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·5 June 2025

Defensivtaktik, dünner Kader und Unterstützung

Article image:Defensivtaktik, dünner Kader und Unterstützung

Es ist wohl die Ruhe vor dem Sturm, die man aktuell beim FC St. Pauli beobachten kann: Viele Spieler wurden verabschiedet, neue werden kommen.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Ok, für einen eigenen Artikel reicht all das jeweils nicht, was nun folgt. Daher werden die ganzen kleinen News rund um den FC St. Pauli einfach alle in einem Artikel zusammengefasst – fertig war übrigens das Konzept der „Lage am Millerntor“ Ende 2019. Damals erschien sie noch wöchentlich, seit Anfang 2020 aber werktäglich, sofern wir uns nicht in der Sommerpause befinden, was wir ja gerade tun.Ein paar News rund um den FC St. Pauli habe ich aber trotzdem zusammengefasst:


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Blessin bleibt(?)

Vor sieben Tagen gab es plötzlich einiges an Verunsicherung, auch bei mir. Von einem Interesse anderer Clubs an Cheftrainer Alexander Blessin wurde berichtet. Gerüchte kommentieren wir nicht (zugegeben: Maik weniger als ich), eh klar, aber Stand jetzt darf man beim FC St. Pauli davon ausgehen, dass Blessin auch kommende Saison ein defensivstarkes Team des FCSP zu formen versuchen wird. Dass er kurz nach Saisonende sagte „Ich kann nichts versprechen,“ mag für die Szene etwas untypisch sein. Aber es ist eben auch einfach ehrlich. Denn was will Blessin versprechen? Dass er bei einem Angebot seines Lieblingsclubs, bei dem wirklich alle Rahmenbedingungen passen, nicht wechseln würde? Dieses Nicht-Versprechen ist nur ehrlich gewesen. Weit angenehmer als Wappenküsser, die kurz danach weg sind.

Stichwort Defensivstärke. Bei Total Football Analysis hat der geschätzte Kollege Bergas Brillianto einen sehr guten Artikel geschrieben (brillant, verstehste?!). Er befasst sich mit der Defensivtaktik des FC St. Pauli unter der Leitung von Alexander Blessin. Genau so einen Artikel möchte ich in der Sommerpause auch noch schreiben, aber vorerst empfehle ich diesen sehr gerne.

Fokus auf „die Null“, aber anders

Was mich seit einigen Monaten beschäftigt, ist die Frage, wie es eigentlich dazu kam, dass Alexander Blessin und Fabian Hürzeler vom Global Soccer Network eine relativ hohe Ähnlichkeit bescheinigt wurde. Basierend auf der Defensivstärke des FCSP unter Hürzeler und Blessin, mag man sagen „Na klar!“, aber die Sache ist komplizierter. Denn es gibt einen ziemlich großen Unterschied zwischen beiden: Hürzeler predigte damals zwar genauso wie Blessin jetzt, wie wichtig „Die Null“ ist. Aber beide haben einen anderen Ansatz. Der jetzige Brighton-Trainer erklärte nämlich auch immer: „Wenn wir den Ball haben, dann kann der Gegner kein Tor schießen.“ – der Defensivansatz basiert also auf eigenem Ballbesitz. Blessin hingegen erklärte im Verlauf der letzten Saison immer wieder, dass man gegnerischen Teams „Räume geben muss, die für uns nicht interessant sind.“ – ein ganz anderer Ansatz, der in Kauf nimmt, dass man weniger Ballbesitz hat. Erfolgreich waren beide und es gibt in den Ansätzen natürlich Überschneidungen. Ich wollte aber unbedingt genau diesen Unterschied einmal darstellen.

„Dem FC St. Pauli gehen die Torhüter aus!“

Im Herbst 2024 sorgte der FCSP mit genau dieser Schlagzeile ungewollt für Aufmerksamkeit. Denn Ben Voll, Sören Ahlers und Sascha Burchert fielen gleichzeitig aufgrund von Verletzungen aus. Wenig später wurde mit Eric Oelschlägel ein fünfter Torhüter verpflichtet. Nun ist es erneut Zeit für die Schlagzeile: „Dem FC St. Pauli gehen die Torhüter aus!“ Allerdings ist die Formulierung falsch, weil der FCSP hierbei eine aktive Rolle spielt. Denn mit Oelschlägel, Burchert und Ahlers wurden in den letzten Tagen gleich drei der fünf Torhüter verabschiedet. Wir wünschen alle Gute für die Zukunft!(Gar überhaupt keine Schlagzeile mehr wert ist diese Nachricht: Der FC St. Pauli hat die Lizenz für die kommende Saison erhalten. Entsprechend bappe ich das hier einfach unten an den Absatz ran.)

Mit Oelschlägel, Burchert, Ahlers, Zoller, Albers, Weißhaupt, Van der Heyden und Wagner wurden bereits acht Spieler verabschiedet. Bleiben nach meiner Zählung noch 25 Spieler im Kader der Vorsaison übrig. Das ist wenig. Wenn man bedenkt, dass mit Irvine, Mets und Sands drei Spieler langfristig verletzt sind und die Frage nach der Rückkehr nicht ganz so einfach zu beantworten ist und die Verträge von Eggestein, Boukhalfa und Guilavogui auslaufen (oder bereits per Option verlängert wurden, man aber noch auf das Ziehen oder Nichtziehen anderer Optionen wartet) beziehungsweise Maurides zwar zurückkehrt, aber wohl keine Zukunft beim FCSP hat und sich bei anderen Spielern (Stevens z.B.) vielleicht Leihgeschäfte anbieten, dann darf der aktuelle Kader des FC St. Pauli mit Fug und Recht als „dünn“ bezeichnet werden.

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Andreas Albers, Maurides, Johannes Eggestein – einer ist bereits weg, einer hat keine Zukunft und bei einem ist es unklar, wie und ob es weitergeht beim FC St. Pauli.

// (c) Stefan Groenveld

Der FC St. Pauli ist dünn besetzt

Zumal es zuletzt auch vernehmbares Interesse an Spielern gab, die nicht im vorherigen Absatz namentlich erwähnt wurden. Es muss also damit gerechnet werden, dass der FC St. Pauli auch Spieler verliert, die man gerne behalten hätte. Was den Kader natürlich noch kleiner machen könnte. Aber keine Sorge, wir haben bereits im Entwürfe-Ordner was vorbereitet, der Kader dürfte sich zeitnah wieder füllen.

Füllen wird sich hoffentlich auch etwas anderes: Die Kasse von josimarfootball nämlich. Das unabhängig arbeitende Medium mag vielen von Euch nicht bekannt sein. Dabei sind viele der Enthüllungen rund um korrupte und zweifelhafte Machenschaften im Profifußball mindestens unter Mitarbeit dieses Mediums bekannt geworden. Ich würde josimarfootball daher als eines der wichtigsten Medien der Fußballberichterstattung bezeichnen. Was aber klar ist, wenn man die nicht so sauberen Praktiken des Profifußballs beleuchtet: Investigativer Journalismus kostet richtig viel Zeit und auf Veröffentlichungen folgen gerne mal Klagen. Daher wird nun um Unterstützung gebeten. Bis Anfang Juli werden 50.000,- Euro benötigt. Alle Infos findet ihr in diesem Artikel.

Sommerfest, Dauerkarten, Ollig-Diskussion

Unterstützung findet Ihr auf jeden Fall immer im Fanladen. Und der hat zusammen mit den Fanräumen gegen das Sommerloch eine Veranstaltung gesetzt: 19. Juli, ab 13:00 Uhr, Sommerfest in und auf der Gegengeraden. Gerüchten zufolge möchte auch ein kleiner Blog namens MillernTon dort aktiv werden…

Eine mindestens genau so wichtige Verantwortung, die aber vermutlich nicht ganz so fröhlich daherkommt, wie das Sommerfest, findet am 02. Juli statt: Dann wird nämlich über „Das Herz von St. Pauli“ beziehungsweise die Rolle von Texter Josef Ollig diskutiert. Der Verein hat dazu schon eine Art „Save The Date“ veröffentlicht. Ebenfalls veröffentlicht wird noch vor der Veranstaltung die wissenschaftliche Dokumentation zur Rolle von Ollig. Kommt zahlreich! Euch ist das Thema sehr wichtig? Dann erscheint zahlreich, bringt Euch ein. Nicht nur in Kommentarspalten, sondern auf der Veranstaltung.

Und zu guter Letzt, das für einige sicher Allerwichtigste: Die Bewerbungsfrist für Dauerkarten ist gestartet und läuft bis 17. Juni. Interessierte können sich bis dahin auf eine Dauerkarte bewerben. Ob sie diese bekommen hängt unter anderem von der Aktivität ab (Saisonabo, Ehrenamt im Verein, auswärts mit dabei, etc.). Wie jedes Jahr dürfte auch dieses Mal eine maximal kleine dreistellige Anzahl an Dauerkarten frei werden. Der MillernTon wünscht viel Erfolg!

// Tim

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