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·6 February 2025
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Borussia Dortmund hat am Donnerstag Nägel mit Köpfen gemacht und die Trennung von Sven Mislintat bekannt gegeben. Die Entlassung des Kaderplaners hatte sich zuletzt schon angedeutet. Beim BVB wird durchgegriffen, aber es ist nur einer von mehreren Schritten, die notwendig sind.
Am Donnerstag wurde bekannt, dass sich Borussia Dortmund von Sven Mislintat getrennt hat. Der Kaderplaner, der zuletzt immer mal wieder in der Kritik stand, wurde von seinen Aufgaben entbunden. Große Worte des Abschieds fielen in der Pressemitteilung nicht, lediglich, dass Lars Ricken Mislintat von seinem Aus informiert habe. In den letzten Wochen gab es zahlreiche Berichte rund um Dissonanzen auf der Führungsebene des BVB, ein interner Machtkampf zwischen Mislintat und Sebastian Kehl sorgte für zahlreiche Differenzen.
Die Spannungen im Hintergrund beim BVB gab es aber nicht nur in den letzten Wochen. Dass Mislintat ein Auge auf den Kehl-Posten geworfen hatte, ist kein Geheimnis. Ebensowenig die Tatsache, dass beide bei der Ausrichtung auf dem Transfermarkt komplett unterschiedliche Ansichten hatten, was manche Personalien angeht. Eine solche Konstellation ist nicht ideal, zumal sie die Weiterentwicklung eines Klubs beeinträchtigen kann. Und genau das sah man beim BVB zuletzt, ganz nach dem Motto, dass viele Köche den Brei verderben.
Ein Unruheherd wurde nun also zu den Akten gelegt. Dass sich deswegen beim BVB alles von jetzt auf gleich positiv verändert, darf angezweifelt werden. Weil dafür einfach zu viel im Argen liegt. Lars Ricken ist noch frisch im Amt, musste aber gleich einiges durchstehen und Entscheidungen treffen. Die Sahin-Entlassung, so folgerichtig sie auch war, zog er beispielsweise im Alleingang durch. Klar, er steht momentan nicht zur Diskussion, muss seine Stellung im Klub aber weiter stabilisieren.
(Photo by Carsten Harz/Getty Images)
Niemand kann und sollte davon ausgehen, dass die Mislintat-Trennung alleine ausreicht, um das BVB-Schiff wieder in ruhige Fahrwasser zu führen. Jeder, also Ricken, Sebastian Kehl, Hans-Joachim Watzke und Matthias Sammer, sollte unter Beobachtung stehen, Zwei Elemente sind dabei wichtig: Es braucht eine klare Ausrichtung, bei der alle an einem Strang ziehen und zudem eine sehr gut vorbereitete Kaderverbesserung. Auch die Leihen im Winter haben nämlich noch nicht für einen sehr homogenen Kader gesorgt.
Sprich: Die vier verbleibenden Verantwortlichen müssen in den nächsten Wochen herausfinden, wie weit ihre Ideen voneinander entfernt sind. Zudem wird die Bewertung der noch laufenden Saison von der Entwicklung unter Niko Kovac und gleichzeitig auch dem sportlichen Abschneiden unter ihm abhängig ein. Das sorgt wiederum dafür, dass die Entscheidungsträger, die den Kovac-Deal für eineinhalb Jahre eintüteten, auch daran gemessen werden.
Der nächste Sommer ist für den BVB jedenfalls der wichtigste seit langer Zeit. Hier müssen endgültig die Altlasten beseitigt werden, hier muss der Kurs festgelegt werden. Es ist nicht an der Zeit für Kompromisse, denn die haben den BVB dorthin gebracht, wo er jetzt ist. Und genau damit sind wir am entscheidenden Punkt: Die Entlassung von Mislintat war ein Anfang, jetzt die richtigen Rückschlüsse ziehen und entsprechende Entscheidungen in den nächsten Monaten zu treffen, wird essenziell sein.
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)
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