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„Da traut man sich ja gar nicht, nein zu sagen“ – Ron-Robert Zieler über seine Rolle beim 1. FC Köln und seine bisherige Karriere

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Redaktion
28 Dezember, 2025
Mit dem 36-Jährigen haben die Kölner einen Weltmeister in ihren Reihen. Die Erfahrung des Routiniers kommt der Mannschaft zugute. Die Kölner Nummer zwei äußerte sich zuletzt im Podcast des 1. FC Köln: Ron-Robert Zieler über seine Rolle beim FC und seine Karriere.

Ron-Robert Zieler verfügt über 254 Spiele Bundesliga-Erfahrung
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Erfahrung in einem Team zu haben, ist ein hohes Gut – auch wenn es wohl eher die jungen Talente sind, die derzeit beim 1. FC Köln im Rampenlicht stehen, sollte der Einfluss von Routiniers innerhalb einer Mannschaft nicht unterschätzt werden. Wie zum Beispiel der des zweiten Kölner Keepers. Denn die Karrierestationen des Torhüters sind durchaus beachtlich. Und nicht umsonst gilt Ron-Robert Zieler innerhalb des Teams als Führungsspieler und könnte wohl auch als Ratgeber für junge Talente fungieren. Denn der gebürtige Kölner blickt auf bewegte Jahre zurück. Sein größter Erfolg ist wohl der WM-Titel, den der heute 36-Jährige zusammen mit der Mannschaft von Jogi Löw in Brasilien gewann. Angefangen hat Zielers Werdegang allerdings mit zehn Jahren beim 1. FC Köln. „Ich bin beim Hallenturnier gesichtet worden und dann bin ich eingeladen worden zum Probetraining. Dann habe ich einmal oder zweimal beim FC mittrainiert und dann war klar, dich nehmen wir“, erinnert sich der Kölner Keeper an seine Anfänge.
Ein Szenario, von dem sicherlich viele junge Fußballspieler träumen. Doch den einen Weg zum Ziel gibt es nicht. Jede Entwicklung sei anders und man könne das nicht planen, weiß auch Zieler. „Vielleicht hat man mal einen guten oder einen schlechten Tag. Man steckt da nicht drin. Ein bisschen Glück braucht es schon dazu. Es gibt einfach nicht den perfekten Karriereweg. Jede Karriere verläuft ein Stück weit anders. Man braucht eben machmal neben dem ganzen Talent und dem ganzen Ehrgeiz auch das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Um dann, wenn es darauf ankommt, zu performen“, sagte Zieler. Beim FC gelingt dies aktuell unter anderem Talent Said El Mala. Der 19-Jährige hat in dieser Saison eine rasante Entwicklung hinter sich. Das nationale und internationale Interesse am Kölner Youngster ist immens. Auch aus England gab es für den gebürtigen Krefelder bereits Angebote. El Mala entschied sich aber zunächst dazu, bis zum Sommer beim FC zu bleiben.
Auch Zieler kennt die Situation, von großen englischen Vereinen angefragt zu werden – wechselte mit 16 Jahren zu Manchester United. Einfach war dies für den Torhüter allerdings nicht: “Früher war das noch nicht so üblich, dass so viele Spieler nach England gewechselt sind, heute ist das ja schon fast Gang und Gäbe. Mittlerweile ist das ja auch schon fast so, dass da kaum noch ein Talent untergehen könnte“, so Zieler. „Ich war aber einer der ersten Deutschen, der dann auch den Schritt auf die Insel gewagt hat. Es war ein mutiger Schritt in frühen Jahren. Es ist auch nicht selbstverständlich, das Elternhaus zu verlassen. Ich habe mir die Entscheidung auch nicht leicht gemacht, weil ich mich grundsätzlich sehr sehr wohlgefühlt habe beim 1. FC Köln und es überhaupt gar keinen Grund gab, zu wechseln – ich hab mich hier sehr gut aufgehoben gefühlt“, erinnert sich der Torhüter an seine damalige Situation.
Die Versuchung, der auch El Mala aktuell wohl unterliegen dürfte, ist jedoch eine große: „Wenn natürlich so ein Verein wie Manchester United kommt und man dann im Büro von Sir Alex Ferguson sitzt, und der sagt, ´Wir würden dich gerne holen`, da traut man sich ja gar nicht, nein zu sagen. Dann war klar, dass ich wechseln würde“, berichtet Zieler von seinen damaligen Erfahrungen vor dem Wechsel auf die Insel. Einfach war die Zeit in der Fremde für den damals 16-Jährigen aber nicht. Die Umstellung ist eine der großen Herausforderungen. Denn das Leben in einem neuen Land, fernab von zu Hause, in einer fremden Kultur mit einer anderen Sprache, anderem Essen und unbekannten Menschen stellt die jungen Spieler durchaus auf eine harte Probe: „Dann sitzt man da mit 16 in seinem Zimmer alleine und überlegt, ob das so alles der richtige Schritt war“, berichtet Zieler. „Aber ich habe durchgezogen – und es hat sich gelohnt.“
Gelohnt hat sich Transfer für den 36-Jährigen vor allem ob der gesammelten Erfahrungen. Nach seinem Wechsel im Sommer 2005 vom Rhein nach Manchester war es nicht die Einsatzzeit, die Zieler heute als großes Plus ausmacht. Denn zum Einsatz kam der Keeper bei Man United nur in der U18 und der Reserve des Clubs. Die Erfahrungen, die er in England samt seiner Leihe zu Northampton jedoch gesammelt habe, seien die beste Ausbildung gewesen, die er habe bekommen können. Diese gibt der Kölner nun an seine Mitspieler weiter und gilt beim FC als Führungsspieler, der Gas gibt und auch von Trainer Lukas Kwasniok für seine Einsatzbereitschaft gelobt wird. „Ich versuche es auf jeden Fall, es klappt nicht immer. Aber es ist schön, wenn der Trainer das so sieht“, sagt Zieler.
Denn die Mannschaft hat für die Kölner Nummer einen hohen Stellenwert: „Darüber definiere ich mich auch. Ich mache das für mich und für die Jungs. Und auch, um Professionalität auszustrahlen. Ich muss mich da nicht viel verstellen. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit, dass ich versuche, in jedem Training an meine Leistungsgrenze zu kommen, gut zu trainieren, Vorbild zu sein und mich professionell zu verhalten, Fragen zu beantworten oder auch zu pushen und für die Jungs da zu sein. Das sind meine Aufgaben und denen versuchte ich gerecht zu werden“, so Zieler. Mit seinen Erfahrungen kann der 36-Jährige sicherlich dem ein oder anderen Youngster zur Seite stehen. Nicht umsonst hat der Weltmeister beim FC das Amt des Vize-Kapitäns inne. „Natürlich waren die Gespräche mit den Verantwortlichen, mit Thomas Kessler uns dem Trainer sehr gut im Vorfeld – sehr wertschätzend. Dass ich allerdings Vize-Kapitän werden würde, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, erklärt Zieler im Podcast.
„Aber es ist eine coole Sache. Ich fühle mich da auch geehrt, aber man darf das Kapitänsamt am Ende auch nicht zu hoch hängen. Es ist keine One-Man-Show. Es ist immer besser, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Natürlich hat man ein Stück weit mehr Verantwortung.“ Nach den ersten Spielen mit Binde am Arm sah man dem Kölner den Stolz jedoch an. „Ich hatte ein Lächeln im Gesicht. Es ist ja auch nicht selbstverständlich als zweiter Torhüter die Vize-Kapitänsbinde zu bekommen und dann für seinen Heimatverein mit der Binde auflaufen zu dürfen, das waren Momente, die werden in guter Erinnerung gehalten“, gibt der Keeper zu. Ein weiteres Kapitel, das sich in die Karriere des Routiniers einreiht und das der 36-Jährige wohl noch ein wenig fortführen wird. Denn der Vertrag des Kölner Torhüters läuft noch bis Sommer 2027. Bis dahin kann Zieler seine jungen Kollegen noch mit seiner Erfahrung zur Seite stehen.









































