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·19 July 2025
Elfmeterdrama bei der Frauen-EM: Nur 48 Prozent verwandelte Schüsse

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·19 July 2025
Daneben und drüber, schwach oder zu unplatziert: Bei der Frauen-EM in der Schweiz bleiben die Elfmeterpunkte wie verhext. Im Turnierverlauf haben die Spielerinnen inklusive des Viertelfinal-Elfmeterschießens zwischen England und Schweden nur 12 von 25 Versuchen verwandelt – das sind 48 Prozent, weit unter der im Fußball üblichen Quote von etwa 75 Prozent. Auffällig oft gingen die Schüsse nicht mal aufs Tor.
Wo auch Weltmeisterinnen die Nerven versagen, stellt sich die Frage nach den Gründen, die aber schwierig zu entschlüsseln sind: Am Freitagabend verschossen für Spanien erst Mariona Caldentey und dann die frühere Weltfußballerin Alexia Putellas – die eine setzte den Ball kläglich neben das Tor, die andere scheiterte an der starken Schweizer Torhüterin Livia Peng. Letztlich blieben die Fehlschüsse folgenlos: Spanien gewann 2:0 und zog ins Halbfinale ein. England konnte sich gegen die Schwedinnen sogar vier verschossene Elfmeter leisten, denn die Gegnerinnen vergaben fünf. Einen, der entscheidend gewesen wäre, schoss Torhüterin Jennifer Falk übers Tor – wie später Smilla Holmberg beim letzten von insgesamt 14 Schüssen. Auch für Norwegen waren Elfmeter ein Drama, die erfahrene Top-Stürmerin Ada Hegerberg vergab deren zwei: Trotz eigentlich exzellenter Schusstechnik setzte sie beide neben das Tor. Deutschland, bei Elfmetern stets im Ruf der Nervenstärke stehend, steht bei eins von eins: Sjoeke Nüsken verwandelte gegen Dänemark.
„Wir haben schon in Herzogenaurach mit diesem Thema begonnen“, sagte Bundestrainer Christian Wück vor dem Viertelfinale gegen Frankreich am Abend in Basel (21.00 Uhr/ZDF und DAZN). „Wir haben es immer wieder eingestreut. Deshalb glaube ich, dass wir gut vorbereitet sind.“ Allerdings fehlt Giulia Gwinn als beste Schützin – und Frankreich (2/2) ist auch ohne Fehlschuss. Dafür gilt die deutsche Torhüterin Ann-Katrin Berger als „Elfmeterkillerin“ und schießt gerne auch selbst, zum Beispiel im Olympia-Viertelfinale gegen Kanada 2024 (4:2).
Foto © AFP/AFP/SEBASTIEN BOZON