Hoeneß erhöht Druck: Kompany muss Bayern-Talente integrieren | OneFootball

Beim FC Bayern rückt der Nachwuchs verstärkt in den Mittelpunkt – und Uli Hoeneß hat die Latte für Trainer Vincent Kompany öffentlich hochgelegt.

Im SPORT1-Doppelpass nahm der Ehrenpräsident kein Blatt vor den Mund. „Lennart Karl ist ein großartiger Spieler, er ist erst 17. Es ist unmöglich ohne einen Trainer, der ihnen Spielzeit gibt. Er hat uns versprochen, dass er im Laufe der Saison einige Spieler einbauen wird“, so Hoeneß. Damit machte er klar: Der Rekordmeister erwartet, dass Kompany den Talenten aus dem Campus den Weg in die erste Mannschaft ebnet.

Eberl setzt auf Entwicklung statt Hype

Auch Sportvorstand Max Eberl betonte zuletzt, dass die Nachwuchsstrategie keine kurzfristige Modeerscheinung sei. „Wir wollen keinem Hype folgen, sondern der Entwicklung“, erklärte er. Vielmehr gehe es darum, ein stabiles Umfeld zu schaffen und die Spieler Schritt für Schritt an das Bayern-Niveau heranzuführen.

Gerade in einer Phase, in der der Kader in der Offensive dünn besetzt ist, könnten die Youngster schneller als geplant zu Einsatzzeiten kommen.

Kompany mahnt zur Geduld

Foto: IMAGO

Trainer Kompany zeigt sich indes vorsichtig. Bereits vor Saisonstart hatte er betont: „Wir sind sehr stolz, wenn wir junge Spieler aus dem Campus in die erste Mannschaft bringen können, wie Lennart Karl. Aber natürlich kann nicht jeder immer gleich ein Bayern-Spieler werden.“ Der Belgier verweist auf den langen Prozess, den die Entwicklung vom Talent zum Profi mit sich bringt.

Besonders im Rampenlicht steht Shootingstar Lennart Karl. Der 17-Jährige überzeugte in der Vorbereitung mit Tempo, Technik und mutigen Auftritten. Für viele Fans gilt er bereits als Hoffnungsträger – für Kompany ist er Symbol einer Generation, die er Schritt für Schritt heranführen möchte. „Lasst uns und ihnen bitte ein bisschen Zeit geben – und dann werden wir neue, deutsche Talente beim FC Bayern haben“, so der Coach.

Balanceakt zwischen Druck und Geduld

Die hohe Erwartungshaltung birgt Risiken. Eberl erinnert daran, dass in der Vergangenheit viele Talente gescheitert seien, weil sie zu früh zu viel wollten. Dieses Szenario wollen die Bayern diesmal vermeiden.

Der Weg ist klar: Der Campus soll endlich zur echten Säule des Profikaders werden. Doch zwischen Hoeneß’ Forderung nach mutigen Einsätzen und Kompanys Appell zur Geduld liegt ein schmaler Grat.