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·24 September 2025

Oberbürgermeister Dieter Reiter findet Sündenbock in Stadiondiskussion

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Oberbürgermeister Dieter Reiter hat stets gerne die Einladung der Löwen auf der Wiesn angenommen. Ein Freund der Löwen war er dabei nie und er zeigte bislang wenig Engagement, sich für das Interesse der Löwen einzusetzen. Dabei hat er nun auch einen Schuldigen gefunden.

Zwei Trikots hat Oberbürgermeister Dieter Reiter in dieser Saison bereits von den Löwen geschenkt bekommen. Am Dienstag war es bei beim Oktoberfest das Wiesn-Trikot des TSV 1860 München. Gut gelaunt nahm das Stadtoberhaupt das Geschenk an. Um dann Politik zu betreiben.


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„Nach 15 Jahren Debatte mit Sechzig war das letzte Woche das erste konstruktive Gespräch mit einem 1860-Präsidenten. Wir haben auch erstmals eine gemeinsame Pressemitteilung verfasst“, meint Oberbürgermeister Dieter Reiter über die Gespräche mit Gernot Mang. Und schießt dabei ordentlich gegen den Vorgänger-Präsidenten Robert Reisinger. Er sei kein geeigneter Gesprächspartner gewesen und wäre nicht in der Lage gewesen es so darzustellen, als hätte man ein Anliegen gehabt. Auch von Beschimpfungen spricht der Oberbürgermeister und tritt damit ordentlich nach.

Der Oberbürgermeister polarisiert gerne wenn es um die Löwen geht, spielt einerseits den verständigen Stadtvertreter, setzte sich aber nie wirklich für den Standort Giesing ein. Das er nun mit dem ehemaligen Präsidenten öffentlich abrechnet und in ihm den Sündenbock sieht, kommt aber doch überraschend und ist weder fair, noch politisch korrekt. Oder besser gesagt: eines Oberbürgermeisters in keiner Weise würdig. Wenn man Reiters vergangene Auftritte beobachtet hat, wird auch klar warum. Reiter versucht das eigene politische Versagen jemanden anderen in die Schuhe zu schieben.

Es waren vor allem die öffentlichen Auftritte von Reiter, die immer wieder für völlig überzogene Diskussionen führten und die Grabenkämpfe befeuerten. Dabei war er oft uninformiert und seine Referate oder das Sportbürgermeisteramt widersprach ihm deshalb mehrmals. Entsprechende Emails liegen unserer Redaktion vor. Reiter wollte die Löwen ins Olympiastadion lotsen oder nach Riem, machte aber immer wieder klar, dass er die Löwen gerne im Grünwalder Stadion hätte. Eine klare Linie vertrat er, im Gegensatz zu vielen Stadträten, nicht. Er nutzte sehr gekonnt die unterschiedlichen Strömungen bei den Löwen. Anfragen seitens der Parteien ließ er nur unzureichend beantworten, nachdem nicht einmal die Frist eingehalten wurde. Im Stadtrat wurde die Thematik rund ums Stadion lange Zeit immer wieder verschoben. Seit 2020 kündigte man immer wieder eine Beschlussvorlage im Stadtrat an, schob den Termin dann von Quartal zu Quartal. Mal fehlte die Antwort der Löwen, dann von einem Referat oder man wartete irgendeine Bewertung ab. Oder, wenn man keinen handfesten Grund hatte, wollte man ein klares Bekenntnis ohne eine Miete nennen zu können. Gekonnt schob vor allem Oberbürgermeister Reiter die Sache immer auf die Löwen. Schnell war man hingegen, als man auf Wunsch der Polizei die Stadionordnung verschärfte.

Nun lobt der Oberbürgermeister Reiter den neuen Präsidenten und die Zusammenarbeit mit ihm. Man habe eine gemeinsame Pressemitteilung hinbekommen, das findet er gut. Erreicht ist allerdings noch nichts. Als Löwe sieht man es natürlich positiv und hofft – Mang und seine Mitstreiter werden sich jedoch mächtig ins Zeug legen müssen um den Sturkopf der Stadtspitze zu tatsächlichen Lösungen zu bewegen. Dabei kommt ihnen eines zugute. Reiter muss etwas tun, nachdem er die Thematik jahrelang vor sich hingeschoben hat, und zumindest eine Sanierung nun dringend notwendig ist. Das liegt auch am TSV 1860 München. Aber vor allem am politischen Willen der selbsternannten Sportstadt München.

Es wäre unfair zu sagen, dass die Stadt nichts für die Löwen macht. Da gibt es durchaus Politiker oder Personen in Ämtern, die sich für die Löwen einsetzen. Reiter gehört da ganz bestimmt nicht dazu. Er hat dem TSV 1860 München mit einigen Aussagen mehr geschadet als geholfen.

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