Rüdiger verteidigt sich: „Das gehört ja dazu“ | OneFootball

Antonio Rüdiger im Interview mit Amazon-Streamingdienst Prime Video

Antonio Rüdiger: „Toni war für uns alles“

ANTONIO RÜDIGER über …

… das titellose Saisonende: „Diese Saison war tatsächlich sehr, sehr schwierig. Toni Kroos war ein sehr, sehr bitterer Abgang. Dann auch viel Verletzungspech. (Daniel) Carvajal war lange weg. Nacho (Fernández) war auch sehr wichtig. Das haben wir dann nicht so gut kompensieren können. Aber trotzdem haben wir zwei Titel mitgenommen, die für den einen oder anderen vielleicht nicht so von Bedeutung sind. Ich sage immer: Titel ist Titel. In LaLiga und Champions League war es schon bitter.“

… das Fehlen von Toni Kroos: „Toni war für uns alles, der Dirigent, er war der Taktgeber. Mit ihm hatten wir mehr Kontrolle. Über den Spieler brauchen wir nicht zu reden, der beste in Deutschland. Er war für uns brutal wichtig, die Präsenz von ihm, die Dinge einfach zu kontrollieren. Es gibt nicht viele Spieler, die das können. Er hat aufgehört und da wussten wir eh schon, dass es schwierig wird, ihn zu ersetzen. Wenn du einen Toni Kroos hast, dann muss ein Vinícius (Júnior) oder ein (Kylian) Mbappé nicht nach hinten kommen, um den Ball abzuholen. Weil sie wissen, sie werden ihn kriegen.“

… das Aufbauspiel, das ohne Kroos auch für ihn schwieriger geworden ist: „Ja, tatsächlich. Toni lässt sich auch gerne fallen, dann ist es eine Dreierkette. Wenn eine gute Struktur fehlt, dann wird es schwierig. Das hatten wir diese Saison leider nicht.“

„Spiel gegen Haaland Drehpunkt bei Real Madrid“

… den Neustart nach dem Trainerwechsel: „Ich bin sehr offen dem gegenüber, was nächstes Jahr passieren wird. Aber ich denke, das ist gut, weil wir haben viele junge Spieler. Es ist nicht mehr so, dass wir unsere Legenden alle da haben. Ich bin gespannt.“

… das individuellere Spiel bei Real: „Ich war sehr überrascht. Die ersten sechs Monate war einfach wie Schule. Das war für mich eine Vorbereitung für die nächste Saison, so habe ich das gesehen. Ich habe das angenommen und gedacht: Okay, das musst du mitnehmen, du bist erfahren genug. Ich habe die Qualitäten, um hier zu bestehen. Dann sah es im zweiten Jahr schon anders aus. Was für mich dieser Drehpunkt bei Real Madrid war, war dieses Spiel gegen (Erling) Haaland. Ab da hat jeder verstanden, zu was ich fähig bin und wer ich bin.“

… David Alaba: „Er ist ein großer Spieler und auch jemand, der mir geholfen hat, seitdem ich gekommen bin. Wir sind sehr, sehr eng, sind oft zusammen.“

Antonio Rüdiger: „Real Madrid ist ein Haifischbecken“

… das Dasein in Madrid: „Real Madrid ist ein Haifischbecken. Den ersten Tag, wo du hierher kommst, musst du schon zeigen, wer du bist. Du kommst an einen Ort, wo sehr viele Stars sind, sehr große Persönlichkeiten. Zum Beispiel ein Luka Modrić. Er ist 39, immer noch da und einfach unsere absolute Legende. Da musst du dich erstmal beweisen. Natürlich wird auch geguckt: Was hast du vorher gemacht, hast du die Champions League schon mal gewonnen? Da wird auf solche Sachen geguckt. Ich bin ein Spieler, der über die Mentalität kommt. Das ist die größte Stärke, die ich habe. Deswegen habe ich nicht umsonst den Namen ‚el Loco‘.“

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… seinen entscheidenden Schuss im Elfmeterschießen gegen Atlético: „Endrick wurde eingewechselt und es wurde gesagt, er soll den letzten Elfmeter schießen. Ich habe einfach gesagt: nein. Wenn er vielleicht verschießt, was ja passieren kann, wenn du dann ausscheidest gegen Atlético … Ich wollte ihn einfach davor schützen, weil ich mit Negativem besser umgehen kann als er. Er hatte kein einfaches Jahr, kam aus Brasilien, alles neu, hat noch nicht wirklich Fuß gefasst. Er kann der Hero sein, aber es kann auch in die andere Richtung gehen. Ich kann damit mehr umgehen als er, deswegen habe ich dem Trainer gesagt: Nein, lass mich den letzten schießen.“

… seinen provokanten Jubel gegen Atlético: „Wir haben gegen Atlético gespielt, wurden ausgebuht. Beleidigungen und alles. Wir sind nur dorthin, weil unsere Fans weiter oben dort waren. Deswegen habe ich einfach nur ein bisschen Spaß gemacht, das gehört ja dazu.“

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