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·20 September 2025
Desolate Defensive! 1860 kassiert 1:5-Klatsche gegen Hoffenheim II

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·20 September 2025
Der Auftakt ins Oktoberfest ist dem TSV 1860 München gänzlich missraten. Gegen die TSG 1899 Hoffenheim II fanden die Löwen offensiv keinen Spielfluss und waren in der Defensive desolat. Hoffenheim nutzte das gleich fünf Mal und fügte den Löwen eine der höchsten Heimniederlagen in der 3. Liga zu.
Nach der Niederlage gegen Hansa Rostock unter der Woche tauschte 1860-Trainer Patrick Glöckner dreifach: Kevin Volland, Florian Niederlechner und Raphael Schifferl rückten neu in die Startelf. Jesper Verlaat, der verletzungsbedingt ausfiel, Sigurd Haugen und Maximilian Wolfram mussten dafür weichen. Auch Glöckners Gegenüber, Stefan Kleineheismann, stellte sein Team auf drei Positionen um: Diren Dagdeviren, Florian Bähr und Ruben Reisig (Gelb-Rot-Sperre) wichen für Arian Llugiqi, Hennes Behrens und Yannis Hör. Trotz großartiger Stimmung kamen die Gastgeber überhaupt nicht in die Partie. Die Hoffenheimer hatten nicht nur mehr Ballbesitz, sondern erwischten auch den besseren Start. Die größte Gelegenheit in der ersten Viertelstunde gab es für Deniz Zeitler. Dessen Distanzschuss wurde noch leicht abgefälscht, aber Thomas Dähne machte sich lang und parierte gut (7.).
Die Löwen hatten immer wieder Probleme mit dem Pressing der Gäste, die nach dieser Chance aber zunächst keine weiteren zwingenden Chancen kreierten. Bei rund 30 Grad verordnete Schiedsrichter Christian Ballweg eine kurze Trinkpause, die Glöckner nutzte und zur Taktiktafel griff. Wirklich besser wurde das Spiel der Münchener dadurch jedoch nicht. Weiterhin spielte sich das Meiste in der Hälfte der Sechzger ab – nach 27 Minuten kam Paul Hennrich vielversprechend zum Abschluss. Sein Schlenzer aus der Ferne landete aber direkt in den Armen von Dähne. Besonders gegen Ayoube Amaimouni taten sich die Münchner schwer – exemplarisch in der 31. Minute: Zunächst ließ er Manuel Pfeifer ins Leere grätschen, zog dann von der Mittellinie in den Strafraum, scheiterte aber aus kurzer Distanz und spitzem Winkel an Dähne, der blitzschnell den Arm in der kurzen Ecke hochzog.
Sieben Minuten später sollte es für den Angreifer der TSG dann doch klappen. Zunächst scheiterte Zeitler aus spitzem Winkel am Außenpfosten, doch im Nachgang kam das Leder zu Amaimouni, der sich das Leder im Strafraum zurecht legte und platziert ins linke Eck abschloss – die verdiente Führung. Ein einziger Vorwurf an die Gäste hätte man stellen können: dass sie zu wenige Tore erzielten. Doch diesen konnte man noch fallen lassen, weil der TSV 1860 ein Geschenk austeilte. Dähne warf den Ball zu Siemen Voet, der einerseits zu lange brauchte und dann den Ball gegen den attackierenden Amaimouni verstolperte. Der Hoffenheimer blieb cool, umkurvte Dähne und schob zum 2:0-Halbzeitstand ein (45.+2). Danach war Pause – ein gellendes Pfeifkonzert ging durch das Grünwalder Stadion.
Gleich vier Mal wechselte Glöckner zur Pause – eine Wirkung zeigte sich bei den Löwen jedoch nicht. Stattdessen setzte die TSG trotz komfortabler Führung ihren Spielstil unbeirrt fort und sorgte kurz nach Wiederanpfiff für die kalte Münchener Dusche: Luka Duric bekam im letzten Drittel zu viel Platz, legte quer auf Paul Hennrich, der den Ball präzise ins linke Eck schoss (56.). Mit sichtlich Wut im Bauch erspielte sich 1860 die ersten Chancen. In der 57. Minute scheiterte Niederlechner im Strafraum an TSG-Keeper Lukas Pettersson, zwei Minuten später umkurvte der eingewechselte Justin Steinkötter den Torhüter, brachte den Ball aber nicht im Netz unter.
Die kurze Hochphase der Löwen hielt aber nur kurz. Zunächst verflachte die Partie, ehe die Münchner im eigenen Strafraum erneut nicht konsequent verteidigten: Nach einem Einwurf legte Dagdeviren auf Hennrich ab, der nur noch einschieben musste (69.). Damit schien die Partie entschieden, wenngleich die Gastgeber noch zum Ehrentreffer kamen. Bitter dabei für die TSG: Im Sprintduell mit David Philipp verletzte sich Hennes Behrens unglücklich und musste anschließend gar ausgewechselt werden. Philipp blieb im Strafraum cool und schlenzte ins linke Eck (71.). Kurz darauf die nächste Hiobsbotschaft für Hoffenheim: Melvin Onos verletzte sich an der Schulter und konnte nicht weitermachen.
In Unterzahl ließen die Kraichgauer, die nicht mehr wechseln konnten, aber nicht nach und legten sogar noch nach: Nach einem langen Ball blieb Ben Opoku Labes vor Dähne eiskalt und traf zum 5:1-Endstand (80.). Einen weiteren Treffer verhinderte Pettersson, der erst eine Doppelchance (84.) und kurz darauf einen Schuss aus spitzem Winkel entschärfte (85.). Durch den deutlichen Auswärtssieg springt Hoffenheim II auf Rang drei, der TSV 1860 rutscht auf Platz neun ab. Für die Löwen ist es eine der höchsten Heimniederlagen in der 3. Liga – gegen den SC Verl verlor der TSV in der vergangenen Saison mit 0:4 vor den eigenen Rängen.
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