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·15 April 2025

Das BR Fernsehen führt die Löwen wie Tanzbären vor

Article image:Das BR Fernsehen führt die Löwen wie Tanzbären vor

Das BR Fernsehen bereitet aktuell im Rahmen einer neuen Serie eine Dokumentation über den TSV 1860 München vor. Am 21. Oktober soll sie erscheinen. Bereits jetzt muss man bezweifeln, dass der BR seiner Aufgabe als öffentlich-rechtlicher Sender wirklich gerecht wird und eine objektive Betrachtung des TSV 1860 gelingt. Ein Kommentar der Redaktion.

Das BR Fernsehen hat einige durchaus sehr intelligente und investigativ starke junge Journalisten in ihren Reihen, die durchaus die richtigen Fragen stellen. Auch im Rahmen der geplanten Dokumentation rund um die Löwen gab es, unserer Informationen nach, sehr gute und intensive Recherchen. Doch ob es den jungen aufstrebenden Journalisten gelingt sich im verstaubten Bayerischen Rundfunk durchzusetzten, muss man jetzt schon bezweifeln. Für die Dokumentation, die am 21. Oktober im deutschen Fernsehen erscheinen soll, hat man auch Hasan Ismaik interviewt. Durchgeführt wurde dieses Interview durch die „alten Hasen“ des BR. Einen Teil hat man nun bereits sechs Monate vor der eigentlichen Veröffentlichung genutzt und dabei Hasan Ismaik bei der Sendung Blickpunkt Sport eingebunden. Ob das sinnvoll ist, muss bezweifelt werden.


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Dem BR Fernsehen gelingt es dabei überraschend gut den TSV 1860 München und seinen Investor wie Tanzbären den Zuschauern vorzuführen. Die Fragen des Moderators sind teilweise verwirrend, Ismaik wird falsch verstanden und demzufolge auch falsch übersetzt. Eine notwendige Einordnung seitens des BR: Fehlanzeige. Und dazu setzt man dann noch Uli Hoeneß neben den Moderator, der süffisant lächelnd die Tanzbär-Einlage begleitet. Den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Senders in irgendeiner Weise Klarheit zu schaffen, verliert man dabei vollkommen aus den Augen. Im Gegenteil: man verwirrt komplett. Das Resultat nach der Sendung Blickpunkt Sport: zahlreiche Spekulationen, Behauptungen und viel Meinung in anderen Medien. Zumal es inhaltlich eigentlich nichts gibt. Ja, Ismaik spielt mit dem Gedanken zu verkaufen. Neu ist, dass er das erstmals öffentlich äußert. Aber zu welchen Bedingungen, unter welchen Voraussetzungen und in welchem Rahmen bleibt unklar.

Auch Hasan Ismaik scheint sich verschaukelt zu fühlen. Er hätte sich ein professionelleres Gespräch erwartet, meint er auf Social Media. „Leider konnte ich weder meine Gedanken in Ruhe darlegen, noch waren die gestellten Fragen klar formuliert. Auch viele Löwen-Fans hätten sich gewünscht, aus erster Hand Informationen zur aktuellen Situation bei 1860 zu erhalten – diese Chance wurde leider verpasst.“

Nun, Ismaik hat durchaus eine Teilschuld. Dass er sich für dieses Interview zur Verfügung gestellt hat, war nicht gerade förderlich. Auch irgendwelche Einladungen an Uli Hoeneß auszusprechen ist nicht gerade sinnvoll. Aber das BR Fernsehen hat Ismaik kennengelernt und weiß sehr wohl, dass eine derartige Live-Schaltung nach Abu Dhabi nicht für Klarheit sorgen kann. Alleine schon aufgrund der sprachlichen Barriere. Aber auch weil man dachte in eine kurze Live-Schaltung in irgendeiner Weise Inhalt reinpacken zu können. Und tatsächlich waren die Fragen nicht eindeutig. So das nicht nur Ismaik verwundert nachfragt, sondern man auch als Zuschauer sich fragt, was der Moderator will. Ein Armutszeugnis für den öffentlich-rechtlichen Sender, den wir alle als Bürger mit bezahlen.

Wenn am 21. Oktober 2025 die Dokumentation über die Löwen erscheint, haben wir wenig Hoffnung, dass dabei etwas sinnvolles herauskommt. Weil es dem BR einfach nicht gelingt seine verstaubte Journalistenbrille abzusetzen. Wobei natürlich ein wenig Resthoffnung bleibt. Das Bayerische Fernsehen hat ja auch noch Zeit bis Oktober.

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