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·17 April 2025
Gnaase im Interview: "Viele hatten uns schon abgeschrieben"

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·17 April 2025
Mit einem 1:0-Auswärtssieg bei Spitzenreiter Dynamo Dresden hat der VfL Osnabrück ein weiteres Ausrufezeichen im Abstiegskampf gesetzt. Mittelfeldspieler Dave Gnaase spricht im Interview mit liga3-online.de über den wichtigen Dreier in Dresden, die starke Rückrunde unter Trainer Marco Antwerpen und das kommende Heimspiel gegen den FC Ingolstadt.
liga3-online.de: Am Wochenende gelang ein 1:0-Auswärtserfolg bei Tabellenführer Dynamo Dresden. Wie haben Sie diese Partie erlebt, Herr Gnaase?
Dave Gnaase: Es war ein wirklich starker Auftritt von uns. In Dresden etwas mitzunehmen und sogar zu gewinnen, ist nicht selbstverständlich. Der Sieg war wichtig für uns und hat gezeigt, wie erwachsen wir als Mannschaft in der Rückrunde auftreten. Die Partie war ein Spiegelbild unserer gesamten Entwicklung in der zweiten Saisonhälfte.
Könnte das Spiel ein Knackpunkt gewesen sein für den Ausgang der Saison?
Der Zeitpunkt war in jedem Fall optimal, um sich noch mehr von der Abstiegszone abzusetzen. Viele hatten uns im Winter schon abgeschrieben, sich auf Statistiken verlassen und behauptet, dass wir quasi schon ein sicherer Absteiger wären. Aber wir haben an uns geglaubt und nun vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Das fühlt sich gut an, aber wir wissen auch: Noch ist nichts entschieden.
Was läuft aus Ihrer Sicht in der Rückrunde besser als noch in der Hinserie?
Der Verein hat im Winter die richtigen Schlüsse gezogen, sich gut verstärkt und mit Marco Antwerpen einen Trainer geholt, der mit für die Wende gesorgt hat. Er hat von Anfang an klare Ansagen gemacht, hart durchgegriffen und es trotzdem geschafft, positive Energie in den Klub zu bringen. Uns war immer klar, dass Qualität im Kader vorhanden ist. Viele Jungs sind noch aus dem vorherigen Zweitliga-Jahr hier. Wir hatten lange mit viel Negativem zu kämpfen und mussten erst wieder Erfolge feiern, um das Selbstverständnis zurückzubekommen.
Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsränge – wie schätzen Sie die Lage im Tabellenkeller vor dem Endspurt ein?
Die Tabellensituation ist unfassbar eng – sowohl oben als auch unten. Ich rechne fest damit, dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Natürlich hoffe ich, dass wir nicht erst am 38. Spieltag den Klassenerhalt schaffen, sondern vorher schon alles klar machen.
Was stimmt sie optimistisch, dass der VfL am Ende über dem Strich steht?
Die gesamte zweite Saisonhälfte gibt uns Selbstvertrauen. In der Rückrundentabelle stehen wir hinter Rot-Weiss Essen und Arminia Bielefeld auf Platz drei – das spricht für sich. Wir haben uns aus einer schwierigen Lage befreit und wollen diesen Weg jetzt mit dem gleichen Selbstvertrauen weitergehen, wie wir es zuletzt in Dresden gezeigt haben.
Das Restprogramm ist kein einfaches, es stehen fast ausschließlich Partien gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte an. Wie bewerten Sie das Restprogramm?
Wir haben in dieser Saison schon oft bewiesen, dass wir gegen Mannschaften von oben punkten können. Grundsätzlich konzentrieren wir uns aber auf unsere Leistung – dann sind gegen jeden Gegner Punkte möglich.
Am Samstag gastiert der FC Ingolstadt im Stadion an der Bremer Brücke. Ist es ein Vorteil oder Nachteil, dass der FCI so unter Erfolgsdruck steht, um noch einmal oben angreifen?
Ehrlich gesagt: weder noch. Beide Teams wollen unbedingt punkten für eine bessere Ausgangslage. Für Ingolstadt geht es um wichtige Zähler im Aufstiegsrennen – aber bei uns steht genauso viel auf dem Spiel. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr, weil wir den Abstand nach unten unbedingt vergrößern wollen.
Wie geht es für Sie im Sommer weiter?
Noch ist alles offen. Ich bin jetzt seit zwei Jahren in Osnabrück und die Gespräche über meine Zukunft laufen. Grundsätzlich fühle ich mich hier sehr wohl. Momentan zählt nur der Klassenerhalt – alles andere wird man danach sehen.