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·4 July 2025
Klub-WM: BVB nur Außenseiter! Das Powerranking vor dem Viertelfinale

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·4 July 2025
Die Klub-WM startet in die heiße Phase, am Wochenende stehen die Viertelfinalspiele an. Wer geht als Favorit in die Runde der letzten Acht? Wir machen den Check.
Aus der Bundesliga sind mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund noch beide Vertreter im Rennen, konnten bisher aber nicht vollends überzeugen. Auch Brasilien stellt mit Palmeiras und Fluminense zwei Viertelfinalisten. Al-Hilal aus Saudi-Arabien, Real Madrid, Chelsea und Champions-League-Sieger PSG komplettieren das Feld der verbliebenen Titelanwärter.
Die deutschen Teams erwarten knifflige Aufgaben. Der BVB bekommt es am Samstag mit Real Madrid zu tun (22 Uhr, DAZN), Bayern trifft zuvor auf PSG (18 Uhr, DAZN). Am Freitagabend eröffnen Fluminense und Al-Hilal das Viertelfinale (21 Uhr, DAZN). In der Nacht zu Samstag will Chelsea gegen Palmeiras ins Halbfinale einziehen (3 Uhr, DAZN).
Als größter Außenseiter geht Palmeiras ins Rennen. Der Traditionsverein zählt zu den positiven Überraschungen des Turniers und zog als Gruppensieger ins Achtelfinale ein und setzte sich dort im brasilianischen Duell mit 1:0 gegen Botafogo durch. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Mannschaft von Abel Ferreira in der Vorrunde mit dem FC Porto, Inter Miami und Al-Ahly eine machbare Gruppe erwischte. Gerade in der Offensive hat die Mannschaft trotz Supertalent Estevao Probleme, zu oft fehlt die Durchschlagskraft.
Borussia Dortmund ist bei der Klub-WM zwar noch ungeschlagen, restlos überzeugen konnte die Elf von Niko Kovac jedoch nicht. Erst lahmte beim 0:0 gegen Fluminense der Angriff, dann wackelte die Abwehr beim 4:3 gegen die Mamelodi Sundowns gewaltig. Beim knappen 1:0 über Ulsan Hyundai war die Chancenverwertung das große Problem. Im Achtelfinale geriet der BVB in der zweiten Halbzeit gegen Monterrey schwer unter Druck, rettete das 2:1 aber ins Ziel.
Foto: Getty Images
Im Viertelfinale werden die Schwarz-Gelben einen Sahnetag brauchen, um weiter vom großen Wurf träumen zu dürfen. Mit Real Madrid wartet einer der Top-Favoriten auf den Bundesligisten, der beim Wiedersehen mit Jude Bellingham auf dessen gelbgesperrten Bruder Jobe verzichten muss.
Der Gruppengegner des BVB tat sich in der Vorrunde schwer, spielte gegen Dortmund und die Mamelodi Sundowns jeweils 0:0 und konnte auch mit der Vorstellung beim 4:2 über Ulsan nicht zufrieden sein. Im Achtelfinale setzte Fluminense jedoch ein dickes Ausrufezeichen und warf Mitfavorit Inter mit 2:0 aus dem Wettbewerb. Die Mannschaft um Routinier Thiago Silva trifft nun auf Al-Hilal.
Der Vertreter aus der Saudi Pro League sorgte für die größte Überraschung im Turnierverlauf und schaltete Manchester City mit 4:3 nach Verlängerung aus. Das prominent besetzte Team spielt attraktiven Fußball, verfügt mit Malcom und Marcos Leonardo über Umschaltspieler auf internationalem Top-Niveau. Gegen Fluminense geht Al-Hilal daher leicht favorisiert ins Rennen.
Chelsea steht zwar nur auf Platz vier in diesem Ranking, ist aber dennoch der klarste Favorit auf den Finaleinzug – der Turnierbaum macht’s möglich. Die Blues treffen auf Palmeiras, im Halbfinale würde der Sieger des Duells zwischen Fluminense und Al-Hilal auf die Mannschaft von Enzo Maresca warten. Die Titelanwärter tummeln sich auf der anderen Seite des Turnierbaums. Mit jedem gewonnen Spiel steigt auch das exorbitante Preisgeld weiter an, Einnahmen, die bei den Blues direkt wieder ins Team investiert werden sollen.
In der Gruppenphase der Klub-WM erledigte der Tabellenvierte der Premier League seine Aufgaben gegen den LAFC und ES Tunis souverän, stolperte aber beim 1:3 gegen Flamengo. Die fehlende Konstanz war schon in der vergangenen Saison ein Dauerthema bei den Blues. Im Achtelfinale musste man gegen Benfica nachsitzen, zog in der Verlängerung nach einem Platzverweis gegen die Portugiesen jedoch auf 4:1 davon.
Dem FC Bayern steht im Viertelfinale eine schwierige Aufgabe bevor. Der Rekordmeister trifft am Samstag auf Paris Saint-Germain. Wo Vincent Kompanys Auswahl im Vergleich mit den anderen Top-Teams einzuordnen ist, lässt sich nach den bisherigen Auftritten in den USA nicht verlässlich bestimmen.
Foto: Getty Images
Das 10:0 gegen Auckland City hatte Testspielcharakter, gegen die Boca Juniors rettete Michael Olise erst spät den Dreier. Im letzten Gruppenspiel verschenkte der FCB wegen mangelhafter Chancenverwertung gegen Benfica noch den ersten Platz. In der Runde der letzten 16 schickten die Münchener Flamengo mit 4:2 zurück nach Rio de Janeiro.
Gegen die Brasilianer zeigte der FC Bayern trotz der Gegentore die beste Leistung im Turnier, überzeugte mit energischem Pressing und Konsequenz vor dem Tor. Wenn der Meister sich weiter in Richtung Bestform steigern kann, ist das Weiterkommen gegen PSG möglich.
Hinter dem stolzen Verein aus der spanischen Hauptstadt liegt ein enttäuschendes Jahr, bei der Klub-WM zeigt Real Madrid unter Xabi Alonso jedoch vielversprechende Ansätze. Der neue Trainer experimentiert beim Turnier in USA viel, wechselt zwischen Dreier- und Viererkette hin und her. Noch gelingt nicht alles, die Entwicklung lässt aber vermuten, dass die Königlichen wieder auf dem Weg zu alter Stärke sind. In den ersten Spielen unter Alonso tritt das Weiße Ballett als Einheit auf, wirkt weniger wie eine Ansammlung vieler hochbegabter Individualisten.
Drei Youngster spielten sich dabei besonders in den Vordergrund. Neuzugang Dean Huijsen besticht durch seine Ruhe und ist im Spielaufbau schon jetzt der beste Innenverteidiger der Madrilenen. Arda Güler hat seine Chance in der Zentrale genutzt und stand zuletzt drei Mal in der ersten Elf. Im Sturm vertrat Goncalo Garcia den erkrankten Kylian Mbappé und zahlte das Vertrauen mit drei Toren und einer Vorlage zurück.
Foto: Getty Images
Wer sich zuerst die Trophäe bei der neuen Klub-WM schnappen will, muss an Paris Saint-Germain vorbei. Die beste Mannschaft der abgelaufenen Vereinssaison zeigt sich auch in den USA in Torlaune. Schon am ersten Spieltag setzte der Champions-League-Sieger mit einem 4:0-Kantersieg gegen Atletico ein Ausrufezeichen. Das 0:1 gegen Botafogo schüttelte PSG schnell ab und bezwang die US-Vertreter Seattle Sounders und Inter Miami deutlich.
Zwar bekam es Luis Enriques Mannschaft bisher nur mit einem echten Gradmesser zu tun, allerdings gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass die Triplesieger an Dominanz eingebüßt haben. Gegen Messi-Klub Inter Miami feierte zudem Superstar Ousmane Dembele sein Comeback nach überstandener Zerrung und ist gegen den FC Bayern wieder eine Option für die erste Elf.