„Ging nicht um Applaus“: Deshalb entschied sich Schalke für Muslic | OneFootball

Der FC Schalke hat sich bewusst gegen einen prominenten Namen und für Miron Muslic als neuen Trainer entschieden. Sportvorstand Frank Baumann erklärt, was hinter der Entscheidung steckt.

Offiziell startet Frank Baumann am 1. Juli als Schalkes Sportvorstand – doch hinter den Kulissen ist er längst im vollen Einsatz. Besonders die Wahl des neuen Cheftrainers war ein zentrales Thema. Statt eines prominenten Namens wie Klub-Legende Raúl fiel die Entscheidung auf Miron Muslic. Nun hat der neue Schalke-Boss ausführlich erklärt, wie es dazu kam – und welche Überlegungen dahinterstehen.

„Wir haben uns zunächst mit dem Fußball beschäftigt, den wir spielen lassen wollen, und danach haben wir den Trainer ausgesucht“, betonte Baumann im Interview mit Sport Bild. Genau das habe Muslic von anderen Kandidaten abgehoben. Zwar sei Raúl „mit Sicherheit ein guter Trainer“, doch andere hätten schlicht besser zum geplanten Spielstil gepasst.

Muslic gilt als Verfechter eines intensiven, pressingorientierten Fußballs – eine Idee, die Baumann überzeugt: „Für uns ging es nicht darum, einen Trainer zu holen, der den größten Applaus bringt – sondern den größten Erfolg.“ Auch Lukas Kwasniok, der inzwischen beim 1. FC Köln unter Vertrag steht, war ein Kandidat. Doch am Ende habe Muslic „im Gesamtpaket am meisten überzeugt“.

Frank Baumann: Schalke muss „mehrere Gänge hochschalten“

Die Entscheidung für den 42-Jährigen fiel also nicht aus Popularitätsgründen, sondern aus inhaltlichen – ein bewusster Schritt in einer Phase, in der Schalke vor allem sportliche Stabilität sucht. Denn Baumann weiß, worauf er sich einlässt. „Ich war nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job“, erzählt er. „Dann habe ich häufiger gehört, dass andere die Herausforderung auf Schalke als zu groß erachtet haben – und genau das war der Reiz für mich.“

Trotz finanzieller Engpässe und einer ungewissen Kaderplanung peilt Schalke die Rückkehr in die Bundesliga an. Derzeit stehen zehn Abgänge fest, während nur ein Neuzugang – Timo Becker – bisher präsentiert wurde. Loris Karius bleibt als neue Nummer eins. Frank Baumann kündigt an: „Wir können und müssen nicht einen, sondern mehrere Gänge hochschalten und werden von der Mannschaft viel fordern.“

Auch das Trainerteam wird neu aufgestellt: Miron Muslic bringt seine bisherigen Weggefährten Eddie Lattimore und Adin Osmanbasic als Co-Trainer mit, Volkan Ünlü wird neuer Torwarttrainer.