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·26 November 2025

Mit persönlicher Top-Elf: Ole Werner über Führung, Zweifel & Vertrauen

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Meine Entscheidungen treffe ich aus dem Moment heraus – immer mit dem Ziel, etwas Gutes für die Leute zu bewirken, für die ich Verantwortung habe,“ verrät RBL-Cheftrainer Ole Werner im zweiten Teil des „Phrasenmäher“-Podcasts mit Bild-Moderator André Albers.

Wie wichtig dem norddeutschen Fußballlehrer Werte und Beziehungen in der täglichen Arbeit als Bundesliga-Trainer sind, erfahrt ihr hier.


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Wie führt man ein Team?

Ein zentrales Thema des Gesprächs: Teamführung. Ole beschreibt eindrucksvoll, wie er als Trainer versucht, Nähe zu schaffen und gleichzeitig professionelle Distanz zu wahren. 

„Es geht darum, Menschen zu verstehen – was sie brauchen, was sie antreibt, was sie hemmt“, erklärt der 37-Jährige. Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch seine Arbeit. Besonders wichtig sei für ihn, Spieler nicht nur sportlich einzuschätzen, sondern als Persönlichkeiten wahrzunehmen.

Auch über eigene Unsicherheiten spricht Ole offen. Gerade als junger Trainer habe er lernen müssen, Entscheidungen klar zu vertreten, auch wenn sie unbequem sind. „Du kannst nicht allen gefallen. Aber du kannst ehrlich zu ihnen sein“, betont der ehemalige Werder-Coach. 

Heute sei er überzeugt: Glaubwürdigkeit entsteht nicht dadurch, dass man immer recht hat, sondern dadurch, dass man Haltung zeigt.

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Es geht immer um die Geschichte

Wenn Ole über prägende Stationen seiner Laufbahn spricht, wird deutlich, wie sehr ihn bestimmte Menschen und Situationen geformt haben. Besonders eindrucksvoll erzählt er von seiner Zeit bei Holstein Kiel – einem Abschnitt, in dem er als junger Trainer Verantwortung übernahm, ohne das große Karrieredenken im Kopf zu haben.

„Für mich war nie der Antrieb, das nächst Größere machen zu müssen“, sagt Ole rückblickend. „Es ging immer darum: Was ist die Geschichte? Kann ich helfen?“ Dieser Grundsatz zieht sich wie ein roter Faden durch seine Entwicklung.

Als U19-Trainer Hannes Drews zu Erzgebirge Aue wechselte, schlug der damalige sportliche Leiter Ralf Becker den Trainer der zweiten Mannschaft als Nachfolger vor – ein sportlicher Aufstieg von der fünften Liga in die U19-Bundesliga. Werner lehnte jedoch ab. „Ich hatte gerade vier Spieltage mit meiner Mannschaft hinter mir. Ich fand die Mannschaft geil und wollte unbedingt bleiben“, erzählt er.

Diese Entscheidung wurde viel diskutiert, für Werner war sie dennoch richtig. „Ich hatte ein Projekt und wollte das Beste daraus machen.“

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Umgang mit schwierigen Phasen

Ein besonders offener Moment entsteht, als Ole darüber spricht, welche Aspekte seines Berufs ihn weiterhin faszinieren. „Ich mag Menschen, und das Fußballgeschäft ist voller Menschen“, betont er. Für ihn sei es ein großes Privileg, Teil einer Mannschaft zu sein, Entwicklungen zu begleiten und aus einer Gruppe eine Einheit zu formen. Fußball sei für ihn „nicht nur Taktik und Training“, sondern ein komplexes Gefüge aus Vertrauen, Kommunikation und dem gemeinsamen Willen, besser zu werden.

Auch schwierige Situationen kommen zur Sprache. Der 37-Jährige spricht darüber, wie er mit sportlichen Krisen umgeht und welche Rolle Selbstreflexion dabei spielt. „Du musst bereit sein, dich zu hinterfragen, ohne dich permanent infrage zu stellen“, er. „Es ist eine Balance, die man immer wieder neu finden muss.“

Am Ende bleibt der Eindruck eines Trainers, der seine Aufgabe nicht nur als Job begreift, sondern als Verantwortung – gegenüber Spielern, Mitarbeitern und Fans. Ein Trainer, dessen Führungsstil durch Empathie geprägt und dessen Begeisterung für den Fußball eng mit seiner Begeisterung für Menschen verbunden ist.

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