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·25 June 2025
Neuer Trainer stellt sich vor: Kwasniok will bei Köln für Spektakel sorgen

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·25 June 2025
Den richtigen Sitzplatz musste Lukas Kwasniok bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer Trainer des 1. FC Köln erst noch finden – in der Mitte, nicht links sollte er sitzen. Es blieb die einzige Startschwierigkeit des 44-Jährigen – es folgten 50 Minuten Sprüchefeuerwerk: Mit dem FC wolle er für „Spektakel“ sorgen, am Ende der Saison „vor Gladbach stehen“ und sich von der Stadt Köln „umarmen“ lassen. „Wenn Sie einen langweiligen Typen haben wollen, bin ich hoffentlich der falsche“, sagte Kwasniok treffend.
Die Kölner Presse sah sich nicht nur ob der markigen Sätze mit Schlagzeilen-Potenzial an Steffen Baumgart erinnert. Kwasniok folgte 2021 in Paderborn auf Baumgart, der mit Köln auf Anhieb den Europapokal und Kultstatus erreichte. Vergleiche lehnte Kwasniok jedoch ab: „Wir ähneln uns auf den ersten Blick. Aber es gab einen Baumi 1.0, jetzt gibt es einen Luki 1.0.“
Bereits am Montag war er das erste Mal in seinem neuen Büro, lernte das Geißbockheim sowie zahlreiche neue Gesichter kennen. Doch gearbeitet hat Kwasniok bereits im Urlaub auf Mallorca, telefonierte mit einigen Spielern und besprach mit Sportdirektor Thomas Kessler den Kader.
Dabei hatte Kwasniok, ebenso wie FC-Legende Lukas Podolski im polnischen Gleiwitz geboren, sich eigentlich eine Auszeit gewünscht. Erst im Mai hatte er betont, die Wahrscheinlichkeit sei „relativ hoch, dass man mich in der kommenden Saison zu Beginn an keiner Seitenlinie sehen wird“.
Doch dann kam der FC. „Dann verändert sich die Lebenssituation komplett, dann wirfst du Pläne über Bord, denn es gibt manchmal einmalige Chancen“, erklärte Kwasniok seine Unterschrift bis 2028 als Nachfolger von Friedhelm Funkel. Für den Trainer ist die Aufgabe eine große Chance, es ist nach Stationen in Jena und Saarbrücken in der 3. Liga sowie vier Jahren Zweitklassigkeit beim SC Paderborn seine erste Stelle in der Bundesliga.
Am 7. Juli beginnt die Trainingsarbeit mit dem Team, am 17. August findet das erste Pflichtspiel bei Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg im DFB-Pokal statt. Wer dann Teil des FC-Kaders sein wird, ist noch ungewiss. Das ist Kwasniok aber erst einmal egal. „Wir werden irgendwas zaubern, um auch mit diesem Kader sofort in der Bundesliga konkurrenzfähig sein zu können“, erklärte er seinen Ansatz: „Geben Sie mir eine Mannschaft. Ich werde irgendwie die Liebe zu dieser Mannschaft gewinnen.“
Trotz der durchaus kostspieligen Transfers von Stürmer Ragnar Ache und Regisseur Isak Johannesson für kolportierte zehn Millionen Euro ist der Kader noch längst nicht fertig. Besonders in der Defensive besteht noch Bedarf. Gerüchte halten sich hartnäckig, dass Kwasniok, der am liebsten mit einer Dreierkette spielen lässt, alte Schützlinge aus Paderborn mitbringt. „Ich bin verwundert“, entgegnete er: „Ab und zu habe ich dann gedacht, da hätte ich jetzt auch dort bleiben können und das nächstes Jahr nochmal versuchen können.“
Doch nun ist Kwasniok in Köln angekommen. Und der „Tanker“ steuert auf Kurs „Spektakel“ zu.