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·16 August 2025
Pokal-Albtraum auf der Alm: Werder-Kapitän Friedl platzt der Kragen

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·16 August 2025
Für Werder Bremen wiederholte sich am gestrigen Freitagabend das Pokal-Trauma gegen Arminia Bielefeld. Die Bremer waren bereits im Viertelfinale des DFB-Pokals in der Vorsaison auf der Bielefelder Alm ausgeschieden und hatten in der Vorbereitung zur neuen Saison einige Stolpersteine zu überwinden. Unter anderem gelang es dem Bundesligisten in den Testspielen, Tore zu erzielen – und genau das flog ihnen gestern um die Ohren. Werder spielte nicht schlecht, verpasste es aber, die Angriffe auf das Tor der Arminen in Zählbares umzumünzen. Der Platzverweis von Leonardo Bittencourt in der 54. Minute erschwerte das Unterfangen zusätzlich. Kurz vor Ende der sechsminütigen Nachspielzeit traf Bielefeld dann ins Tor und somit auch ins Herz der Bremer, die nach dem Abpfiff niedergeschlagen und frustriert zurückblieben.
Nach dem Abpfiff stand Werder-Kapitän Marco Friedl am Sky-Mikrofon und wirkte sichtlich bedient. "Ja, natürlich ist es ein blöder Werder-Abend - wir haben verloren", antwortete der Österreich ziemlich genervt und etwas pampig auf die dementsprechende Frage des Sky-Reporters, ehe er sich an einer Analyse des Spiels versuchte. "Klar, Bielefeld geht mit einer ersten Riesen-Chance in der 94. Minute in Führung und wir haben das Spiel, auch wenn wir einer weniger sind, eigentlich im Griff. Sie hatten jetzt eigentlich keine Torchance, auch in Überzahl. Die Schüsse von 25, 30 Meter konnten wir alles bis dorthin verteidigen", so Friedl.
Marco Friedl (r) im Kampf um den Ball / Thomas F. Starke/GettyImages
"Jetzt steh’ ich wieder da und kann die gleiche Scheiße labern."- Marco Friedl
Dennoch hakte es bei Werder letztlich nicht am Defensivverhalten, wie der 27-Jährige verbittert feststellte. "Wir haben es mal wieder verpasst, dass wir in der ersten Halbzeit zwei, drei hochkarätige Chancen machen, dass wir da einfach mal ein Tor schießen, dass wir da in Führung gehen und jetzt steh’ ich wieder da und kann die gleiche Scheiße labern - es nervt mich einfach, weil wir es einfach wieder nicht hinbekommen haben." Aussagekräftige Worte, die offenlegen, wie es um die Stimmung Friedls bestellt war.
Auf die Sky-Nachfrage, warum sich Werder derzeit so schwertut, Tore zu schießen, sagte Friedl: "Wir kommen ja in die Situationen und wir kamen ja auch heute wieder in die Situationen. Ich weiß es nicht - es ist ein Haken drin. Natürlich musst du auch mal in Führung gehen. Klar, die Freundschaftsspiele - ist alles schön und gut - interessiert keinen, wenn du heute da bist und wir haben es eigentlich nicht schlecht gemacht. Aber wie gesagt, wenn du dann halt kein Tor schießt, dann kannst du im Pokal nicht weiterkommen und deshalb muss man auch sagen, dass die Arminia es heute auch irgendwo verdient hat, weil sie mit der ersten Chance getroffen hat", so Friedl. Werders Kapitän ließ auf Nachfrage ebenfalls durchblicken, dass er sich von der Vereinsführung nun noch Verstärkungen wünscht, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.
Am Boden zerstört: Michael Zetterer / Thomas F. Starke/GettyImages
Während Friedl seinem Frust freien Lauf ließ, stand Werder-Keeper Michael Zetterer vor dem Bremer Anhang und weinte bittere Tränen. Der Schlussmann soll vor einem Wechsel zu Eintracht Frankfurt stehen und hat somit am gestrigen Abend möglicherweise sein letztes Spiel für Werder bestritten – es war ein bitteres, gefolgt von zahlreichen Tränen.
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