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Moritz Oppermann·16 March 2025
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Moritz Oppermann·16 March 2025
„Hätte ich keine Knieverletzung gehabt, wäre ich jetzt Profi.“ Wie oft hast du diesen Satz bitteschön schon von deinem besten Bro gehört? Wahrscheinlich so oft, dass du vom ganzen „Hätte, wäre, wenn“ einfach nur noch getriggert bist.
Und trotzdem spielt genau dieses Wort für die heutige Geschichte eine entscheidende Rolle. Denn durch eine kleine, aber feine Änderung in der Startaufstellung HÄTTEN wir dir heute gar nicht die geile Story von Gladbachs historischem Dreierpacker erzählen können.
Eigentlich – ja, eigentlich – wollte Gerardo Seoane zunächst gar nicht auf Angreifer Alassane Pléa setzen.
"Es war eine Bauchentscheidung. Mein Gefühl sagte mir, dass wir mit Lasso mehr Spiel zwischen den Linien haben. Er hatte nach seiner Verletzungspause schon in Heidenheim ein gutes Spiel abgeliefert", erklärte Gladbachs Coach nach dem 4:2-Sieg bei Werder Bremen. Am Ende ließ er den Franzosen anstelle von Kevin Stöger auflaufen – und sollte damit sowas von richtig liegen.
Nach seinem Elfmetertor in der 7. Minute hatte Pléa mal so richtig Bock. In Minute 28 legte er nach. In Minute 47 nochmal – Dreierpack! Doch damit nicht genug: Selbstverständlich bereitete er auch noch das vierte Tor durch Tim Kleindienst vor.
Echte Kenner sollten bei den Worten Dreierpack, Pléa und Bremen übrigens hellhörig werden. Der hat doch nicht etwa …? Doch, hat er!
Am 11. Spieltag der Saison 2018/19 traf der Franzose tatsächlich ebenfalls dreimal binnen 90 Minuten im Weserstadion. Und natürlich macht er seinen zweiten Bundesliga-Dreierpack sechseinhalb Jahre später wieder an genau gleicher Stelle.
Dass Pléa gegen Werder von allen Buli-Teams am liebsten trifft, müssen wir dir nicht erzählen. Aber wie außergewöhnlich dieser Auswärtshattrick 2.0 war, das schon.
Vor ihm gelang dieses Kunststück nämlich nur einem einzigen Spieler in der Bundesliga-Geschichte: Karl-Heinz Rummenigge. Ja, der Typ hat auch mal Fußball gespielt – und das verdammt gut. Und wie es der Zufall so will, gelangen dem zweimaligen Ballon-d’Or-Gewinner genau zwei Auswärtshattricks. Dreimal darfst du raten, gegen wen … Werder wäre zu einfach gewesen – natürlich gegen Gladbach.
Ob sein damaliger Coach Pal Csernai 1981 auch auf sein Bauchgefühl hörte, bevor Rummenigge seinen Dreierpack gegen die Fohlen wiederholte? Das können wir dir leider nicht beantworten.
Was wir aber sagen können: Seoane sollte öfter auf seine Magengegend hören. Dann spielt Gladbach vielleicht bald wirklich europäisch – und Pléa feiert ein unerwartetes Comeback in der Équipe Tricolore.
📸 Joern Pollex - 2025 Getty Images