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·31 October 2025
Kabinen-Zoff beim VfL: Nächster Tiefpunkt oder reinigendes Gewitter?

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·31 October 2025

Der VfL Wolfsburg taumelt. Nach dem blamablen Pokalaus gegen Zweitligist Holstein Kiel und den schwachen Bundesliga-Auftritten zuletzt steckt der Klub tief in der Krise. Trainer Paul Simonis steht massiv unter Druck. Zwar stärkte Geschäftsführer Peter Christiansen ihm zuletzt öffentlich den Rücken, doch die Schonfrist scheint abzulaufen. Gegen Hoffenheim am Sonntag könnte bereits über seine Zukunft entschieden werden.
Den Startpunkt für den jüngsten Eklat lieferte Ersatztorwart Marius Müller. Nach dem Pokal-Aus fand der 32-Jährige ungewohnt deutliche Worte. Er sprach offen von fehlender Mentalität und davon, dass einige Mitspieler nur „70 bis 80 Prozent“ geben würden. Aussagen, die in der Kabine einschlugen wie ein Blitz. Müller forderte, man müsse sich „verbal auf die Fresse hauen“, also endlich ehrlich und ohne Beschönigungen miteinander sprechen.
Wie die Bild berichtete, blieb es nicht bei dieser ersten Ansage. Am Mittwoch versammelte Geschäftsführer Peter Christiansen die Mannschaft im VfL-Center zu einer internen Aussprache. Dort soll es laut dem Bericht zu einem lautstarken Schlagabtausch zwischen Christiansen und Müller gekommen sein. Mehrere Spieler sollen von der Heftigkeit und der Wortwahl überrascht gewesen sein – inklusive deftiger Ausdrücke, die in einem professionellen Umfeld eher ungewöhnlich sind.
Auf Anfrage der Bild bestätigte Christiansen das Treffen, wies aber den Eindruck eines eskalierenden Streits zurück. „Ich habe vor der Mannschaft gesprochen und meine Beobachtungen geschildert“, erklärte er. Müller und er seien „in der Auffassung nicht weit auseinander“. Es sei ihm wichtig gewesen, dass die Themen, die Müller nach dem Kiel-Spiel angesprochen habe, intern offen besprochen würden. „Es war ein ordentlicher und transparenter Austausch, den ich sehr schätze. Und Marius ebenfalls.“
Von einem Autoritätsverlust will Christiansen nichts wissen. „Die Reaktionen aus der Mannschaft waren alle positiv“, betonte er. Auch Sportdirektor Sebastian Schindzielorz stärkte ihm den Rücken und sprach von einem sehr intensiven und guten Austausch. Man müsse zusammenrücken und Dinge offen ansprechen. Für Schindzielorz sei die Besprechung sogar ein positives Signal gewesen. Sie sei sehr respektvoll verlaufen, es habe Klarheit geherrscht, und er sei mit dem Verlauf insgesamt sehr zufrieden gewesen.
Für Trainer Paul Simonis bedeutet das alles vor allem eines: Druck. Denn unabhängig davon, ob der interne Streit als reinigendes Gewitter oder als nächster Tiefpunkt gesehen wird – die Ergebnisse auf dem Platz müssen stimmen. Das Team wirkt verunsichert, die Stimmung angeschlagen, die Fans zunehmend frustriert. Ein Sieg gegen Hoffenheim am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) könnte die Wogen zumindest vorübergehend glätten. Eine weitere Niederlage dagegen könnte das Kapitel Simonis beim VfL Wolfsburg beenden.
So bleibt die große Frage: War die hitzige Aussprache der dringend nötige Weckruf, um die Mannschaft wachzurütteln? Oder hat der VfL mit diesem Kabinen-Zoff einen weiteren Riss im Gebilde offengelegt? Klar ist: Die Nerven liegen blank, die Krise sitzt tief. Doch manchmal entsteht aus einem Gewitter auch frische Luft – die braucht Wolfsburg jetzt dringender denn je.









































