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·11 September 2025
Gladbach-Verantwortlicher Virkus „Jetzt müssen wir über die Linie gehen und gewinnen“

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·11 September 2025
Nach einer turbulenten Transferphase, einem verkorksten Saisonstart und der U17-Meisterschaft setzt sich Gladbach-Verantwortlicher Roland Virkus in ein Interview bei der Rheinischen Post. Dabei redet er über die “Golden Generation”, Seoanes Vertragsverlängerung, die Kaderplanung und Gladbachs langfristige Entwicklung. Das Wichtigste kurz und kompakt zusammengefasst.
Vertragsverlängerungen, Neuzugänge & KaderplanungVirkus bestätigte zu Beginn des Gesprächs, mit Luca Netz, Oscar Fraulo und Lukas Ulrich in Gesprächen über eine Vertragsverlängerung zu sein. Zu einer Einigung sei es, wie zuletzt bei Luca Netz berichtet wurde, aber noch nicht gekommen. Außerdem freut Virkus sich über die neue Führungsachse und die allgemeine Verjüngung des Kaders. Die “Goldene Generation“, wie Virkus sie bezeichnet, soll behutsam an die erste Mannschaft herangeführt werden. Er betont aber wieder, dass man nichts überstürzen solle und unterstützt somit den pragmatischen Stil von Seoane, der noch bedingt auf die Talente aus dem Fohlenstall setzt. Virkus spricht aber auch über fehlende Profile im Kader. Über den Sommer habe man wohl “Dribbler, die durch […] Einzelaktion[en] ein Spiel entscheiden können” beobachtet. Doch letztendlich fand man keinen Spieler im Budget. Und das trotz des Last-Minute-Abgangs von Julian Weigl. Über diesen verlor Virkus erneut positive Worte. Aber auch über seinen Ersatz Yannick Engelhardt konnte Virkus nur Positives sagen. Zusätzlich deutete er an, dass eine Verpflichtung von Engelhardt Teil seiner Pläne sein könnte. Er betonte nämlich seine Entwicklungsfähigkeit, die er aufgrund seines Alters hat.
“Mittelfristig wollen wir zurück in die Einstelligkeit, das ist doch klar.”Der Kaderumbruch nach der Ära Eberl sei herausfordernd gewesen. Die hohe Kaderfluktuation wäre aufgrund der hohen Kosten nötig gewesen. Man nehme gerade noch einen “neuen Anlauf”. Damit man seine Ziele erreichen kann, müsse man seine “Potenziale auf den Platz […] bringen”. Man sei noch nicht am Ende des Umbruchs, der nun schon seit 3 Saisons läuft. Im Zuge dessen kritisiert er die Medien, indem er betont, dass die Art und Weise, Fußball zu spielen, und nicht die Ergebnisse etwas über Entwicklung aussagt. Er betont, dass auch die Einbindung junger Spieler und der Umbruch in der Führungsebene Teil der “Entwicklung” sei. Trotzdem sollen auch Ergebnisse folgen. Damit meint Virkus, dass man mittelfristig in die Einstelligkeit wolle. Damit ist ein klarer Rückschritt in der sportlichen Zielsetzung zu erkennen. In den letzten Saisons ist die Zielsetzung der Einstelligkeit gescheitert. Es ginge kurzfristig um die Entwicklung der Mannschaft. Die Bildung eines Gefüges und die Erzeugung von Energie sei wichtiger als der kurzfristige Erfolg. Es sei wichtig, konstanter zu werden und Gegenwind gegenüber resilienter zu werden, um die Entwicklung voranzutreiben. Dafür ist in seiner Wahrnehmung Seoane der richtige Trainer.
Seoanes Rücken wird gestärkt – trotzdem muss er auf die Vertragsverlängerung wartenSeoane sei der Umbruch geglückt, und ihm ist der Durchbruch von Rocco Reitz, Lukas Ulrich und Moritz Nicolas zu verdanken. Auch die Integration von Sander und Kleindienst sei Seoane zu verdanken. Die Entwicklung, der Weg, der bis jetzt gegangen wurde, sei der richtige und müsse so weitergegangen werden. Trotzdem gibt es keinen Zeitdruck, wenn es um Seoanes Verlängerung geht. Es geht primär um Gladbachs Entwicklung, wiederholt Virkus hier erneut.Im Zuge dessen wird Gio Reyna von Virkus in höchsten Tönen gelobt. Er sei ein hochintelligenter Spieler mit immensen Fähigkeiten, der in einem Umfeld wie Gladbach aufblühen kann. Die Familiarität sorgt für ein Heimatgefühl. Man könne mit einer enormen Preisentwicklung rechnen. Im Zuge dessen vergleicht er den Reyna-Deal mit dem von Nick Woltemade zum VfB Stuttgart im letzten Sommer. Im Allgemeinen steckt im Kader enormes finanzielles Potenzial.
Die U17-Meisterschaft sei eine enorme Leistung gewesen, jedoch müsse man seine Erwartungen bremsen. Zu große Erwartungen wären oft das Problem und nicht die Spieler. Man soll geduldig mit ihnen sein.
Virkus’ Werdegang und ZieleEs wird auch über Virkus’ persönlichen Werdegang gesprochen. Wie er sich vom Jugendtrainer zum Verantwortlichen hocharbeiten konnte, ohne eine Spielervergangenheit. Allerdings ist Virkus auch offen für Veränderung auf personeller Ebene. In der Kombination mit Nils Schmadtke hat es nicht funktioniert, jedoch ist ein ähnliches Modell mit einem Sportdirektor in Zukunft auch denkbar. Es sei schon zu vielen Veränderungen in der Managementebene gekommen. Damit soll es auch weitergehen. Primär geht es um Qualität, eine Vergangenheit im Verein ist nicht zwingend nötig. Es geht um die sportliche Entwicklung des Vereins. Um sich und seine persönliche Entwicklung voranzutreiben, spricht Virkus mit vielen Personen. Er sei stets offen für andere Perspektiven. Lediglich beim Kleindienst-Transfer ist er stur geblieben. Kürzlich war es wohl auch ähnlich bei Reyna. Die Verletzungshistorie war ein Risiko, welches für Virkus aber abwägbar war. Als Grund für die vielen Transfers aus den ersten zwei Ligen in Deutschland gibt Virkus die Fußball-Kulturen an. Es sei einfacher und sicherer, auf lokale Spieler zu setzen. Somit kann man die neue Achse besser aufbauen. Es wurde bei den Neuverpflichtungen insgesamt auf die Qualitäten als Teamplayer geachtet. Im Team stecke enormes Potenzial. Wenn dieses freigeschaltet wird, ist ein besseres Ergebnis als letzte Saison möglich. Die 50-Punkte-Marke ist wieder das Ziel und nun geht es ums Gewinnen.
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🖊 Autor: Mika Heerink
📷 Photo by Photo by Frederic Scheidemann/Getty Images