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·13 September 2024
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In einem Streitgespräch mit Andreas Rettig hat Martin Kind erneut scharf gegen die 50+1-Regel geschossen. Auch Hans-Joachim Watzke wurde zur verbalen Zielscheibe.
„Die DFL ist ein Kartell, das ist meine tiefste Überzeugung“, polterte Martin Kind (80) bei einem Streitgespräch beim Big Bang KI Festival in Berlin. Der langjährige Boss von Hannover 96 führte aus: „Wir haben keinen wettbewerbsgleichen Markt. Er ist verzerrt ohne Ende. Unter diesen Rahmenbedingungen haben wir keine Chance, je an den FC Bayern heranzukommen.“
Was der milliardenschwerer Unternehmer konkret meint, ist klar: Kind gilt seit jeher als größter Gegner der 50+1-Regel, die es den Profiklubs in Deutschland verbietet, Mehrheitseigner ins Boot zu holen. Das schiebt Investoren mit riesigen Finanzspritzen, wie sie vor allem in England üblich sind, einen Riegel vor.
Um seinen Einfluss bei Hannover 96 zu vergrößern, versuchte Kind in der Vergangenheit, eine 50+1-Ausnahmegenehmigung bei der DFL zu erwirken. Außerdem setzte sich der 80-Jährige stark für den Einstieg eines Investors bei der DFL ein, der letztlich zu Beginn des Jahres durch massive Fanprojekte verhindert wurde.
„Das müssen mir die Verantwortlichen der Zukunft mal erklären, wie sie nur irgendeine Entscheidung durchsetzen wollen“, kritisierte Kind. „Sie haben das Signal gegeben: Wenn ihr Bälle genug habt und laut genug seid, dann werden wir jede Reform nicht mehr durchführen.“ Der DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke (65) habe mit dem Stopp des Investoren-Deals „einen Riesenschaden im deutschen Fußball angerichtet“, so Kind.
DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (61), der ebenfalls am Streitgespräch teilnahm, verteidigte die begrenzten Investoren-Einflüsse und konterte: „Wenn 50+1 kippt, werden wir am Ende eine Forbes-Tabelle und keine Sporttabelle haben.“
Zitate via transfermarkt.de
(Photo by Oliver Hardt/Bongarts/Getty Images)