MillernTon
·15 December 2025
Lage am Millerntor – 15. Dezember 2025

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·15 December 2025

Der FC St. Pauli siegt gegen Heidenheim, die U23 verliert das kleine Derby und die Fanszene genießt den Sonntag beim Solidarischen Wintermarkt. Die Lage am Montag.
Yay, so wichtig – als Ende der Sieglosserie, für die Tabelle, im direkten Duell gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf, für den Kopf und insbesondere im Zustandekommen mit dem frühen Platzverweis. Sollte am Saisonende die Conference League doch noch erreicht werden, dürfte der Reflex von Vasilj nach Honsaks abgefälschtem Schuss in der 89. Minute im Museum wohl eingerahmt werden. Ich selbst durfte / konnte / musste den Heimsieg mal wieder von der Pressetribüne aus verfolgen und habe kurz nach Abpfiff diesen Spielbericht in die Tastatur geklöppelt:
FC St. Pauli vs 1. FC Heidenheim 2:1 (1:0) – Sechs Punkte in Unterzahl
Mit etwas Abstand und inklusive der Stimmen aus Mixed Zone und der Pressekonferenz hat Tim dann gestern nachgelegt und Emotionen und Dramatik dieser „Theateraufführung“ am Millerntor in Text gegossen.
„Eine Situation, die so hoffentlich nicht mehr vorkommt“
Die „spielentscheidende“ Szene, zumindest in den Diskussionen am Abend und am Sonntag. Eric Smith misslang (unter Gegnerdruck) ein Rückpass, sein anschließendes „Streicheln“ an der Schulter von Pieringer führte zu dessen (in solchen Szenen leider) branchenüblichem Zusammenbruch und dieser zur Roten Karte. Auch wenn Hauke Wahl anschließend sagte, dass er da wohl noch hätte eingreifen können, ist der Griff zur dann folgenden Roten Karte für den Fall, dass Sören Storks ein Foul pfeift, zumindest nicht klar falsch – und damit auch kein Grund für einen VAR-Eingriff. Zumindest, wie gesagt, wenn man sich bei der Entscheidung „Foul“ einig ist.Sehr wohl hätte der VAR eingreifen können, wenn er den Pfiff als solchen schon als „klar falsch“ angesehen hätte – und auch wenn wohl niemand für solch ein Zupfen eine Rote Karte sehen will, so war der Kontakt leider eben da. Jeder Wide Receiver in der NFL würde Pieringer minutenlang auslachen, wenn er das Video sieht und Kölns El Mala war in einer ähnlichen Situation letzte Woche einfach weitergelaufen – aber wir reden hier über Fußball und ein Team im Abstiegskampf. Man muss das Fallen hier nicht gut finden, aber Manolis Saliakas hat für eine ähnliche Situation in Heidenheim auch schon mal einen Elfmeter bekommen. (Empörter Anruf von Tim in drei, zwei, eins… Fortsetzung folgt in der Redax.)
Tatsächlich (und zum Glück) spielentscheidend war ja aber gar nicht die Rote Karte, sondern der Doppelpack von Martijn Kaars, seine ersten beiden Bundesligatore. Lob gab es nicht nur von Hauke Wahl („Die ersten zwei Erstligatreffer – die macht er schneller als ich.“), sondern auch von Kaars für seinen Vorlagengeber Joel Fujita, der nicht nur diese beiden Treffer auflegte sondern auch schon den Assist für Kaars‘ Treffer in Gladbach gab: „Wir haben eine gute Connection. Ich glaube, ich muss ihm auch etwas zu Weihnachten schenken.“
Lob für Martijn Kaars gab es natürlich auch vom kicker, der ihn mit einer 1,5 zum „Spieler des Spiels“ und in die Elf des Tages wählte. Mit einer glatten 2 wurden Nikola Vasilj und Joel Fujita ausgezeichnet, eine 2,5 gab es zudem für Hauke Wahl, Jackson Irvine und Adam Dźwigała.
Union Berlin setzte am Freitag nach drei Niederlagen in Serie gleich mal ein Ausrufezeichen. Mit dem 3:1 (0:0) gegen RaBa Leipzig half man den Bayern bei der möglichst frühen Erringung der Herbst- und Wintermeisterschaft. // Sportschau-Highlights(Nebenbei: Dass die sogenannte „Herbstmeisterschaft“ (=Erster nach der Hinrunde) begrifflich aufgrund der zwei Spieltage 16 & 17 in 2026 erst nach der ja deutlich inoffizielleren Wintermeisterschaft zum Ende des Jahres feststeht, ist ja auch speziell – war aber wahrscheinlich in den letzten Jahren schon öfter so.)
Vier Punkte aus zwei Spielen, zack brennt im Keller wieder Licht.Durch den Sieg im direkten Duell konnte der FC St. Pauli am 1. FC Heidenheim vorbei auf den Relegationsplatz springen, hat aktuell zwei Punkte Rückstand auf den FC Augsburg.Mainz hingegen wird dank Kanes Ausgleichstreffer auf einem direkten Abstiegsplatz überwintern, mit jetzt sieben Punkten empfängt man kommenden Sonntag den FCSP (11 P.).
Ach, das war doch schön!Das gute Wetter und der Heimsieg am Vortag mögen ihren Teil dazu beigetragen haben, aber der Solidarische Wintermarkt der Fanszene war gestern ein voller Erfolg. Über 60 verschiedene Stände auf dem Medienparkplatz und dem unteren Umlauf der Gegengerade luden am Sonntag zum Verweilen ein. Es war unfassbar voll, die jeweiligen Stände mit viel Liebe dekoriert und die Stimmung super.Alle Gelder gehen an CaFée mit Herz, Dein Topf e.V., Go Banyo, Hanseatic Help und Alimaus, Details dazu gibt es sicher in den nächsten Tagen auf dem Instagram-Account des Solidarischen Wintermarkts.
Wir hatten ein paar Becher und Gläser im Angebot und außerdem unser Podcast-Equipment aufgebaut, in das Ihr alle Eure Weisheiten zum Satzbeginn „All I want for FC St. Pauli is…“ einsprechen konntet. Die Veröffentlichung erfolgt zeitnah. Außerdem gab es viele sehr nette Gespräch und viel Lob für den MillernTon als Gesamtprojekt – danke dafür!Wer leider nicht dabei sein konnte, kann über den PayPal-Pool des Wintermarkts auch so noch zur Spendensumme beitragen. Eine Wiederholung im nächsten Jahr? Seit gestern sicher nicht unwahrscheinlicher geworden.
Etwas untergegangen am Samstag, dafür nicht weniger schmerzhaft: Die U23 unterlag dem HSV an der Hoheluft vor nur 350 Zuschauenden mit 4:1 (2:0). Das nächste Spiel steht dann erst Ende Februar an, bis dahin überwintert man im schummrigen Licht der Roten Laterne. // fcstpauli.com
Warum genau man 12.000 Rupien (etwa 113€) zahlen sollte, um in einem Stadion einen Blick auf Lionel Messi (und ein paar andere) zu erhaschen, wenn nicht einmal ein Fußballspiel damit verbunden ist – keine Ahnung. In Indien hatten das aber wohl einige gemacht und die Enttäuschung war danach umso größer, weil ihr Idol sich nur kurz mit ein paar Politikern, dem Sicherheitspersonal und den jeweiligen Angehörigen ablichten ließ. Immerhin: Die Veranstalter wollen nun angeblich das Geld zurückzahlen – mal abwarten. // Tagesschau
Das Spiel zwischen Leverkusen und Köln ist eigentlich eines der etwas stimmungsvolleren in der BayArena. Am Samstag jedoch war dem nicht so, denn die Kölner Fanhilfe teilte eine Stunde vor Anpfiff mit, dass die aktive Fanszene sich nach „Nacktkontrollen“ durch die Polizei entschieden habe, das Stadion geschlossen zu verlassen. Die Leverkusener Fanszene zeigte sich solidarisch und verzichtete ihrerseits auf Support, große Teile verließen ebenfalls das Stadion.Die Polizei widersprach der Nacktkontrolle, eine Person hätte schließlich selbst die Hose ausgezogen (Sportschau) – die Kölner Fanhilfe wollte sich auf derlei Wortklauberei nicht einlassen und stellte klar:
„Wenn eine Person im Rahmen einer polizeilichen Kontrolle aufgefordert wird, sämtliche Kleidungsstücke abzulegen und nur in Unterwäsche zu verbleiben, und wenn anschließend ein Blick in den Intimbereich erfolgt, dann handelt es sich – unabhängig von der behördlichen Bezeichnung – nach allgemeinem Verständnis um eine Nacktkontrolle.“
Die Polizei gab zudem an, bei der untersuchten Person einen Zahnschutz (= „passive Bewaffnung“) und bei einer weiteren eine Sturmhaube gefunden zu haben, beide hätten versucht, ohne Ticket Zutritt zum Stadion zu erlangen. Ob derlei intensive Maßnahmen nun verhältnismäßig sind, überlasse ich Eurer Einschätzung.
Wer auf Sprachnachrichten von erzürnten KSC-Fans im wütendsten Badisch steht, konnte in der Vergangenheit stets mit der kontextlosen Erwähnung von „Manuel Gräfe“ zum Erfolg kommen. Seit Samstag wird „Timo Gansloweit“ ähnliche Ergebnisse erzeugen, denn der Dortmunder Schiedsrichter wurde im Wildpark beim 0:4 gegen Paderborn unfreiwillig zum Hauptakteur. Zunächst ließ er sogar noch den KSC-Spieler Marcel Franke auf dem Platz, der sich in der Kategorie „Dominik Kohr der 2. Liga“ aktuell auf einem Spitzenplatz befinden dürfte. In Hälfte zwei ging der KSC in Führung, Gansloweit nahm den Treffer aber nach Intervention des VAR zurück, weil es im Vorfeld des Tores ein Foul gegeben hatte. Durchaus diskutabel, wie viel „Vorfeld“ hier eingeräumt werden musste. Anschließend sah Schleusener Gelb-Rot für eine Schwalbe – regeltechnisch völlig korrekt, allerdings hatte er sich quasi schon im Fallen für besagte Schwalbe entschuldigt. Muss man deswegen die Karte stecken lassen? Eher nicht, in der Kombi aber natürlich insbesondere mit KSC-Fanbrille schon sehr hart. // Highlights
Und überhaupt wirkt die zweite Liga beim Blick auf die Spieltagsergebnisse wie das Himmelreich! 3:3, 2:3, 3:3, 0:4 – so stark! Doch dann die Ernüchterung, die anderen fünf Spiele endeten 0:0, 0:0, 1:0, 1:0 und 1:0. Glückwunsch an Schalke zur Herbstmeisterschaft, auch wenn der 17. Spieltag noch aussteht.
Und dann war da noch Lucas Höler mit seiner gestrigen Bewerbung für das Tor des Monats. // Instagram
Forza St. Pauli!// Maik
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