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·22 August 2025
Breuckmann kritisiert „Marketingmasche“ von Schalke 04: kein Kumpel- und Malocherclub

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·22 August 2025
Erst nach dem Ende seiner Karriere als Journalist gab Manfred „Manni“ Breuckmann seinen Lieblingsclub im Fußball preis: der FC Schalke 04. Das hindert den mittlerweile 74-Jährigen nicht daran, Kritik an seinem Herzensclub bezüglich einer gängigen Selbsttitulierung zu üben. Diese sei nichts als eine „Marketingmasche“, sagte er der WAZ im Gespräch.
Eingeladen hat die Zeitung den lange Jahre in der ARD-Radiokonferenz tätigen Breuckmann, um über die Situation des Fußballs im Ruhrgebiet als Ganzes zu diskutieren. Natürlich kommt die Sprache dabei auch auf den FC Schalke, der schließlich einer der ganz großen Clubs im Revier ist.
Zunächst einmal wird bedauert, dass erstmals in dieser Saison 2025/26 mit Borussia Dortmund nur ein einziger Club aus dem Ruhrgebiet in der Bundesliga vertreten ist. Einst waren es schon mal fünf Clubs gleichzeitig, insgesamt sind es sogar sieben, die bereits im Oberhaus um Punkte kämpften. Neben BVB und S04 der VfL Bochum, die SG Wattenscheid 09, der MSV Duisburg und die beiden rot-weißen Vereine aus Essen und Oberhausen.
Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images
Die Gründe für den Absturz aller übrigen Clubs außer dem BVB sieht Breuckmann allerdings nicht darin, dass diese im Ruhrgebiet beheimatet sind, welches einen immensen Strukturwandel seit dem Niedergang des Bergbaus bewältigen muss. Zudem sehe er bei Schalke 04 derzeit eine positive Entwicklung. Hoffnung auf sportliche Besserung sei also durchaus begründet.
Weniger anfangen kann Breuckmann hingegen mit dem Aufrechterhalten des Mythos vom „Kumpel- und Malocherclub“, wofür u. a. immer noch vor Anpfiff das Bild eines schwer schuftenden Bergmanns auf dem Videowürfel der Arena gezeigt wird. Das sei nichts als eine „Marketingmasche“, ausgedacht von Experten dieser Branche. Schalke wurde zwar im Umfeld der Zeche Consolidation gegründet und habe auch Gelder erhalten. Echte Bergbauclubs aber seien andere gewesen. Mit diesen Bildern aus der Vergangenheit solle man einfach „nicht mehr so dick auftragen“, wünscht sich Breuckmann.
Schließlich müsse Schalke 04 gar nicht mit Aspekten für sich werben, die viele Fans gar nicht betreffen. Das Fansein von S04 vererbe sich ohnehin von Generation zu Generation. Und viele Schwerpunkte der Anhängerschaft befänden sich zum Beispiel im Münsterland, im Sauerland und auch in ganz Deutschland. Bundesweite Strahlkraft besitze Schalke 04, wie sonst nur ganz wenige andere Clubs, etwa der FC Bayern München oder Borussia Mönchengladbach.
Zudem hält Breuckmann es für den falschen Weg, verantwortliche Positionen im Fußball, so auch auf Schalke, mit Menschen aus der Wirtschaft zu besetzen. Da sei in vielen Fällen schlicht „kein Herzblut“ vorhanden. Die Vereine auf diese Art als reine Produkte zu behandeln, findet die Reporterlegende ebenso wenig gut wie die genannte „Marketingmasche“ vom Kumpel- und Malocherclub.
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