90PLUS
·10 January 2025
In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·10 January 2025
Das Bundesliga-Jahr 2025 startet mit einem wahren Kracher: Der BVB empfängt den amtierenden Meister Bayer Leverkusen zum absoluten Spitzenspiel des 16. Spieltags und befindet sich dabei in der Underdog-Rolle.
Obwohl im neuen Jahr noch keine einzige Sekunde Bundesliga-Fußball gespielt wurde, befindet sich Borussia Dortmund vor dem Freitagabendspiel gegen Bayer Leverkusen bereits unter großem Druck. Die Schwarzgelben kommen aus einem insgesamt unbefriedigenden ersten Halbjahr und laufen ihren eigenen Ansprüchen als Tabellensechster kilometerweit hinterher. Der Rückstand auf Platz drei beträgt lediglich zwei Punkte, der Vorsprung auf den zehnten Rang allerdings ebenso.
Der kommende Gegner vom Bayerkreuz dagegen ist den Borussen schon etwas enteilt und darf sich aktuell als einzig ernstafter Verfolger des FC Bayern bezeichnen. Angesichts der Ergebnisse in den letzten Monaten und Jahren geht der BVB also keineswegs als Favorit in den mit Scheinwerferlicht gefluteten Signal Iduna Park, der gegen den Vorjahres-Doublesieger wieder einmal zum Hexenkessel mutieren und somit eines der größten Dortmunder Faustpfände im Duell mit dem Bayer-Ballett darstellen wird. Hier kommen drei Gründe, warum die Mannschaft von Nuri Sahin gegen die Werkself keineswegs chancenlos sein wird.
Zieht man nur die Heimtabelle der ersten 15 Bundesliga-Spieltage zu rate, so thront der BVB auf Platz eins und darf sich ernsthafte Hoffnungen auf den Gewinn der deutschen Meisterschaft machen. Da Fußball aber bekanntlich auf vertrauten wie fremden Plätzen gespielt wird, ist die Realität eine andere. Und trotzdem: Die einzigartige Atmosphäre des altehrwürdigen Westfalenstadions macht etwas mit den Borussen.
Von bislang acht Partien in heimischen Gefilden gewann Dortmund satte sechs, zwei Begegnungen endeten Remis. Regelmäßig ruft der BVB vor den eigenen Anhängern seine absolute Bestleistung ab und hatte unter anderem den Klassenprimus FC Bayern am Rande einer Niederlage. Auch die Spiele gegen Top-Teams wie Eintracht Frankfurt und RB Leipzig entschied die Sahin-Elf für sich.
(Photo by Leon Kuegeler/Getty Images)
Gegen das vermeintlich formstärkere und gefestigtere Bayer werden die Schwarzgelben ebenso entsprechend heiß sein und ihren Fans einen gelungenen Jahreseinstand bescheren wollen. Schon in den vergangenen Jahren blies der BVB nach einer verkorksten Hinserie in der zweiten Saisonhälfte zur Aufholjagd. Und genau dieser Startschuss soll auch am Freitagabend gegen die Fußball-Künstler Wirtz, Xhaka und Co. erfolgen. Die Rückendeckung der gelben Wand ist dafür der größte Dortmunder Trumpf.
Dass es der achtmalige deutsche Meister nicht ausschließlich im Signal Iduna Park kann, zeigte er ausgerechnet am letzten Spieltag vor der Winterpause. Beim 3:1 gegen den VfL Wolfsburg fuhr die Borussia ihren ersten und somit einzigen Auswärtssieg der aktuellen Spielzeit ein. Dabei zeigten die Sahin-Schützlinge endlich vollständig, was in ihnen steckt und zauberten in den ersten 45 Minuten die wahrscheinlich beste Halbzeit der bisherigen Saison auf das Parkett.
Jamie Gittens, Serhou Guirassy und Maximilian Beier wirbelten in der Offensive, Spielmacher Julian Brandt zog auf der Zehn die Fäden und Felix Nmecha hielt seinen Vorderleuten mit hoher Laufleistung und cleverem Einsatz seiner krakenartigen Beine im Mittelfeld-Zentrum den Rücken frei. Das unbestrittene Talent der hochgelobten Einzelkönner verschmolz zu einer schwarzgelben Symbiose, die die Wolfsburger insbesondere in den 30 Anfangsminuten zu reinen Zuschauern degradierte.
„In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt, ein sehr gutes Positionsspiel gehabt und immer wieder zielstrebig nach vorne gespielt“, analysierte auch Sahin treffend und ergänzte: „Aufgrund dieser Dominanz war der Sieg verdient.“ Das Erfolgserlebnis in der Autostadt sollte dem BVB den nötigen Auftrieb verliehen haben, um selbstbewusst ins neue Jahr starten zu können. Denn tritt der BVB so auf, wie (lange Zeit) in Wolfsburg, kann er zweifelsohne jede Bundesliga-Mannschaft schlagen.
Ist Borussia Dortmund so etwas wie der Angstgegner von Bayer Leverkusen? Was angesichts der unterschiedlichen sportlichen Situation beider Vereine erst einmal wie eine steile Hypothese anmutet, ist tatsächlich reiner Fakt. Gegen kein anderes Bundesliga-Team wartet die Werkself derart lange auf ein Erfolgserlebnis wie gegen den knapp 90 Kilometer entfernten Nachbarn aus dem Ruhrgebiet.
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)
Der letzte Bayer-Sieg gegen den BVB kann auf den 6. Februar 2022 datiert werden und ist somit fast drei Jahre her. Damals fuhren die Leverkusener angeführt von Moussa Diaby und einem aufstrebenden Jungkicker Florian Wirtz einen beeindruckenden 5:2-Auswärtserfolg ein. Doch seitdem ist die Borussia gegen die Alonso-Elf ungeschlagen und sammelte in vier Ligapartien zwei Siege und zwei Unentschieden.
Selbst in der vergangenen Invincible-Saison behielten die Westfalen gegen das Überteam Deutschlands eine weiße Weste und erkämpften sich zweimal ein Remis. Geht es nach den BVB-Fans, so darf diese Serie am heutigen Freitagabend gerne um eine weitere Begegnung ergänzt werden. Mehr und mehr würde sich die schwarzgelbe Equipe damit zum wahrhaftigen Kryptonit des Leverkusener Starensembles mausern.
(Photo by Luciano Lima/Getty Images)
Live