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·19 September 2025

Große Namen reichen nicht: Drei Erkenntnisse aus der Frankfurt-Gala gegen Gala

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Eintracht Frankfurt hat Galatasaray in der Champions League mit 5:1 abgefertigt. Die SGE begeistert, der türkische Top-Klub erlebte eine Bruchlandung.

Selten war Galatasaray mit mehr Zuversicht in eine Saison in der Champions League gestartet. Beim Auftakt im Frankfurter Waldstadion schlug der türkische Meister hart auf dem Boden der Tatsachen auf. Das 1:5 gegen die SGE zeigte eklatante Schwächen bei der Mannschaft von Trainer Okan Buruk auf – und bewies, wie stark die Eintracht ist.


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Nach dem ersten Spieltag grüßt die Eintracht in der Königsklasse vom ersten Tabellenplatz. Angesichts des harten Restprogramms ist das sicherlich eine Momentaufnahme, aber definitiv eine, die die Fans, Spieler und Verantwortlichen des Traditionsvereins genießen werden. „Wir wollen die Abende genießen. Wir wissen, dass wir in jedem Spiel eine Chance haben und dann schauen wir, was das Endklassement hergibt“, kommentiert Trainer Dino Toppmöller den tollen Erfolg.

Galatasaray landet hart: Große Namen reichen nicht

Galatasaray ist dagegen Vorletzter. Im Sommer ließ sich der Verein aus Istanbul auf dem Transfermarkt nicht lumpen und verpflichtete drei neue Aushängeschilder des türkischen Fußballs. Top-Stürmer Victor Osimhen kam nach seiner Leihe fest aus Neapel und kostete knapp 75 Millionen Euro. Die beiden deutschen Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan kosteten zwar keine Ablöse, sorgten aber ebenfalls für Ausnahmezustand bei ihrer Ankunft in der Metropole. Mit Lucas Torreira, Davinson Sanchez oder Baris Yilmaz stehen weitere auf internationalem Niveau erprobte Profis unter Vertrag.

Mit vier Siegen in vier Ligaspielen startete die Buruk-Elf optimal in die Saison. Doch auch in der Süper Lig offenbarte die Mannschaft spielerisch Nachholbedarf. Die offensiven Abläufe wirken oft hölzern, Galatasaray schafft es selten, über die vollen 90 Minuten Gefahr und Kreativität auszustrahlen. So auch in Frankfurt, wo man nach einer starken ersten Halbzeit einbrach. „Wir haben gefühlt die Frankfurter bei jedem Gegentor eingeladen. Wir haben es einfach hergeschenkt und dann kommt so ein Ergebnis zustande“, haderte auch Ex-DFB-Kapitän Gündogan: „Es war insgesamt nicht gut genug.“

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Foto: Getty Images

Für das Niveau der türkischen Beletage reicht die individuelle Klasse des Teams allemal aus, in der Champions League werden Galatasaray in der Form allerdings regelmäßig die Grenzen aufgezeigt werden. Klar, im Waldstadion fehlte mit Victor Osimhen der Zielspieler, doch wer mit derartig hohen Ansprüchen in die Ligaphase geht, darf nicht von einigen wenigen großen Namen abhängig sein.

Frankfurt mit der perfekten Antwort: Das ist ein Spitzenteam!

Dass Eintracht Frankfurt begeistern kann, hat die Mannschaft von Dino Toppmöller schon in der Vorsaison regelmäßig unter Beweis gestellt. In der Sommervorbereitung wurde die SGE wegen des Umbruchs bei Bayer Leverkusen und der zeitweise schleppenden Transferphase beim BVB sogar als Bayern-Jäger Nummer eins ins Gespräch gebracht, die Auftaktsiege gegen die TSG Hoffenheim und Werder Bremen bestätigten diesen Eindruck.

Am vergangenen Wochenende mussten die Adlerträger den ersten Rückschlag einstecken. Bei der kriselnden Werkself unterlag man mit 1:3, dabei war Leverkusen am Ende in doppelter Unterzahl. Mit der ärgerlichen Niederlage im Hinterkopf ging die junge Mannschaft in das Spiel gegen Galatasaray, während die Gäste vor Selbstbewusstsein strotzten. Als der türkische Traditionsverein dann auch noch nach acht Minuten in Führung ging, musste man sich fragen, ob die junge Mannschaft den mentalen Anforderungen mehrerer Top-Spiele in wenigen Tagen aushalten kann. Doch die SGE antwortete – und wie!

„Für diese Momente leben wir Fußball. Für diese Momente trainieren wir. Für diese Momente müssen wir auch immer wieder leiden“, jubelte Toppmöller nach Abpfiff. Seine Elf spielte unbeirrt ihren Fußball weiter und kam nach dem glücklichen 1:1 und der Führung durch Can Uzun immer besser in die Partie. Nach dem Seitenwechsel schraubte die SGE das Ergebnis in die Höhe und lieferte so die perfekte Antwort auf den Leverkusen-Nackenschlag: Eintracht Frankfurt ist ein Spitzenteam!

Willkommen auf der großen Bühne! Can Uzun auf dem Weg zum Unterschiedsspieler

Und ein Spitzenteam braucht Spitzenspieler. Die macht die SGE seit Jahren selber. Talentierte junge Spieler wechseln gerne an den Main, weil sie wissen, dass sie sich dort auf hohem Niveau, in einem offensivem System entwickeln können und ihnen dafür auch die nötige Zeit gegeben wird. Randal Kolo Muani, Hugo Ekitike und Omar Marmosh gingen beim Bundesligisten den Schritt zu international gefragten Top-Stars und spielten Frankfurt über 260 Millionen Euro in die Vereinskassen.

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Foto: Getty Images

Als Can Uzun vor einem Jahr als einer der besten Spieler der 2. Bundesliga zur Eintracht wechselte, war klar, dass man dem Deutsch-Türken eine gewisse Eingewöhnungszeit zugestehen muss. Nach einem lehrreichen ersten Jahr, das der 19-Jährige meist als Joker verbrachte, startet er nun so richtig durch und ist auf bestem Wege, der neue Unterschiedsspieler der SGE zu werden.

Drei Tore und zwei Vorlagen an den ersten drei Spieltagen der Bundesliga, dazu erzielte er nun gegen Galatasaray das wichtige 2:1, dass das Spiel auch auf der Anzeigetafel in Richtung SGE kippen ließ. Als Zehner hinter Nationalstürmer Jonathan Burkardt war Uzun der Dreh- und Angelpunkt der Offensive, versprühte Spielwitz und ließ sich zu keiner Zeit anmerken, dass er gerade zum ersten Mal die Champions-League-Hymne auf dem Rasen miterlebt hat.

Dass ausgerechnet ein türkischer Nationalspieler Galatasaray mit einem herausragenden Auftritt auf den Boden der Tatsachen zurückholte, ist eine Geschichte für sich.

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