Borussia Dortmund
·7 September 2025
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Ausgangslage: Vor dem allerersten Aufeinandertreffen mit Györi Audi ETO KC gab es keinerlei Erfahrungen mit den Ungarinnen, die hochfavorisiert in das Duell gegen den BVB gingen. Die Mannschaft von Henk Groener hat sich über eine Wild Card für die Champions League qualifiziert, Györi dagegen ist der Seriensieger der vergangenen 13 Jahre mit elf Finalteilnahmen und sieben Titelgewinnen, darunter zwei in den letzten beiden Spielzeiten. Der BVB war dagegen erst zweimal in der Champions League vertreten: als Deutscher Meister in der Saison 2020/21 und ein Jahr später in der Spielzeit 2021/22. Hier schaffte es die Borussia bis ins Achtelfinale.
Personalien: Bis auf die am Knie operierte Lena Hausherr konnte Trainer Henk Groener seine Bestbesetzung aufbieten. Die lange verletzte Emma Olsson war nach einem Kurzeinsatz gegen Metzingen wieder dabei. Überraschend stand auch der norwegische Neuzugang Guro Nestaker im Kader, die nach ihrem Wechsel von HB Ludwigsburg langsam aufgebaut wird.
Spielverlauf: Der BVB trat von Beginn an äußerst selbstbewusst gegen die Favoritinnen aus Ungarn an. Besonders das Spiel an den Kreis auf Kaja Kamp Nielsen und über Außen auf Guro Husebø lief exzellent. Zehn Minuten waren gespielt, da stand es 7:7. Zwei Tore davon gingen auf das Konto der Dänin Kamp, drei auf das der Norwegerin Husebø. Das Tempo blieb weiterhin hoch: Nach einer Viertelstunde beim Stand von 10:10 waren bereits 20 Tore gefallen. Dennoch machte der BVB seine Sache gut, auch wenn der großgewachsene Györi-Abwehrblock mit Kelly Dulfer und Anna Lagerquist nur mit großem Einsatz überwunden werden konnte. Nach 20 Minuten egalisierte Alina Grijseels mit ihrem zweiten erfolgreichen Siebenmeter zum 13:13.
Zum ersten Mal mit zwei Treffern in Rückstand geriet der BVB in der 23. Minute in Unterzahl, als Csenge Reka Fodor mit ihrem fünften Treffer von Linksaußen auf 15:13 erhöhte. Henk Groener erkannte die Gefahr und reagierte sofort mit einer Auszeit. Als Rechtsaußen Kelly Vollebregt Sekunden später für zwei Minuten runter musste, nutzte Györi das und erhöhte auf 16:13. Der BVB hatte offensichtlich Probleme mit der offensiv eingestellten Deckung der Ungarinnen, erlaubte sich vermehrt technische Fehler und Schwächen im Abschluss und lag kurz vor der Pause mit 14:19 zurück. Umso wichtiger, dass Lois Abbingh elf Sekunden vor dem Ende der ersten Hälfte per Siebenmeter auf 15:19 verkürzen konnte. Mit dem Halbzeitpfiff stellte die Brasilianerin Almeida de Paula den alten Fünf-Tore-Vorsprung wieder her.
Die Hoffnungen auf eine Aufholjagd im zweiten Durchgang zerschlugen sich schnell, zumal Guro Husebø nach einem unglücklichen Kopftreffer sofort eine Zwei-Minuten-Strafe sah. Im Tor hatte Henk Groener einen Wechsel vorgenommen: Für Sarah Wachter kam Melinda Szikora. Doch auch die Ungarin im BVB-Tor konnte nicht für die Wende sorgen. Nach 40 Minuten lag der BVB bereits mit 18:27 zurück. Zwar steckten die Gastgeberinnen nicht auf, kamen nun auch aus dem Rückraum zum Torerfolg und verkürzten mit einem Dreierlauf von 20:30 auf 23:30 nach 45 Minuten, doch mehr als Ergebniskosmetik war das nicht. Nach genau 50 Minuten überlief Almeida de Paula die gesamte BVB-Abwehr zum 35:24. Als sieben Minuten vor dem Ende Dione Housheer per Siebenmeter auf 37:24 erhöhte und dafür Alina Grijseels für zwei Minuten auf die Bank musste, wussten auch die Borussen-Fans, warum Györi die dominierende Mannschaft Europas der letzten Jahre ist. Auch wenn der 43:30-Sieg der Ungarinnen sicherlich um einige Tore zu hoch ausgefallen war, hatten Emma Olsson und Dana Bleckmann in der Schlussphase noch einige schöne Szenen.
Henk Groener: „In der ersten Hälfte haben wir zum Teil überragend gespielt, Györi das Leben schwer gemacht. Aber schon in den letzten Minuten spürte man, dass bei uns die Power und der Spielwitz etwas nachließen. Györi hat jeden Fehler bestraft, konnte schnell abschließen. Jetzt wissen wir, wo wir in der Champions League stehen. Bis zum Ende der Gruppenphase wollen wir auf jeden Fall den Abstand nach oben verringern. Dennoch haben wir einen großen Kampf geliefert.“
Alina Grijseels: „Die ersten 20 Minuten waren richtig gut von uns, da haben wir gezeigt, was möglich ist. Danach hat sich einfach die Klasse von Györi durchgesetzt. Trotzdem ist es für uns wertvoll, aus diesem Spiel zu lernen.“
Dana Bleckmann: „Am Ende hat sich einfach die Qualität der Ungarinnen durchgesetzt. Die 30 Tore im Angriff waren ordentlich, die 43 Gegentore dagegen nicht.“
Lisa Antl: „Ich glaube, die Ungarinnen waren selbst überrascht von den ersten 25 Minuten. Danach haben wir einfach zu viele Fehler gemacht.“
Ausblick: Am kommenden Samstag (13.09., 18 Uhr) steht für den BVB das nächste Champions-League-Spiel auf dem Programm. Dafür reisen die Borussinnen zum französischen Spitzenclub Metz Handball. In der Liga geht es erst am Mittwoch, den 1. Oktober, um 19 Uhr mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Bensheim-Auerbach weiter.