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·11 March 2025
Donnarumma wird zum Helden! PSG schlägt Liverpool im Elfmeterschießen

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·11 March 2025
Am Dienstagabend empfing Liverpool zum Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League Paris Saint-Germain an der Anfield Road. Nach einem hochintensiven Spiel sorgte der Treffer von Ousmane Dembélé dafür, dass das Spiel erst in die Verlängerung und dann ins Elfmeterschießen ging. Am Ende wurde Gianluigi Donnarumma zum Helden und sorgte dafür, dass PSG ins Viertelfinale der Champions League einzieht.
Das Hinspiel zwischen Liverpool und Paris Saint-Germain ging als einer der unverdientesten Siege in die Geschichte der Champions League ein. PSG dominierte über 89 Minuten das Spiel, Liverpool konnte sich jedoch auf einen überragenden Alisson im Tor verlassen und nutzte eine kleine Unaufmerksamkeit zum Lucky Punch. Weder Liverpool-Coach Arne Slot, noch PSG-Trainer Luis Enrique nahmen im Vergleich zum Hinspiel personelle Veränderungen vor. Am Wochenende gewann PSG in der Liga souverän mit 4:1 bei Stade Rennes, während Liverpool sich gegen den Tabellenletzten Southampton durchaus schwer tat, am Ende aber mit 3:1 gewann.
Beide Mannschaften legten von Beginn eine hohe Intensität an den Tag. Liverpool presste Paris SG früh und beide Teams versuchten nach Ballgewinn direkt nach vorne umzuschalten. Die erste große Chance verbuchte Liverpool nach vier Minuten. Alexis MacAllister kam fast bis zur Grundlinie durch und legte den Ball in den Rückraum. Dort wartete Mohamed Salah, der im Hinspiel ohne einen einzigen Torabschluss geblieben war. Den Schuss des Ägypters blockte Nuno Mendes allerdings ganz stark über das Tor zur Ecke. Die Reds waren von Beginn an viel präsenter als im Hinspiel. Auch der zweite Abschluss gehörte Slots Team. Von links dribbelte sich Salah durch, sein Linksschuss ging aber knapp am linken Pfosten vorbei.
Paris bemühte sich nach diesen zwei frühen Chancen im eigenen Ballbesitz das Spiel zu beruhigen und ließ den Ball erstmal durch die eigenen Reihen laufen, um Liverpools Anfangsoffensive zu durchbrechen. Doch auch nach einem Standard erzeugte der Tabellenführer der Premier League Gefahr. Virgil Van Dijk kam nach einer Ecke von links frei zum Kopfball. Es gelang ihm aber nicht den Ball richtig aufs Tor zu bringen, sodass die Pariser Defensive klären konnte. Auf der Gegenseite gelang es PSG sich in der 12. Minute erstmals aus dem erdrückenden Liverpooler Pressing zu befreien. Nuno Mendes spielte den Ball stark ins Zentrum zu Ousmane Dembélé, der auf der rechten Seite Bradley Barcola im Rücken von Andrew Robertson fand. Barcola brachte den Ball in die Mitte, Ibrahima Konaté versuchte zu retten, grätschte den Ball aber an Alisson vorbei, sodass Dembélé zum 0:1 ins leere Tor einschieben konnte.
Ein seltenes Bild: Ryan Gravenberch findet in einer intensiven ersten Halbzeit kurz Zeit zum Durchatmen. (Photo by Julian Finney/Getty Images)
Mit der ersten eigenen Chance stellte Paris Saint-Germain den Spielverlauf komplett auf den Kopf. Im Anschluss schüttelte sich Liverpool einmal kurz, dann versuchte es Konaté mit einem Distanzschuss, den Gianluigi Donnarumma zur Ecke abwehren konnte. Weiter ging es hin und her. Nach einem Liverpooler Ballverlust im Mittelfeld steckte Khvicha Kvaratskhelia im richtigen Moment durch auf Barcola. Der Vorbereiter des 0:1 nahm den Ball nicht optimal mit und scheiterte dann an Alisson. Auf der Gegenseite war es wieder eine Ecke, die Gefahr brachte. Diesmal kam Diogo Jota zum Kopfball, setzte den Ball aber knapp drüber. Nach 20 Minuten hatte man erstmals das Gefühl, dass sich beide Mannschaften angesichts der hochintensiven Anfangsphase eine kleine Verschnaufpause gönnten.
Es dauerte bis zur 32. Minute bis zur nächsten Chance. Wieder war es ein Ballverlust der Reds, der einleitete. Der sehr auffällige Kvaratskhelia schickte Dembélé auf die Reise, der sich den Ball aber frei vor Alisson etwas zu weit vorlegte, sodass der Brasilianer ihm diesen vom Fuß klauen konnte. Eine Riesenchance auf 2:0 zu erhöhen! Nur zwei Minuten später war es dann für Liverpool Diogo Jota, der aus der Distanz nur knapp über das Tor schoss. Wiederum nur eine Minute danach klingelte es fast auf der Gegenseite. Erneut befreite sich PSG stark aus dem Pressing, Hakimi fand Dembélé, der jetzt über den rechten Flügel kam. Der Torschütze zum 1:0 legte den Ball von der Grundlinie zurück, Kvaratskhelia strammer Abschluss wurde von Ryan Gravenberch noch minimal abgefälscht und ging so haarscharf über das Tor.
In der 41. Minute zog Dembélé vom rechten Flügel nach innen und schlenzte den Ball mit links aufs lange Eck. Erneut wurde der Schuss leicht abgefälscht und ging knapp neben das Tor. Kurz vor der Halbzeitpause forderte Liverpool einen Elfmeter, Dominik Szoboszlai war im Zweikampf mit Fabian Ruiz an der Strafraumkante zu Fall gekommen. Schiedsrichter Istvan Kovacs ließ aber weiterlaufen. Ansonsten passierte in den Minuten bis zum Pausenpfiff nichts mehr vor beiden Toren.
So gingen die beiden Teams mit einem 0:1 in die Kabinen. Im Gegensatz zum Hinspiel zeigte Liverpool sich stark verbessert und war deutlich besser im Spiel. Angetrieben von einer stimmgewaltigen Anfield Road erdrückten die Reds PSG in der Anfangsphase förmlich. Die Pariser Führung fiel durchaus überraschend, im Anschluss hatten dann beide Teams in einem sehr unterhaltsamen Spiel genug Möglichkeiten für weitere Treffer.
Ohne personelle Wechsel kamen beide Mannschaften zurück auf den Platz. Auch an der hohen Intensität auf dem Feld änderte sich wenig, allerdings blieben echte Torchancen zunächst aus. Die erste gefährliche Szene hatte es dann in Minute 53 aber in sich. Trent Alexander-Arnold scheiterte erst an Donnarumma, dann am Innenpfosten und im dritten Anlauf brachte Szoboszlai den Ball im Tor unter. Allerdings stand Luis Diaz zuvor in der verbotenen Zone, sodass das Schiedsrichtergespann zurecht auf Abseits entschied. Auch der Start in den zweiten Durchgang gehörte Liverpool. In der 57. Minute wurde Szoboszlais Abschluss gerade noch geblockt. Nach der anschließenden Ecke parierte Donnarumma stark den Kopfball von Diaz.
Eine vielversprechende Liverpooler Kontersituation verteidigte PSG am Ende stark, sodass die Reds nicht entscheidend zum Abschluss kamen. Paris SG fand in Halbzeit zwei offensiv praktisch noch gar nicht statt. Erneut wurde ein Liverpooler Abschluss, diesmal von Jota, erst im letzten Moment geblockt. Auch nach der nächsten Ecke brannte es im Pariser Strafraum, nach Salahs Abschluss rettete Kvaratskhelia für den schon geschlagenen Donnarumma.
Nach 65 Minuten gelang es Paris Saint-Germain erstmals in Durchgang zwei das Spiel zu beruhigen und über Ballbesitz zurück in die Begegnung zu finden. Erst in der 75. Minute gab es den nächsten Abschluss. Der, für den verletzten Alexander-Arnold, eingewechselte Jarell Quansah köpfte über das Tor. Vier Minuten später kam erneut Quansah zum Kopfball, diesmal nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld von Robertson. Der Ball ging aber nicht ins Tor, sondern an den linken Innenpfosten, von wo er zurück ins Feld sprang. Großes Glück für PSG! Weiterhin warteten die Pariser auf den ersten echten eigenen Abschluss in der zweiten Halbzeit.
Auch nach einem starken Angriff über links brachte Diaz den letzten Pass nicht zum einschussbereiten Salah. Immer wieder bekam der starke Donnarumma seine Fingen noch dazwischen oder ein Pariser blockte in letzter Not. Nach 87 Minuten dann der erste Versuch von PSG. Kvaratskhelias Schlenzer strich aber knapp am rechten Torwinkel vorbei. Auch die letzte Liverpooler Ecke vor Ende der regulären Spielzeit verpuffte.
So ging es in die Verlängerung. In Durchgang zwei bestimmte Liverpool deutlich das Spiel, verpasste es aber, unter anderem wegen eines sehr starken Gianluigi Donnarumma, ein Tor zu erzielen.
Ousmane Dembélé glich mit seinem Treffer das 0:1 aus dem Hinspiel aus. (Photo by Julian Finney/Getty Images)
Die erste Duftmarke in der dreißigminütigen Verlängerung setzte der eingewechselte Innenverteidiger Lucas Beraldo. In der zweiten Phase nach einer Ecke kam er zum Kopfball und setzte den Ball nur knapp neben den linken Pfosten. Der zweite Abschluss wurde noch gefährlicher. Mit Désiré Doué war es der nächste Joker, der das Tor nur hauchzart verpasste. Alisson wäre geschlagen gewesen. Auch ansonsten hatte Paris SG in der ersten Hälfte der Verlängerung ein leichtes optisches Übergewicht. Vor den Toren tat sich aber nach den beiden guten Chancen aber nichts mehr.
Nach einem schnellen Seitenwechsel versuchte es Vitinha in der 108. Minute aus der Distanz, zielte aber zu zentral auf Alisson. Kurz danach hatte Dembélé den Finaleinzug auf dem Fuß, seinen Abschluss von der linken Seite lenkte Liverpools Keeper aber ganz stark um den Pfosten. Auch der nächste Abschluss gehörte PSG, Doué zog stark von links nach innen, aber auch sein Schuss ging knapp neben das Tor. Liverpool tat sich in der Verlängerung sehr schwer nochmal in die Offensive zu kommen. Nachdem Salah im Zweikampf mit Nuno Mendes Elfmeter forderte, war der Abschluss von Kang-In Lee im direkten Gegenzug zu harmlos. Auch einen zweiten Versuch des Südkoreaners ein paar Minuten später parierte Alisson.
Am Ende gelang es den Parisern in der Verlängerung, trotz einiger guter Chancen, nicht das Spiel zu entscheiden. So ging es nach 120 kräftezehrenden Minuten ins Elfmeterschießen.
Nachdem die ersten drei Schützen Vitinha, Salah und Gonçalo Ramos allesamt trafen, parierte Donnarumma den halbhohen, nicht allzu platzierten Elfmeter von Darwin Nunez. Dembélé verwandelte in Anschluss sicher und der italienische Nationalkeeper hielt auch gegen Curtis Jones stark. Zum letzten Elfmeter trat Doué an, verwandelte sicher und entschied das Spiel zugunsten der Franzosen. Somit zieht Paris SG nach einem sehr unterhaltsamen und spannenden Spiel unterm Strich durchaus verdient ins Viertelfinale der Champions League ein. Der Held des Abends heißt Gianluigi Donnarumma, der bereits in der regulären Spielzeit mehrmals stark parierte und dann im Elfmeterschießen zwei Strafstöße hielt.
Liverpool – Paris Saint-Germain 0:1 (0:1) 1:4 n.E.
Liverpool: Alisson – Alexander-Arnold (73. Quansah), Konaté (111. Endo), Van Dijk, Robertson – Gravenberch, MacAllister (91. Jones) – Salah, Szoboszlai (106. Elliott), Diaz (102. Gakpo) – Jota (73. Nunez)
Paris Saint-Germain: Donnarumma – Hakimi, Marquinhos (90+2. Beraldo), Pacho, Nuno Mendes – Joao Neves (120+1. Ramos), Vitinha, Fabian Ruiz (91. Zaïre-Emery) – Barcola (67. Doué), Dembélé, Kvaratskhelia (102. Lee)
Schiedsrichter: Istvan Kovacs
Tore: 0:1 Dembélé (12. Minute)
Elfmeterschießen: 0:1 Vitinha verwandelt, 1:1 Salah verwandelt, 1:2 Ramos verwandelt, 1:2 Donnarumma pariert gegen Nunez, 1:3 Dembélé verwandelt, 1:3 Donnarumma pariert gegen Jones, 1:4 Doué verwandelt
Bes. Vorkommnisse: –
Jakob Haffke
(Photo by Julian Finney/Getty Images)