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·18 November 2024
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·18 November 2024
Es war eine sehr ungemütliche Mitgliederversammlung, die der FC Schalke am Samstag abgehalten hat. Das lag einerseits an frostigen Temperaturen in der Veltins-Arena und andererseits auch an der Stimmung. Seit dem Saisonstart steckt die Mannschaft - schon wieder - im Abstiegskampf fest und zeigt dabei teils schlichtweg entmutigende Leistungen. So war es wenig verwunderlich, dass es auch viel Kritik an der Vereinsführung gab.
In der Aussprache standen dahingehend vor allem Axel Hefer und Matthias Tillmann im Fokus. Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstandsvorsitzende mussten sich einige Kritik gefallen lassen.
Tillmann wurde von einem Mitglied sogar als "teuerster Lehrling Deutschlands" betitelt, ausgehend vom hochgerechneten Gehalt bei zugleich vermeintlich fehlender Sport-Expertise (via Bild). Er sei kein Vorbild in seinem Amt und habe sich als Vorstandsmitglied disqualifiziert, was das Mitglied unter anderem auf die Art und Weise einiger Entlassungen zum vorigen Saisonende bezog. Auch der Vorwurf, er sei nur wegen der Verbindung zu Hefer durch die Arbeit bei 'trivago' eingestellt worden, wurde wiederholt.
Tillmann entgegnete: "Die Kritik an mir gibt es seit meinem ersten Tag. Das muss ich abkönnen. Manche Kritik ist unsachlich, aber die gerechtfertigte muss ich annehmen. Da hinterfrage ich mich auch und versuche daraus zu lernen."
Hefer wiederum wurde die mangelnde Konstanz auf Schalke angeheftet. Die organisierte Fanszene sei sein "Steigbügelhalter", wodurch er der Meinung sei, sich diverse Fehlentscheidungen trotzdem leisten zu können. Ender Ulupinar, der neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde, betitelte Hefer gar als "Brandstifter".
"Da mache ich mir keine Sorgen. Das ist eben Politik - wie im Bundestagswahlkampf. Man drischt aufeinander ein und koaliert dann nachher trotzdem", reagierte Hefer gegenüber der Bild auf den Vorwurf in Kombination mit der Wahl von Ulupinar. Während er die 'trivago'-Vorwürfe erneut als "unsinnige Anschuldigungen" bezeichnete, betonte er: "Man darf das nicht zu persönlich nehmen. Die Kritik bezieht sich ja nicht nur auf mich, sondern auf den kompletten Aufsichtsrat."
Die Mitgliederversammlung hat gezeigt, dass die Stimmung auf Schalke äußerst angespannt ist. Der jüngste 2:0-Heimsieg über Jahn Regensburg hat dahingehend keine Entspannung gebracht. Sollte die Mannschaft nicht zeitnah dem Abstiegskampf entfliehen und eine vergleichsweise ruhige Saison im Tabellenmittelfeld spielen, dürfte sich diese Stimmung auch noch weiter zuspitzen.
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