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·2 November 2025

Diamantenfieber in Leipzig

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Der VfB hatte bisher ja nur Glück, hieß es: Mit dem Spielplan, mit den Spielverläufen, mit der Form der Gegner. Gegen Leipzig hat man dagegen gesehen – der VfB steht zurecht oben in der Tabelle, denn er zeigte dem Tabellenzweiten seine Grenzen auf. Eine gefestigte, taktisch hervorragend eingestellte Stuttgarter Mannschaft, die erneut nicht verlor, weil sie schlechter war. Leipzig gewann zwar verdient mit 3:1. Aber nur, weil es einen Crazy Little Diomande in ihren Reihen hatte, der das Spitzenspiel entschied.

Ein Eigentor von Jeff Chabot, ein Stockfehler von Alex Nübel: Zwei der drei Gegentore waren wie der Gegner, total unnötig. Letztlich gab es zwischendrin völlig zurecht Szenenapplaus von Sebastian Hoeneß. Er sah ein Team, das selbstbewusst auftrat und Leipzig teilweise tief in deren Hälfte drängte. Mit starkem Pressing und schönen Spielzügen, auch wenn der VfB aus seinem Ballbesitz zu wenig Gefahr erzeugte. Die klareren Chancen hatte Leipzig.


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Leipzig hatte Diomande, der VfB hatte Pech: Die erste der beiden unglücklichen Aktionen, die zu einem Gegentor führte.

Der VfB lief hoch und energisch an, teilweise standen sechs Stuttgarter am Leipziger Strafraum und verhinderten den Spielaufbau. Auch schnelle Umschaltmomente wurden meist früh unterbunden oder in letzter Konsequenz gut verteidigt, wenn David Raum oder Assan Quedraogo oder Antonio Nusa mit Ball und enormem Tempo auf das Tor zuliefen. Obwohl Leipzig taktisch unterlegen war, konnte es sich auf seine individuelle Klasse verlassen. Hätten die Sachsen Yan Diomande nicht gehabt, sie hätten die Partie nicht für sich entschieden. Ole Werner meinte nach dem Spiel „Wir haben uns nicht locken lassen“, damit machte er aus der spielerischen Unterlegenheit der Leipziger einen Plan. Das Privileg des Siegers.

Diamonde is not Mittelstädts best friend Der 18-jährige Ivorer spielt vor dem 1:0 Maxi Mittelstädt zwei Mal aus. Vor dem 2:0 stehen zwar Ramon Hendriks und Mittelstädt vor ihm, seine individuelle Qualität lässt sich jedoch kaum verteidigen. Sein Schuss präzise und unhaltbar. Nübel kann dem Ball nur nachschauen. Der Leipziger Außenspieler, ohne Übertreibung: ein Juwel.

Der VfB spielte ansehnlich, flüssig, mutig. Leipzig dagegen abwartend, lange passiv. Beim VfB stimmten die Abläufe, die Raumaufteilung, die Energie. Leipzig dagegen cool. Es verließ sich auf die Abwehr und wusste, dass vorne die Individualisten das Spiel entscheiden können. Offensiv sah das beim VfB gut aus, um aber richtig gefährlich zu werden, fehlte die Präzision, der richtige Pass, der überraschende Laufweg. Kurz: viel Aufwand, zu wenig Zählbares. Leider nicht zum ersten Mal. Offensiv sahen die Spiele gegen Basel und Istanbul ähnlich aus.

Leipzig in the sky with Diomande Beide Teams zeigten das, was sie auszeichnet. Der VfB mit “Spitzenmannschafts-Ballbesitzfußball“ (Süddeutsche Zeitung), Leipzig lässt den Gegner kommen und kontert und gewinnt. Ralf Rangnick gefällt das. Leipzig nun mit einem neuen Rekord für den besten Saisonstart, für den VfB ist die Niederlage kein Rückschlag, sondern die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein.

Zu positiv darf die Niederlage aber auch nicht gesehen werden: Hoeneß hatte zwar „von der 5. bis zur 30. Minute ein nahezu perfektes Spiel“ gesehen, ihm sind aber sicher auch die vielen Torchancen der Leipziger und die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive nicht entgangen.

Weiterlesen: Unser vertikalGIF vermisst Durchschlagskraft und Effizienz, “und das obwohl vor allem Deniz Undav und Chris Führich eine gute Leistung zeigten.”

Bilder: Stuart Franklin/Getty Images

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