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·9 October 2025
Mause im Interview: "Es knistert gerade noch etwas stärker"

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·9 October 2025
Für Jannik Mause und Rot-Weiss Essen stehen brisante Wochen an: Am Samstag geht es im Landespokal zu Rot-Weiß Oberhausen, danach folgen in der 3. Liga Partien gegen Viktoria Köln und Spitzenreiter MSV Duisburg. Mit liga3-online.de spricht der RWE-Angreifer über die aktuelle Form der Essener, seine ersten Tore nach anderthalb Jahren und die kommenden Derbys.
liga3-online: Von den letzten sechs Begegnungen verlor Rot-Weiss Essen nur beim deutlichen 1:6 in Mannheim. Wie blicken Sie zurück auf die vergangenen Wochen – und wie bewerten Sie die aktuelle Form, Herr Mause?
Jannik Mause: Positiv ist erst einmal, dass wir nur in Mannheim verloren haben. Aber es fehlt Konstanz. Wir schaffen es bisher noch nicht, zwei Ligapartien in Folge zu gewinnen. Das wollen wir ändern.
Zuletzt beim 2:2 in Aue holte RWE zweimal einen Rückstand auf. Wie haben Sie das Spiel erlebt?
Wir sind nicht gut reingekommen und Aue machte dann verdient das 1:0. Danach kamen wir besser ins Spiel und haben uns für eine bessere Phase mit dem 1:1 belohnt. Im Anschluss an das 1:2 waren wir bis zum Abpfiff klar überlegen und hätten auch gewinnen können. Wäre die Partie ein paar Minuten länger gegangen, bin ich davon überzeugt, dass wir sie noch komplett gedreht hätten. Wir müssen es einfach hinbekommen, unsere spielerische Überlegenheit früher und mehr in Tore umzumünzen.
Bei Ihnen selbst platzte im Heimspiel zuvor gegen die U23 der TSG Hoffenheim der Knoten. Zum 3:1-Erfolg steuerten sie einen Doppelpack bei. Wie groß war die Erleichterung – und wie befreit sind Sie seitdem?
Es war definitiv eine Befreiung nach anderthalb Jahren ohne Tor. Für mich als Stürmer ist das eine Ewigkeit. Das Gefühl, mit dem ich jetzt in die Spiele gehe, ist ein anderes. Ein besseres.
Nach dem 10. Spieltag ist RWE Tabellensiebter. Wie blicken Sie auf die Tabelle?
Wir sind nicht komplett zufrieden. Einige enge Spiele konnten wir leider nicht für uns entscheiden. Wie zum Beispiel das in Aue oder das 1:1 gegen Osnabrück. Unser Ziel ist es, genau diese Begegnungen häufiger zu gewinnen. Außerdem dürfen uns Ausrutscher wie beim 1:6 in Mannheim nicht passieren. Das alles führt wieder dazu, dass wir nach mehr Konstanz streben. Um so in der Tabelle weiter nach oben zu klettern.
Wie aussagekräftig ist der Tabellenstand zu diesem Saisonzeitpunkt?
Eher wenig aussagekräftig. In der Hinrunde geht es darum, den Anschluss zu halten. Die Entscheidungen fallen erst in der Rückrunde. Vor zwei Jahren war Preußen Münster zum Ende der Hinrunde Zwölfter – am Saisonende ist Münster auf Platz zwei aufgestiegen. Es kann in der 3. Liga sehr schnell in beide Richtungen gehen. Und du kannst gegen jedes Team auch mal unter die Räder geraten – wie wir selbst in Mannheim gesehen haben.
Es geht Schlag auf Schlag weiter – und zwar mit einigen Derbys! Am Samstag geht es im Landespokal zu Rot-Weiß Oberhausen, in zwei Wochen steht das Duell beim Spitzenreiter MSV Duisburg an. Wie groß ist die Vorfreude auf die kommenden Wochen?
Extrem groß. Es gibt in einer Saison meist drei bis vier Spiele mit besonderem Charakter. Die Partie in Duisburg gehört dazu. Aber auch das kommende Spiel bei RWO kann man dazu zählen. Man merkt, dass es gerade stimmungstechnisch noch etwas stärker knistert. Und auch die Fans den Derbys entgegenfiebern.
Was erwarten Sie am Samstag in Oberhausen für ein Spiel – stimmungstechnisch und von der Intensität her?
Das ist für mich als Neuzugang noch schwer einzuschätzen, weil Derbys mit RWE noch neu sind. Aber: Ich habe schon viel von Mitspielern gehört und glaube, dass es ein packendes Duell wird. Wir bringen viele Fans mit und wollen von Beginn an zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind.
Danach kommt Viktoria Köln nach Essen, bevor es zum MSV geht. Natürlich steht das Heimspiel erstmal im Fokus. Aber die Partie beim MSV genießt besonders bei den Fans einen hohen Stellenwert. Wie sehr ist das Derby gerade schon Thema im Team?
In der Mannschaft noch so gut wie gar nicht. Es geht eher allgemein darum, dass uns die kommenden Wochen viel für den Rest der Hinrunde geben können: Power. Energie. Und Selbstvertrauen. Aber wenn wir jetzt schon nur den MSV im Kopf hätten, würden wir kurzfristig untergehen. Jetzt geht es erstmal nach Oberhausen am Samstag.
Insgesamt betrachtet: Was fehlt noch, um in der 3. Liga ganz oben anzugreifen?
Es sind zu viele Gegentore, was möglicherweise an einer zu offensiven Denkweise liegt. Und weniger mit individuellen Fehlern zu tun hat. In Mannheim und Aue haben wir zu einfache Gegentreffer kassiert, standen nicht kompakt genug. Wir müssen noch die Balance zwischen Angriff und Verteidigung finden – und wollen uns weniger aus der Ruhe bringen lassen.