dann nutzt Bielefeld zwei Bremer Fehler

Beide Mannschaften starteten mit viel Engagement ins Spiel und pressten den Gegner früh. So gab es in der ersten Minuten kaum geordnete Ballbesitzphasen. Der erste Abschluss gehörte Werder, André Silva verzog aber aus der Distanz deutlich. Auf der Gegenseite wurde die Arminia erstmals nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld gefährlich. Bei der Flanke auf den zweiten Pfosten stand Lukas Kunze nach 10 Minuten allerdings im Abseits. Im direkten Gegenzug spielte Mitchell Weiser den Ball scharf nach innen, Bielefeld-Keeper Lukas Kersken wehrte allerdings ab. Zwei Minuten später flog ein Schlenzer von Ducksch einige Meter am Tor vorbei.

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Werder kam in dieser Phase zunehmend besser ins Spiel und verzeichnete immer wieder hohe Ballgewinne. Klare Torchancen gab es in der ersten halben Stunde aber nicht zu sehen. In der 32. Minute griff Bielefeld schnell an. Kunze flankte von rechts, aus dem Rückraum verzog Louis Oppie, sein Schuss wurde aber abgefälscht und dadurch nochmal gefährlich. Die anschließende Ecke konnte Werder verteidigen, im zweiten Versuch kam aber Joel Felix am langen Pfosten an den Ball und setzte seinen Kopfball nur knapp am Tor vorbei. Nur kurze Zeit später schlug Arminia dann aber zu. Malatini ließ sich von Marius Wörl leichtfertig das Spielgerät klauen. Der Mittelfeldspieler zog nach innen und setzt den Ball wunderschön an rechten Innenpfosten, von wo er ins Tor sprang. 1:0 für den Außenseiter in der 35. Minute!

Nur kurz nach Wiederanstoß klingelte es fast zum zweiten Mal. Stefano Russo probierte es mit einem Freistoß halbrechts vor dem Tor direkt. Seinen scharf geschossenen Versuch kratze Michael Zetterer spektakulär aus dem rechten Winkel. Wenige Minuten später war es dann aber soweit. Nach einem Bielefelder Einwurf flankte Christopher Lannert von rechts. Malatini versucht zu klären, beförderte den Ball aber mit dem langen Ball ins eigene Tor. Weisers Klärungsversuch blieb vergebens. Der nächste Tiefschlag für den angeschlagenen Bundesligisten!

Mit dieser nicht unverdienten Bielefelder Führung ging es dann in die Pause. Werder gelangen zwar einige vielversprechende Ballgewinne, gefährlich vor dem Arminia-Tor wurde der Favorit aber nicht. Auf der Gegenseite sorgten zwei Fehler von Malatini für die Führung des Drittligisten.

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Eine Halbzeit zum Vergessen für Julian Malatini, der beiden Gegentoren in Durchgang eins nicht glücklich aussah. (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Werder mit dem frühen Anschluss, aber Bielefeld bleibt stabil

Mit zwei personellen Wechseln auf Seiten der Bremer ging es im zweiten Durchgang weiter. Werner brachte Oliver Burke und Leonardo Bittencourt für Grüll und Silva. Direkt nach einer Minute wurden die beiden Joker gefährlich. Bittencourt brachte einen Freistoß in die Mitte und Burke setzte seinen Kopfball nur knapp am Bielefelder Tor vorbei. Die bisher beste Chance für Werder! Nur zwei Minuten wurde es noch brenzliger: Stage schickte Justin Njinmah auf die Reise. Frei vor Kersken versuchte der schnelle Stürmer den Keeper zu umrunden, Kersken fischte ihm den Ball jedoch stark vom Fuß und verhinderte den Anschlusstreffer.

Werder war jetzt aber deutlich besser im Spiel. Und in der 56. Minute gab es den Anschlusstreffer. Der eingewechselte Roberts Uldrikis verlor den Ball im Mittelfeld, Bittencourt schnappte sich das Leder und legte den Ball stark auf den freistehenden Burke. Der Schotte blieb vor Kersken cool und schoß zum 2:1 ein. Wieder waren es die beiden Joker, die entscheidend beteiligt waren. Nur wenige Minuten später konterte dann Bielefeld. Am Ende kam der Ball zu Lannert, dessen erster Kontakt aber nicht sauber war, sodass Zetterer den Winkel verkürzen und parieren konnte.

Das Spiel war jetzt sehr offen und hektisch, immer wieder gab es Fouls im Mittelfeld und daran anschließende Diskussionen. In der 62. Minute war dann wieder Werder an der Reihe. Nach einem abgewehrten Ball kam Njinmah aus 15 Metern zum Abschluss. Kersken wäre geschlagen gewesen, das Leder zischte aber knapp am Tor vorbei. Auch nach 72 Minuten war es Njinmah, der es versuchte, sein Schuss nach schönem Steckpass von Bittencourt konnte aber geblockt werden. Bielefeld bekam es unterm Strich aber wieder besser hin, Werder vom eigenen Tor wegzuhalten.

In der 82. Minute kam Kersken nach einem langen Ball weit aus seinem Tor und klärte per Kopf, nach einem Kontakt mit Burke blieb der Keeper liegen und Schiedsrichter Robert Hartmann unterbrach das Spiel. So spielte es keine Rolle, dass Bittencourt den Ball im Anschluss ins leere Tor schoß. In der zweiten Minute der Nachspielzeit wurde es dann richtig knapp. Nach einer Flanke von der rechten Seite kam der eingewechselte Amos Pieper, der als Mittelstürmer agierte, zum Kopfball. Sein Versuch knallte allerdings an die Latte.

Werder warf nun alles nach vorne, auf der linken Seite setzte sich aber Bielefelds Joel Grodowski resolut im Zweikampf durch und legte den Ball nach einem Sprint über den halben Platz zu Sam Schreck quer. Der Mittelfeldspieler schoß zum vermeintlichen 3:1 ein. Nach Intervention des VAR nahm Hartmann das Tor aufgrund des heftigen Körpereinsatzes allerdings zurück und entschied auf Freistoß für Werder. Im Anschluss an diesen Standard setzte Weiser den Ball über das Tor. Auch eine letzte Ecke brachte Bremen nicht im Tor unter, dann war Schluss und die Sensation perfekt!

Am Ende verpasste es Werder auch in der siebenminütigen Nachspielzeit den Ausgleich zu erzielen und kassierte sogar noch das späte 3:1. Am Ende musste der Favorit so die Segel im DFB-Pokal streichen. Bielefelds fantastische Pokalserie geht hingegen weiter. Nach Hannover 96, Union Berlin und dem SC Freiburg schaltete die Arminia den nächsten höherklassigen Gegner aus. Die Bremer scheiterten, genau wie 2005/06, im Viertelfinale an einem Drittligisten, damals war es der FC St. Pauli. Bielefeld zieht nach 10 Jahren wieder ins Halbfinale des Pokals ein.

Spielschema im Überblick

Arminia Bielefeld – Werder Bremen 2:1 (2:0)

Arminia Bielefeld: Kersken – Lannert, Schneider, Felix, Oppie – Schreck, Russo – L. Kunze (66. Großer), Wörl (90. Grodowski), Corboz – Kania (55. Uldrikis (66. Sarenren Bazee))

Werder Bremen: Zetterer – Malatini (88. Pieper), Stark, A. Jung – Weiser, Stage, Lynen, Grüll (46. Bittencourt), Köhn (82. Agu) – Silva (46. Burke), Ducksch (30. Njinmah)

Schiedsrichter: Robert Hartmann

Tore: 1:0 Wörl (35. Minute), 2:0 Malatini (40. ET), 2:1 Burke (56.)

Bes. Vorkommnisse: –

Jakob Haffke

(Photo by Fabio Deinert/Getty Images)

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