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·17 November 2025

"Haben fast nur Endspiele": Wie Dotchev den SSV Ulm retten will

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Am Sonntag verpflichtet, leite Pavel Dotchev bereits am Montag erstmals das Training des SSV Ulm 1846. Im "SWR"-Interview erklärte er anschließend wie er die Spatzen vor dem direkten Durchmarsch in die Regionalliga retten will.

"Spieler müssen wieder an sich glauben"

Zuletzt fünf Niederlagen in Folge bei 19 Gegentoren und als Drittletzter bereits vier Punkte hinter dem rettenden Ufer: Die Lage des SSV Ulm 1846 nach 14 Spieltagen nicht gerade berauschend. Doch ungeachtet der aktuellen Negativserie habe Dotchev die Mannschaft am Montag in einem "sehr guten Zustand" vorgefunden. "Ich habe nicht das Gefühl, dass die Mannschaft nicht fit ist oder keinen Willen hat." Der Deutsch-Bulgare berichtet von einem "sehr intensiven Training" und zeigt sich mit der ersten Einheit "sehr zufrieden".


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In den verbleibenden fünf Partien vor der Winterpause gegen  Havelse (A), 1860 (H), Köln (A), Osnabrück (H) und Essen (A) werde es nun darum gehen, möglichst viele Punkte zu holen, "um ein bisschen Winterspeck zu haben", blickte der 60-Jährige voraus. "Danach müssen wir in der Vorbereitung noch ein paar Schrauben drehen. Vorher wurde hier ja auch gut gearbeitet. Nur die Ergebnisse haben eben nicht gepasst. Ich muss also gucken, dass die Spieler wieder an sich glauben." Diesbezüglich könne er ein Trainerwechsel schon Impulse bringen. Dotchev selbst hat das in der Vergangenheit oft genug erlebt, konnte er doch acht seiner elf Debütspiele gewinnen. Nur einmal ging er mit seiner neuen Mannschaft dabei als Verlierer vom Platz.

Dotchev setzt auf seine Erfahrung

Der SSV musste sich in dieser Saison schon ganze neunmal geschlagen geben – nur Schweinfurt verlor noch häufiger (zwölfmal). Dotchev sprach diesbezüglich von einer "negativen Spirale", die es nun abzufangen gelte. Dabei will der Drittliga-Rekordtrainer auch auf seine Erfahrung von 366 Spielen in der 3. Liga bei sieben verschiedenen Vereinen setzen: "Ich habe die Situation schon oft erlebt mit mehreren Vereinen. Ich weiß, dass wir jetzt in einer Situation sind, in der wir keinen Raum mehr haben, Fehler zu machen." Denn Fehler habe der SSV in der bisherigen Saison schon genug gemacht.

"Wir werden jetzt fast nur Endspiele haben." Um möglichst schnell den Sprung ans rettende Ufer zu schaffen, "müssen wir versuchen, an uns zu glauben, uns auf uns zu konzentrieren und eng zusammenrücken". Erstmals auf der Bank sitzen wird Dotchev am Samstag beim noch sieglosen Schlusslicht TSV Havelse. Ein Sieg gegen den Aufsteiger ist bereits Pflicht, um den Anschluss nicht zu verlieren. Viel Zeit bleibt dem 60-Jährigen in den nächsten Tagen nicht, um die Mannschaft auf Kurs zu bringen.

Unsöld bis zur Winterpause als Co-Trainer

Unterstützung erhält Dotchev von NLZ-Leiter Oliver Unsöld, der auf Wunsch des Deutsch-Bulgaren bis zur Winterpause als Co-Trainer fungieren wird. In der vergangenen Woche hatte er das Team nach dem Glasbrenner-Aus bereits interimsweise betreut und es in einem Testspiel zu einem achtbaren 0:0 gegen den österreichischen Erstligisten SC Rheindorf Altach geführt. "Er kennt sich im Verein aus, ist ein Fachmann, ein Ex-Fußballer, seine Art ist sehr angenehm. Ich kann von seinen Kenntnissen profitieren", wird Dotchev in der "Augsburger Allgemeinen" zitiert.

Von der Qualität der Mannschaft zeigt er sich indes überzeugt: "Ich bin der Meinung, dass wir genug Qualität in der Mannschaft haben, um aus dieser Situation rauszukommen. Deshalb habe ich zugesagt." Gleichwohl betonte der 60-Jährige, dass es sich um einen Prozess handele: "Die Zusammenarbeit, das Kennenlernen, Emotionen aufbauen, das geht nicht von heute auf morgen, das braucht Zeit." In den kommenden Tagen soll außerdem noch ein Sportdirektor als Nachfolger von Markus Thiele vorgestellt werden. Wie Aufsichtsratsvorsitzender Dominik Schwärzel der Zeitung sagte, sei die "Suche auf der Zielgeraden".

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