Florian Kainz im Interview – von Heimat, alten Fotos und bitteren Momenten | OneFootball

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·22 July 2025

Florian Kainz im Interview – von Heimat, alten Fotos und bitteren Momenten

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Florian Kainz im Interview – von Heimat, alten Fotos und bitteren Momenten

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Simon Bartsch

22. Juli 2025

Florian Kainz geht in dieser Spielzeit in seine siebte komplette Saison beim FC. Mit come-on-fc.com sprach er im Interview während des Trainingslagers in Bad Waltersdorf über seine Zeit beim 1. FC Köln: Florian Kainz spricht über seine Konkurrenz und die Zukunft.

Die Rückkehr in die Steiermark freut den Österreicher besonders. Das diesjährige Trainingslager findet in Bad Waltersdorf statt – und der Routinier fühlt sich wohl – in der Heimat und beim 1. FC Köln: Florian Kainz spricht über seine Konkurrenz und die Zukunft.

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Florian Kainz im Interview mit come-on-fc.com

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Herr Kainz, Sie scheinen keine großen Probleme mit Drehschwindel zu haben. In der ersten Trainingseinheit hier in Bad Waltersdorf mussten Sie sich einige Male um eine Stange drehen und dann aufs Tor schießen. Während die Kollegen zum Teil umgefallen sind, haben Sie den Ball in den Winkel genetzt…

Florian Kainz: Das war reines Glück (lacht). Es war eine unübliche Übung zum Start ins Trainingslager. Die hat natürlich jedem Spaß gemacht. Ich wollte einfach den Ball aufs Tor bekommen. Aber es ist cool, dass nicht immer die gleichen Sachen gemacht werden. Die Übung war aber eher dem geschuldet, dass wir noch das Spiel von Freitag in den Beinen und die Reise in den Knochen hatten. Deswegen haben wir nicht so viel trainiert. Die nächsten Tage werden wir richtig Gas geben.

„Das bedeutet etwas“

Im vergangenen Jahr hatten Sie in einem Interview angedeutet, wie sehr Sie sich auf das Trainingslager hier freuen. Sie kommen schließlich aus der Steiermark. Doch es kam anders. Eine Verletzung hat die Pläne durchkreuzt. Dieses Mal hat es geklappt.

Ich freue mich sehr, dass ich dieses Mal dabei bin. Das war letztes Jahr schon extrem bitter. Ich habe mich einen Tag vor dem Trainingslager im Testspiel verletzt, dann bin ich operiert worden. Ich hatte mich schon sehr gefreut. Denn ich war hier schon vor 15 Jahren mit Sturm Graz im Trainingslager. Auch hier im Hotel. Im Keller hängen noch Fotos von 2010 und 2011, auf denen ich zu sehen bin. Das ist schon lustig.

Löst so eine Rückkehr auch Wehmut aus. Immerhin sind Sie jetzt seit sehr langer Zeit aus der schönen Steiermark weg, Köln ist ein anderes Pflaster.

Ich freue mich einfach, dass wir hier sind und zum Testspiel dann auch ein paar bekannte Gesichter kommen – Freunde, aber auch Familie. Das ist sonst ja nicht so möglich. Für die Familie ist das schon cool, wenn sie sich das Training anschauen können.

Sie gehen beim FC nun in die siebte komplette Saison. Köln muss doch mittlerweile auch so etwas wie Heimatgefühle auslösen?

Es ist eine lange Zeit. Und ich fühle mich sehr wohl in Köln. Meine beiden Söhne sind in Köln geboren. Ich verbinde also sehr viel mit der Stadt. Im Fußballerleben ist ja fast schon außergewöhnlich, eine so lange Zeit bei einem Verein zu verbringen. Das bedeutet etwas.

Die siebte volle Saison, sechseinhalb Jahre FC. Europa, Ab- und Aufstieg – es gab Höhen und Tiefen. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Viel. Wir sind zwei Mal Zweitliga-Meister geworden. Auf-, aber auch abgestiegen, die Relegation, die Conference League, Klassenerhalt – es ist schon sehr viel passiert. Gerade die Spiele in der Conference League, aber auch die Aufstiege bleiben einem sehr positiv in Erinnerung. Genauso wie besondere Spiele und Tore.

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„Ich habe einfach versucht, meinen eigenen Weg zu finden“

Es gab aber auch negative Erlebnisse. Gerade die vorletzte Saison war für Sie keine besonders schöne, obwohl sie mit dem Kapitänsamt doch recht gut begonnen hat. Wie haben Sie die Spielzeit persönlich erlebt?

Es war eine schwierige Saison, mit einem schlechten Ende. Ich habe es auch persönlich nicht geschafft, meine Leistung zu bringen und dann ist natürlich Kritik aufgekommen. Das ist so im Fußball. Ich habe versucht, mich da rauszukämpfen und wieder meine Leistung zu bringen. Das war in der vergangenen Saison eine andere Konstellation. Da war es aber auch schwierig für mich, in die Saison reinzukommen. Ich bin erst spät in die Vorbereitung eingestiegen, war dann lange raus wegen der Verletzung. Dann in die Mannschaft zu kommen, war nicht einfach. Aber so ist das im Fußball.

Sie sind einer der routinierten Spieler. Wie gehen Sie mit Kritik um. Sind Sie da nach all den Jahren abgehärtet oder tut das dann doch noch irgendwie weh?

Jeder hat ja einen anderen Zugang zu Kritik. Ich kann das ganz gut einschätzen. Wenn ich weiß, dass es gerade nicht so gut läuft und auch mit meiner Leistung selbst nicht zufrieden bin, dann ist es ja ganz normal, dass Kritik aufkommt. Wenn ich weiß, dass ich gerade nicht so performe, dann lese ich mir auch nicht alles durch. Es ist einfach, Sachen zu lesen, wenn man ein Tor schießt oder gewinnt. Ich war aber nie der Spieler, der viele Kommentare gelesen hat. Vielleicht auch als Selbstschutz. Für mich habe ich da einen guten Weg gefunden, damit umzugehen.

Es wurde viel darüber gesprochen und geschrieben, dass Sie die Kapitänsbinde gelähmt haben könnte. War die Binde für Sie dann doch auch eine Bürde?

Es ist von Anfang an viel geschrieben geworden, auch dass die Binde vielleicht eine große Bürde ist. Ich bin nicht so der Lautsprecher, der war ich nie. Vielleicht ist das von mir erwartet worden. Ich habe einfach versucht, meinen eigenen Weg zu finden.

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„Meine stärkste Position ist sicher Linksaußen“

Als Leader werden Sie im Team aber dennoch wahrgenommen. Die jungen Spieler haben doch bestimmt immer den Rat bei Ihnen gesucht.

Das war damals auch so. Das ist aber nichts, was von außen wahrgenommen wird – und auch nicht muss. Das mache ich weiterhin, obwohl ich kein Kapitän mehr bin. Das machen aber alle älteren Spieler.

Sie haben in der Vergangenheit einige Male eine Art offensive Sechs gespielt. Auch dort gab es Stimmen, die wussten, dass das nicht Ihre Position ist…

Meine stärkste Position ist sicher Linksaußen. Da kommt es aber auch auf das System an. Ich habe in der Vergangenheit aber auch schon gezeigt, dass ich auf anderen Positionen gute Spiele machen kann und flexibel einsetzbar bin. Nur, wenn ich dann gute Spiele gemacht habe, ist das nicht so thematisiert worden.

“Die Konkurrenz ist auf jeden Fall sehr groß“

Der FC hat mit Said El Mala einen Außenspieler bekommen, Jakub Kaminski ist dazugekommen, Linton Maina geblieben. Gerade auf den Außen wird die Konkurrenz nicht kleiner.

Die Konkurrenz ist auf jeden Fall sehr groß mit Jakub und seiner Bundesligaerfahrung. Dazu Said, der ein Shootingstar ist. Aber auch mit Linton und rechts mit Jan Thielmann. Gerade auf den Außen ist die Konkurrenz sehr groß. Das ist aber auch gut und jeder nimmt das im Training gut an und versucht, Gas zu geben.

Jetzt wird es wohl wieder um den Klassenerhalt gehen. Was erwarten Sie von der kommenden Saison?

Es wird eine harte Saison. Eine, in der wir von Beginn an direkt da sein müssen. Wir müssen die vier Wochen jetzt richtig gut nutzen. Es gibt einen neuen Trainer. Wir haben in den Testspielen gesehen, dass noch nicht alles funktioniert. Wir haben noch ein bisschen Zeit. Wir freuen uns alle auf den Saisonbeginn. Es sind viele Spieler dabei, die beim Abstieg und dann beim Aufstieg dabei waren. Wir freuen uns, wieder zurück zu sein.

Florian Kainz spricht über seine Zukunft

Ihr Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. Wie geht es weiter? Hat es schon Gespräche gegeben?

Es gab noch keine Gespräche. Ich bin jetzt in einem Alter, in dem man nicht mehr die ganz langen Verträge hat. Ich lasse das in Ruhe auf mich zukommen.

Gegen Leicester spielt der FC in der Merkur-Arena. Eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Wie wird das für Sie?

Das ist schon sehr cool, dass wir da spielen. Das ist das Stadion, in dem ich aufgewachsen bin. Das war das Stadion, in das ich als kleines Kind als Fan hingegangen bin. Ich hab da 14 Jahre gespielt. Das letzte Mal 2016. Ich freue mich, dass wir dort spielen. Das wird für mich ganz besonderes.

Das Gespräch führte Simon Bartsch

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