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·29 October 2025
DFB-Pokal: Stuttgart bezwingt Mainz, Maza erlöst Bayer 04

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·29 October 2025

Titelverteidiger VfB Stuttgart steht im Achtelfinale des DFB-Pokals. Bayer Leverkusen musste gegen Paderborn in die Verlängerung.
Vier Spiele fanden am Mittwochabend in der zweiten Runde des DFB-Pokals statt. Drei Bundesligisten waren im Einsatz, vier Zweitligisten sowie ein Viertligist. Das Erstligaduell stieg in der Mewa-Arena, wo der 1. FSV Mainz 05 mal wieder auf den VfB Stuttgart traf.
Der SC Paderborn hatte Champions-League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen zu Gast, die SpVgg Greuther Fürth und der 1. FC Kaiserslautern standen sich im Sportpark Ronhof gegenüber. Viertligist FV Illertissen wollte die Krise des 1. FC Magdeburg für die nächste Sensation ausnutzen.
Erst am Sonntag trafen der 1. FSV Mainz 05 und der VfB Stuttgart in der Bundesliga aufeinander, die Schwaben gewannen durch ein spätes Tor von Deniz Undav mit 2:1. Beim Wiedersehen in der zweiten Runde des DFB-Pokals bog der VfB bereits früh auf die Siegerstraße ein. Nach einem Eckball von Bilal El Khannous durfte Verteidiger Luca Jaquez völlig unbedrängt zum 1:0 einköpfen (6.).
Den Nullfünfern war die Ergebniskrise anzumerken, im Spiel nach vorne ging wenig für das Team von Bo Henriksen, der gesperrt von Michael Silberbauer vertreten wurde. Stuttgart tat nicht mehr als nötig, hätte aber durch Angelo Stiller und Undav früh für die Entscheidung sorgen können.
Erst mit den Einwechslungen von Nelson Weiper und Benedict Hollerbach kam mehr Esprit in das Spiel der Mainzer, die ab der 60 Minute aktiver wurden. Doch genau in dieser Phase gab es die kalte Dusche für die Nullfünfer. Der VfB nutzte die hohe Linie eiskalt aus, Atakan Karazor vollendete einen Konter über Chris Führich und Undav mit links aus halbrechter Position zum vorentscheidenden 2:0 (73.). Das Tor beendete das Mainzer Aufbäumen, Robin Zentner verhinderte fünf Minuten später gegen Josha Vagnoman das 3:0.
Die Werkself konnte auch in Paderborn spielerisch nicht überzeugen. Ohne Tore ging es in der Home Deluxe Arena in die Kabine. Die besseren Chancen hatte in der ersten Hälfte der Zweitligist. Auch nach dem Seitenwechsel startete der Zweitligist mutig, dann wurde es aber ganz bitter für die Ostwestfalen.
Erst entschied Schiedsrichter Patrick Ittrich zurecht nicht auf den geforderten Elfmeter für Leverkusen als Christian Kofane in Paderborn-Keeper Marius Schubert hineinrutschte. Kurz darauf brachte sich Felix Götze jedoch selbst in Bedrängnis, als er einen hohen Ball verschätzte und im Laufduell mit Kofane daraufhin die Notbremse zog. Ittrich zückte die rote Karte (58.). Eine vertretbare, aber harte Entscheidung, weil Mattes Hansen durchaus noch hätte eingreifen können.
Doch es kam noch dicker für die Hausherren. Den fälligen Freistoß verwandelte Spezialist Alejandro Grimaldo sehenswert zur Führung für den Bundesligisten (60.). Die zehn Paderborner machten der Werkself trotz der Unterzahl weiter Probleme, agierten aggressiv im Pressing und schlugen immer wieder gefährliche Flanken vor das Tor von Mark Flekken.

Foto: Getty Images
In der Schlussphase warf der SCP nochmal alles nach vorne. Nach einem Kopfball von Stefano Marino war Flekken bereits geschlagen, doch Edmond Tapsoba rettete auf der Linie (89.). Doch die Ostwestfalen blieben am Drücker, erspielten sich zwei weitere Eckbälle und wurden belohnt. Marino verlängerte den Ball am kurzen Pfosten ins Tor (90.).
Doch damit nicht genug. Plötzlich wachte Bayer 04 auf und kam durch Ibrahim Maza und Robert Andrich zu zwei Großchancen auf den Lucky Punch. Diese blieben aber ungenutzt, es ging in die Verlängerung.
Die Hausherren ließen sich die Unterzahl selbst beim Nachsitzen nicht anmerken. Der SCP glaubte fest an das Wunder und war die bessere Mannschaft. Die Verlängerung war erst fünf Minuten alt, da ließ Steffen Tigges Loic Bade alt aussehen und bediente Sven Michel. Der Routinier scheiterte zunächst an Flekken, kam aber wieder an den Ball und brachte Paderborn tatsächlich in Führung (96.).
Nach dem Schock wurde Bayer wieder aktiver und kam in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der Verlängerung zum 2:2. Kofane trat nach Ernest Pokus Querpass zwar ein Luftloch, doch Jarell Quansah lauerte am zweiten Pfosten und musste nur einschieben (105+1.). Vom SCP kam offensiv wenig überraschend nichts mehr, auf der anderen Seite verpassten der starke Grimaldo, Maza und Quansah aus bester Position die Entscheidung. Der Lucky Punch sollte der Mannschaft von Kasper Hjulmand doch noch gelingen.
Maza und Kofane spielten sich mit einem Doppelpass durch die Abwehr und der algerische Nationalspieler verwandelte mit rechts ins linke untere Eck (120+2.). Nach dem bitteren Rückschlag schickte der SCP Keeper Markus Schubert noch einmal mit nach vorne. Leverkusen konnte klären, Aleix Garcia setzte von der Mittellinie den Schlusspunkt zum 4:2 (120+4.).
Regionalligist FV Illertissen wollte nach dem Erstrundensieg gegen den 1. FC Nürnberg gleich den nächsten ersten Fußballclub aus der 2. Bundesliga ärgern. Der 1. FC Magdeburg hat mit einem 2:0 gegen Preußen Münster zuletzt ein Lebenszeichen am Tabellenende gesendet.
Die von Interimstrainer Petrik Sander trainierten Gäste gingen schon früh in Führung. Der ehemalige Illertissener Alexander Nollenberger bediente Maximilian Breunig mit einer perfekt getimten Flanke, der Stürmer verwandelte per Flugkopfball (11.). Der Zweitligist suchte seinen großen Angreifer immer wieder mit Flanken aus dem Halbfeld und hätte so beinahe in der 24. Minute das zweite Tor nachgelegt, doch Malwin Zok parierte stark.
Kurz darauf stand der Schlussmann der Gastgeber erneut im Fokus. Nach einem Schubser von Maximilian Neuberger gegen Breunig entschied der Unparteiische auf Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an, Zok ahnte die Ecke und hielt den Strafstoß. Der Abpraller landete jedoch bei Marcus Mathisen, der auf 2:0 erhöhte (31.).
Der Außenseiter gab sich nicht auf und hatte durch Yannick Glessing die beste Chance auf den Anschlusstreffer. Das vermeintliche 3:0 durch Breunig fand kurz darauf wegen einer Abseitsposition keine Anerkennung. Noah Pesch machte in der 84. Minute dann aber doch endgültig den Deckel drauf. Der Joker schlug nach einem kurz ausgeführten Freistoß einen Haken im Strafraum und versenkte den Ball gegen den starken Zok im rechten Eck. Der FCM meisterte die Hürde Illertissen damit souverän und darf nach dem zweiten Sieg unter Petrik Sander ein wenig durchatmen.
Auch in Fürth lag der Favorit früh vorne, wenngleich die Favoritenrolle im Zweitligaduell nicht so klar verteilt war wie in Illertissen. Kleeblatt-Verteidiger Lukas Reich fälschte einen Ball von Marlon Ritter so ab, dass dieser bei Naatan Skyttä landete, der zwar erst an Silas Prüfrock scheiterte, den Abpraller im Rutschen aber irgendwie über die Linie drückte (11.).

Foto: Getty Images
Die Hausherren hielten jedoch gut mit und kamen durchaus zu gefährlichen Abschlüssen. Felix Klaus rutschte frei vor Simon Simoni aus und verfehlte das Tor, auf der anderen Seite verpasste Faride Alidou das 2:0 für die Roten Teufel. Im zweiten Durchgang war Fürth weiterhin bemüht, es fehlte aber oftmals an der Präzision im letzten Drittel. Branimir Hrgota prüfte Simoni, der per Fußabwehr parieren konnte.
In der Schlussphase wurde der eingewechselte Fürther Omar Sillah Gelb-Rot und musste nach vier Minuten schon wieder vom Platz (90+4.). Bitter: Die erste Verwarnung hatte der Joker gesehen, weil er zu früh den Rasen betreten hat. Es blieb beim knappen Sieg für den FCK.
1. FSV Mainz 05 – VfB Stuttgart 0:2
Tore: 0:1 Jaquez (6.), 0:2 Karazor (73.)
SC Paderborn 07 – Bayer 04 Leverkusen 2:4
Tore: 0:1 Grimaldo (60.), 1:1 Marino (90.), 2:1 Michel (96.), 2:2 Quansah (105+1.), 2:3 Maza (120+2.), 2:4 Aleix Garcia (120+4.)
Rote Karte: Götze (58., Notbremse)
FV Illertissen – 1. FC Magdeburg 0:3
Tore: 0:1 Breunig (11.), 0:2 Mathisen (31.), 0:3 Pesch (84.)
SpVgg Greuther Fürth – 1. FC Kaiserslautern 0:1
Tore: 0:1 Skyttä (11.)
Gelb-rote Karte: Sillah (90+4.)









































