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·12 June 2025

Dynamik pur im Mittelfeld: Das ist der „neue Bellingham“ für den BVB

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Der BVB hat seinen Wunschspieler für das zentrale Mittelfeld verpflichten können. Jobe Bellingham kommt vom AFC Sunderland. Günstig ist der Engländer nicht, mehr als 30 Millionen Euro kostet der Spieler vom Aufsteiger in die Premier League.

Die Schwarzgelben haben sich im Werben um den Mittelfeldspieler gegen Konkurrenz wie RB Leipzig und Eintracht Frankfurt durchgesetzt. Ein Coup ist der Deal für die Dortmunder definitiv, auch wenn man am Ende mehr Geld ausgab als eigentlich vorgesehen.


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Nun ist also eine große Baustelle im Kader behoben. Doch was kann der Neuzugang eigentlich alles?

Bellingham: Ein dynamischer Mittelfeldspieler

Zunächst einmal tut man Jobe Bellingham keinen Gefallen damit, ihn mit seinem Bruder zu vergleichen. Sie haben den gleichen Nachnamen – das war es dann auch. Es sind unterschiedliche Spielertypen, die jeweils ihren ganz eigenen Weg gingen. Ganz generell sind beide in die Kategorie des dynamischen Mittelfeldspielers einzuordnen, wenngleich Jude Bellingham hier der deutlich offensivere Spieler ist. Bei Real Madrid hat er sich sogar oft in die „Box“ mit eingeschaltet, teilweise die Position des flexiblen Stürmers eingenommen, Doch genug von ihm, es soll schließlich um Jobe gehen, der übrigens auch seinen Vornamen auf dem BVB-Trikot tragen wird.

Jobe ist kein klassischer Box-to-Box-Spieler, aber einige Elemente eines solchen findet man in seinem Skillset. Er kann den Ball nach vorne treiben und sucht auch einmal den Abschluss, aber generell hält er sich eher auf der 6er- und 8er-Position auf. Grundsätzlich kann man ihn guten Gewissens als einen Allrounder bezeichnen. Sieben Scorerpunkte in 40 Spielen in der Championship in der vergangenen Saison waren absolut zufriedenstellend, weil er auch sehr viele Angriffe initiierte und aus der Tiefe Akzente nach vorne setzte.

Nachholbedarf hat er natürlich trotz seiner hervorstechenden Dynamik in einigen Teilbereichen. Deswegen erscheint die Ablösesumme für manch einen Experten auch etwas zu hoch gegriffen. Ein wenig mehr Konstanz würde ihm sehr gut tun, im Passspiel trifft er nicht immer die richtige Entscheidung, mitunter hält er den Ball zu lange, der ein oder andere Seitenwechsel oder lange Ball ist nicht gut temperiert. Das sind aber alles Elemente, die sich noch einpendeln können. Dafür hat Jobe allerdings etwas, das unabdingbar ist: Ein gutes Gespür, was auf dem Platz gerade nötig ist. Und wenn nötig, dann wird auch dazwischengehauen.

Der BVB als richtiger Schritt?

Die Frage, die sich nun stellt: Ist der Wechsel zum BVB der richtige Schritt? Das ist nicht mit vollständiger Gewissheit einzuschätzen, aber generell sieht es danach aus als sei die Idee dieses Wechsels eine gute. Und das hat mehrere Gründe. Einerseits ist der Druck bei den Schwarzgelben zwar hoch, aber nicht so hoch wie bei einem absoluten Topklub. Klar, die Vergleiche mit seinem Bruder werden automatisch kommen, vor allem dann, wenn er mal eine schwächere Phase hat, aber für den Reifeprozess eines jungen Spielers kann das nur förderlich sein.

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Foto: IMAGO

Hinzu kommt, dass er genau das ist, was der BVB benötigt. Als Niko Kovac das Amt als Cheftrainer beim BVB übernahm, teilte er mit, dass seinem Team die Basics fehlen. Und genau diese brachte er wieder zurück, Schritt für Schritt. Mehr Kampf, mehr Leidenschaft, mehr Laufarbeit – all das setzten die Dortmunder um. Und Bellingham ist ein Spieler, der für diese Attribute steht. Ja, Mentalität mag ein Wort sein, das inflationär benutzt wird, aber er bringt eben jene Mentalität mit. Jobe stellt sich jeder Herausforderung, schreckt vor nichts zurück, wächst mit seinen Aufgaben.

Er ist physisch zudem ein starker Spieler, bringt – ein Vergleich muss doch noch sein – in diesem Bereich sogar mehr mit als sein Bruder, als dieser nach Dortmund kam. Zudem sollte man sicher sein können, dass der BVB Jobe in einigen Jahren mit Gewinn verkaufen kann. Auch das spricht dafür, dass es ein Transfer ohne das große Risiko ist, trotz der Summe. Im Endeffekt will und muss Jobe seine ganz eigene Geschichte schreiben. Und eine Garantie gibt es im Fußball nie. Die Vorzeichen stehen aber nicht schlecht, dass er ein guter Griff sein könnte.

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