Deshalb darf Gladbach St. Pauli im Pokal nicht unterschätzen! | OneFootball

Hochmut kommt vor dem Fall

Gladbach gegen St. Pauli geht in die zweite Runde. Gerade einmal vier Wochen nach dem Befreiungsschlag in der Liga trifft Gladbach erneut auf St. Pauli. In dieser kurzen Zeit hat sich die Situation der beiden Vereine stark verändert. Beim letzten Aufeinandertreffen stand Gladbach auf Platz 18 und war noch ohne Ligasieg. St. Pauli hingegen konnte mit 7 Punkten nach 8 Spielen einigermaßen zufrieden sein.

Doch plötzlich gelang Gladbach der Befreiungsschlag am Millerntor und man gewann eindrucksvoll mit 0:4. Seitdem ist Gladbach seit fünf Spielen ungeschlagen, während die Hamburger seit neun Ligaspielen auf einen Sieg warten. Eindeutige Vorzeichen, oder? Polanski findet dazu klare Worte: „Wir müssen dieses Ergebnis komplett aus unseren Köpfen löschen. Das Bundesligaspiel hilft uns für Dienstag überhaupt nicht weiter.“

Imago

Die Ausfälle, die wahrscheinliche Aufstellung, taktische Kniffe und Gladbachs Chancen besprechen wir jetzt in der Spielvorschau zu Gladbach gegen St. Pauli im Achtelfinale des DFB-Pokals.

Taktisches und die Bedeutung des DFB-Pokals

Die Marschrichtung ist klar: auf die eigenen Stärken konzentrieren und ins Viertelfinale einziehen. Insbesondere angesichts der sicheren Zweitligisten im Viertelfinale ist ein Halbfinal- oder gar Finaleinzug zwar noch Zukunftsmusik, aber durchaus realistisch.

Polanski betont in der PK mehrmals, das Bundesligaspiel aus den Köpfen der Mannschaft bekommen zu wollen. Auch taktisch sei eine andere Herangehensweise möglich. Da man sich in den letzten Wochen sehr flexibel zeigt, ist zwischen Pressing und Abwarten eigentlich alles denkbar.

Die Aufstellung

Fabio Chiarodia und Nathan Ngoumou fallen weiterhin aus. Sander und Omlin sind nicht fit geworden, außerdem fehlen Castrop und Neuhaus kurzfristig. Hacks Einsatz ist fraglich.

Damit entsteht auf der Innenverteidiger- beziehungsweise Rechtsverteidigerposition eine Lücke. Entweder spielt Scally weiterhin in der Mitte und jemand anderes wie Fraulo oder Honorat übernimmt die rechte Schiene, oder Friedrich rückt in die Startelf und Scally kehrt auf die Schiene zurück. Da ich Honorat offensiv als zu wichtig einschätze und Friedrich zu schwach, könnte Fraulo zu seinem ersten Startelfeinsatz im Gladbach-Trikot kommen.

Links hinten wird es wahrscheinlich wieder ein Münzwurf zwischen Ullrich und Netz. Aufgrund der letzten Wochen bleibe ich bei Netz, trotzdem kann ich mir einen Einsatz von Ullrich gut vorstellen.

Außerdem muss Neuhaus ersetzt werden. Aufgrund der aktuellen Form hat Stöger für mich nicht das nötige Niveau, daher ziehe ich Reyna vor – obwohl ich auch gegen einen Einsatz von Mohya nichts einzuwenden hätte. Kleindienst sei laut Polanski bereit für etwa 20 Minuten Spielzeit.

Grundsätzlich ist es denkbar, dass Polanski mit Blick auf das wichtige Ligaspiel am Freitag gegen Mainz etwas rotiert. Machino ist für mich die naheliegendste Option für eine Rotation. Auch ein Kurzeinsatz von Herrmann oder Mohya (oder jemand ganz anderem) ist absolut möglich.

Somit sieht meine finale Aufstellung wie folgt aus:

fotmob.com

Der Gegner

Wie bereits angeschnitten befinden sich die Kiezkicker in einer enormen Formkrise. Trotzdem schafften sie es am Wochenende beinahe, die Bayern zu ärgern. Außerdem spiegelt ihre Tabellenposition nicht ganz die fußballerischen Qualitäten der Mannschaft wider. Hauptsächlich scheint die Offensive zu ineffektiv zu sein – was man auch daran sieht, dass sie gemeinsam mit Heidenheim die schlechteste Offensive der Liga stellen. Die Anlagen sind in der Theorie immer noch vorhanden, doch durch mangelndes Spielglück befindet man sich aktuell in einer Negativspirale. Unterschätzen darf man sie aber auf gar keinen Fall. In der vergangenen Saison hat man schließlich viele ihrer Qualitäten gesehen, und nicht ohne Grund haben sie in der letzten Runde Hoffenheim rausgeworfen – eine Mannschaft, die aktuell um Europa mitspielt.

Das Fazit

Ein Weiterkommen wäre die Krönung der letzten Wochen und in gewisser Art und Weise ein versöhnliches Ende für das schwierige Jahr 2025. In den letzten Wochen hat sich die Mannschaft einiges an Selbstbewusstsein erspielt und ist in der Theorie bereit, St. Pauli zu schlagen. Deshalb mein Tipp: 2:1 – Diks und Reyna mit den Toren.

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🖊 Autor: Mika Heerink 

📷 Photo by Christof Koepsel/Getty Images