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·4 May 2025

Köln: Laute "Struber raus"-Rufe trotz direktem Aufstiegsplatz

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Das fußballerisch wenig ansehnliche 1:1 des 1. FC Köln gegen Absteiger Jahn Regensburg am Samstagabend brachte das Fass in Müngersdorf fast zum Überlaufen. Trotz Tabellenplatz zwei hallten laut vernehmbare "Struber raus"-Chöre durch das Stadion – und das schon zur Halbzeit.

Keller hat Verständnis für Frust der Anhänger

Es sind die oft trägen, behäbigen und ideenlosen Auftritte des Effzeh, die in Teilen der Anhängerschaft dazu führen, ihre Unzufriedenheit mit dem aktuellen Übungsleiter lautstark kundzutun. Nicht anders war es beim biederen Remis gegen das Schlusslicht aus der Oberpfalz. Nun entlud sich der über Wochen aufgestaute Frust bei einem Großteil der Zuschauer. Denn zu selten bieten die Kölner ihren leidenschaftlichen Fans in dieser Saison den attraktiven Offensivfußball, den sie im Unterhaus von ihrem Verein erwarten.


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FC-Boss Christian Keller konnte die Enttäuschung der Anhänger nachvollziehen, sehen sie doch das große Saisonziel Aufstieg in Gefahr: "Mir ist klar, dass sich der Frust entlädt, weil heute jeder mit einem klaren Heimsieg gerechnet hat. Jeder gedacht hat, jetzt gehen wir so einen vorfinalen Schritt in Richtung Aufstieg, weil das hätte er ja sein können mit drei Punkten. Haben wir nicht gemacht. Entsprechend kann ich diese Enttäuschung nachvollziehen." Im gleichen Atemzug warb er aber auch für Zusammenhalt bei den Fans: "Ich würde mir Rückenwind wünschen in so einer Situation für die Mannschaft und auch für den Trainer plus sein Trainerteam." Schließlich weiß auch Keller, dass der Aufstieg nur gelingen wird, wenn Fans und Verein sich als eine Einheit präsentieren. Inwiefern es gelingen wird zur Tagesordnung überzugehen, wird sich in den kommenden Tagen am Geißbockheim zeigen.

Kein klares Bekenntnis vom Kapitän

Der Coach selbst nahm die Rufe selbstverständlich auch wahr und gab zu, die Situation als nicht angenehm zu empfinden: "Das ist natürlich nicht schön, wenn man das so wahrnimmt und gleichzeitig ist man auch ein Stück weit Blitzableiter für gewisse Situationen als Cheftrainer." Weiter führte er aus: "Das muss man auch so mitnehmen, fühlt sich nicht super an, aber das geht einfach weiter und wichtig ist einfach, auch solche Dinge gut einordnen und dann wieder Konzentration auf das zu legen, was Sinn macht."

Kapitän Timo Hübers ging in seiner Analyse nach dem Spiel zwar auf die Sprechchöre ein, ließ sich – anders als Keller – jedoch kein klares Bekenntnis zum Trainer entlocken: "Es ist Wut, Enttäuschung dabei, dass wir das Spiel als vormals Tabellenerster gegen den Letzten nicht gewinnen können. Deswegen ist Verständnis dabei. Wir haben die letzten zwei Spiele wirklich gar kein gutes Gesicht gezeigt." Anders verhielt es sich bei Torwart Marvin Schwäbe, der seine Meinung – und die der Mannschaft – deutlich artikulierte: "Er steht bei uns hoch im Kurs, da brauchen wir nicht drüber zu reden." Und doch könnte Struber selbst bei einem direkten Aufstieg entlassen werden, schließlich kündigte Keller zum Ende der Saison eine umfassende Gesamt-Analyse an. Schon am Freitag geht es für den Effzeh in Nürnberg weiter. Regensburg reist am Sonntag nach Karlsruhe.

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