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·21 November 2025

FC Bayern spendet 25.000 Euro im Einsatz gegen Demenz

Article image:FC Bayern spendet 25.000 Euro im Einsatz gegen Demenz

Ein Talk von Expertinnen und Experten mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß, ein Besuch von Judith Gerlach (Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention) sowie eine Spende des FC Bayern Hilfe eV an den Alzheimer-Gesellschaft München eV in Höhe von 12.500 Euro, die Hoeneß spontan verdoppelte – der FC Bayern hat mit einer besonderen Veranstaltung in seinem Museum in der Allianz Arena ein weiteres Mal für das Thema Demenz sensibilisiert. Um das Engagement des Vereins im Rahmen seines Erinnerungskoffers „Forever Number 1“ zu vertiefen, fand zudem ein Workshop mit Betroffenen statt.

Dieser Inhalt kann hier leider nicht dargestellt werden. Zum Anschauen kannst du die Website des FC Bayern München besuchen: Artikel auf fcbayern.com


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„Die Emotionen, die Fußball auslöst, sind einzigartig. Sie verbinden Generationen und überwinden Grenzen. Wenn ein Mensch mit Demenz beim Anblick eines alten Bayern-Trikots wieder lächelt, wenn er sich an ein Tor von Uli Hoeneß erinnert, dann haben wir etwas erreicht“, sagte Herbert Hainer in seiner Begrüßung: 125 Jahre FC Bayern würden 125 Jahre voller Geschichten, Siege, Persönlichkeiten bedeuten, so der Präsident - „und es sind 125 Jahre Verantwortung. Verantwortung, unsere Gesellschaft mitzugestalten, zu helfen - und Erinnerungen zu bewahren, um sie auch in Zukunft zusammen zu leben. Wir wollen immer wieder Geschichte schreiben, ganze Ären prägen. Aber manchmal sind Siege einfach ein kleiner, zauberhafter Moment gemeinsamen Erinnerns.“

Gesundheitsministerin Gerlach betonte in ihrer Rede: „In Bayern leben derzeit rund 270.000 Menschen mit Demenz – Tendenz steigend. Das ist eine echte Herausforderung für unsere Gesellschaft. Schon 2013 haben wir im Freistaat die Bayerische Demenzstrategie beschlossen und mit weiteren Ministerien und vielen Partnern des Bayerischen Demenzpakts weiterentwickelt. Der FC Bayern unterstützt unsere Ziele mit seinem Projekt ,Forever Number 1‘ und baut mit seinem Erinnerungskoffer Brücken in die Vergangenheit. Menschen mit Demenz fühlen sich mit ihrer Lebensgeschichte gesehen – und der Austausch zu den Fußballmomenten von damals steigert sowohl das Selbstwertgefühl als auch die Lebensqualität der Betroffenen.“

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Beim vom FCB-Mitarbeitenden Fabian Raabe moderierten Talk vor rund 60 geladenen Gästen, darunter Menschen mit Demenz im Anfangsstadium mit Angehörigen, Vertreterinnen und Vertreter des Alzheimer-Gesellschaft München eV um seine Stellvertretende Geschäftsführerin Semra Altinisik sowie des FCB-Arbeitskreises Fandialog, erzählte Uli Hoeneß anschaulich von seiner kostbarsten Erinnerung: „Als ich nach unseren 4:0 im Landesmeistercup-Finale in Brüssel 1974 erschöpft in der Kabine saß und den Pokal vor mir sah, dachte ich: ,Wenn ich die Zeit anhalten könnte, dann jetzt!‘ Solche Erinnerungen begleiten dich dein Leben – und prägen dich.“ Hoeneß hat den Text einer Grußkarte eingesprochen, die dem Erinnerungskoffer beiliegt – sobald seine Stimme zu hören ist, weckt das Emotionen. „Wenn der FC Bayern helfen kann, muss er helfen“, sagte er, „und mit diesem Koffer können wir Betroffenen einen schönen Moment, eine schöne Stunde, vielleicht sogar einen schönen Tag schenken.“

Im Anschluss überreichte der Ehrenpräsident in seiner Funktion als Vorstand des FC Bayern Hilfe eV gemeinsam mit Präsident Hainer den Spendenscheck an den Alzheimer-Gesellschaft eV. „Der FC Bayern ist ein Verein, der Generationen erreicht und verbindet – und es ist wichtig, dass wir immer alle Menschen im Blick haben, Alt und Jung“, ließ der Hilfe-eV-Vorsitzende Karl Hopfner wissen: „Der FC Bayern Hilfe eV möchte mit dieser Spende zum einen Betroffenen helfen und zum anderen nachhaltig dafür sensibilisieren, dass Demenz alle betrifft – wir müssen gemeinsam die Hemmschwelle im Umgang mit dieser Erkrankung überwinden.“ Mehr über den FC Bayern Hilfe eV inklusive der Spendenadresse finden sich HIER.

Kim Krämer, Behindertenfanbeauftragter des FC Bayern, erläuterte während des Talks die Einzelheiten zum Erinnerungskoffer, der HIER zu bestellen ist: „Wenn wir in sozialen Einrichtungen vor Ort sind, erleben wir immer wieder einzigartige Reaktionen. Mit diesem Koffer leistet der FC Bayern einen großen Beitrag auch für die Familien der Betroffenen, da über die Erinnerungen an den Fußball ein Austausch ermöglicht wird.“ Sibylle Hinrichsen, Demenzhelferin und Mitarbeiterin des FC Bayern Museums, fasste zusammen: „Vertrautes schafft Vertrautheit. Wir wollen ermuntern und animieren.“ Semra Altinisik  dankte in einer eigenen Rede sichtlich gerührt für die Spende: „Der FC Bayern setzt ein großes Zeichen der Wertschätzung für die Betroffenen und Angehörigen. Mit diesem Geld können wir die Lebensgeschichten der Menschen noch besser würdigen.“ Im Publikum saß Jo Failer, der an Demenz leidet: „Der FC Bayern und seine handelnden Personen sind in ihrer Menschlichkeit authentisch und liebevoll. Betroffene brauchen Kontakt: Vereinsamung ist das Schlimmste – und dass man oft auf wenig Verständnis stößt. Für diese Themen sensibilisiert der FC Bayern auf vorbildliche Art und Weise.“ Altinisik ergänzte: „Dass der FC Bayern sich in diesem Thema engagiert – besser geht es nicht: Es wird helfen, die Krankheit weiter zu entstigmatisieren.“  

Mit der Saison 2023/24 hat der Deutsche Meister seinen Erinnerungskoffer „Forever Number 1“ entwickelt, um für Betroffene sowie deren Angehörige gemeinsame Momente der Erinnerungen zu schaffen. Laut Studien ist es bewiesen, dass die Beschäftigung mit originalen Zeitzeugnissen bei Demenzerkrankungen helfen, Emotionen zu wecken und Freude zu schenken. Über die Jahre konnten viele Vor-Ort-Besuche ermöglicht werden, die beiden Exemplare des Erinnerungskoffers sind gefragt und wurden zu den verschiedensten Orten geschickt. So entstand ein nachhaltiges Netzwerk mit Einrichtungen wie Krankenhäuser, Seniorenheimen, Hospizen und Stiftungen. Der Erinnerungskoffer des deutschen Rekordmeisters ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Abteilungen wie Nachhaltigkeit und Soziale Angelegenheiten, der Fan- und Fanclubbetreuung sowie dem FC Bayern Museum.

Der Erinnerungskoffer sei „mehr als eine Sammlung von Erinnerungsstücken“, sagte Hainer in seine Rede: „Er ist ein Symbol für unser gesellschaftliches Engagement - und für die Kraft des Fußballs, Menschen zu berühren und zu verbinden. Namen wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller oder Uli Hoeneß sind nicht nur Legenden unseres Vereins - sondern Teil der Geschichte von sehr vielen Menschen auf der ganzen Welt. Ihre Tore, ihre Triumphe, ihre Charaktere – all das hat Generationen geprägt und Emotionen geweckt, die bis heute nachhallen. Fußball ist Heimat, Ort der Begegnung, ein Quell von Erinnerungen.“ Doch Erinnerungen seien „kostbar und nicht selbstverständlich“, so der Präsident weiter: „Gerade Menschen, die von Demenz betroffen sind, verlieren oft den Zugang zu ihrer eigenen Geschichte. Mit unserem Erinnerungskoffer ,Forever Number 1‘ möchten wir helfen, Erinnerungen wachzurufen, Brücken zu bauen und Lebensfreude zu schüren. Die Trikots, die Fotos, die Geschichten – sie sind Schlüssel zu Momenten, die das Herz berühren und das Selbstwertgefühl stärken.“

Warum ist das dem FC Bayern wichtig, fragte Hainer in den Raum und gab den Anwesenden die Antwort: „Weil ein Verein wie der FC Bayern eine Heimat ist - für Jung und Alt. Weil wir aufeinander achtgeben.“ Im Einsatz gegen Demenz wolle der Club Aufmerksamkeit schaffen und Unterstützung bieten: „Es geht darum, zu sensibilisieren, zu enttabuisieren – und Betroffenen Angst zu nehmen. Wir wollen helfen und nachhaltig wirken. Demenz geht uns alle an. Lassen Sie uns diesem Thema gemeinsam entgegentreten: Für Erinnerungen, Emotionen – und für das Zusammenleben von Generationen. Der FC Bayern ist an der Seite der Menschen: gemeinsam ,Forever Number 1‘.“ Ehe es zum Workshop inklusive einer speziellen Führung durch das FC Bayern Museum ging, meinte eine Dame, die im Publikum saß: „Der FC Bayern ist ein großartiger Verein, das spürt man einfach!“ Sie sei 91 Jahre alt, sagte sie stolz und fügte mit purer Lebensfreude hinzu, die auch der Erinnerungskoffer schüren möchte: „Ich werde 100.“ 

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