Rund um den Brustring
·6 November 2024
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·6 November 2024
Mit Atalanta BC kommt heute Abend vermutlich einer der schwersten Gegner in der Champions League-Ligaphase ins Neckarstadion. Gleichzeitig hat sich der VfB konsolidiert und ist personell gut aufgestellt — ein aktiverer Auftritt als am Freitag in Leverkusen ist dennoch nötig, um die Heimserie zu wahren.
Real, Sparta, Juventus und jetzt Atalanta. Was für klangvolle Vereinsnamen in diesem Herbst unseren Spielplan schmücken, ist immer noch unglaublich. Heute Abend also das zweite Heimspiel in der Champions League und die nächste Nagelprobe fürs Neckarstadion, das seit über einem Jahr keine Niederlage des VfB mehr gesehen hat. Auch wenn die Mannschaft mit dem Brustring zuletzt nicht mehr die großen Glanzpunkte setzte wie beim 5:1 gegen Dortmund oder dem 1:0 in Turin, zeigt sie weiterhin, dass sie schwer zu schlagen ist. Erst drei von insgesamt 15 Pflichtspielen gingen nach 90 Minuten verloren, gegen Kiel und Kaiserslautern erledigte die Mannschaft ihre Pflichtaufgaben und in Leverkusen holte sie trotz eines gebrauchten Tages noch einen Punkt. Bestimmt hätten wir in der vergangenen Situation aus der ein oder anderen Partie einen oder mehrere Punkte mehr geholt, für die aktuelle Situation mit Mehrfachbelastung und einer völlig anderen Wahrnehmung seitens der Gegner ist die Bilanz aber durchaus in Ordnung. Klar, schon in der letzten Saison mussten wir uns für jeden Erfolg strecken, dieser Stresstest fällt natürlich in der aktuellen Spielzeit noch einmal heftiger aus. Eine Leistung wie in Turin wird der VfB in dieser Woche gleich zwei Mal brauchen, um erfolgreich zu sein. Gleichzeitig verschaffen einem die letzten Ergebnisse in beiden Wettbewerben etwas Beinfreiheit.
Aber kommen wir zur
Die hat sich etwas gebessert: Nach Ameen Al-Dakhil ist auch Leonidas Stergiou endlich wieder ein Kandidat für den Kader, so dass neben dem Langzeitverletzten Daxo Zagadou eigentlich nur Jamie Leweling derzeit ausfällt. Erfreulicherweise ist dafür Chris Führich immer besser in Form.
Es ist eine intensive Woche, ich gehe aber nicht davon aus, dass Hoeneß angesichts der Qualität der Gegner massiv rotieren wird. Am ehesten noch vorne, wo wieder Demirovic statt El Bilal startet, der aber mit Sicherheit die Gelegenheit von der Bank nutzen will, sich bei seinem Stammverein zu beweisen. Eventuell starten Rieder oder Chase für Millot und Rouault, das halte ich aber für unrealistisch.
Atalanta ist nach Lazio, Parma, Napoli, Sampdoria, den beiden Turiner Vereinen und Perugia der achte italienische Verein, auf den der VfB im Europapokal trifft. Siege gelangen nur gegen Torino, Juventus und Perugia. Es insgesamt das 29. Champions-League-Spiel des VfB seit Einführung des Wettbewerbs 1992 und das 15. Heimspiel in diesem Wettbewerb. Atalanta ist aktuell in Italien ziemlich heißer Scheiß und das nicht erst seit dieser Saison — siehe Triumph in der Europa League im vergangenen Sommer. Am Wochenende schlugen sie Tabellenführer Napoli mit 3:0 und haben derzeit die meisten Tore in der Serie A geschossen. Spannend ist offensiv die Effizienz der Bergamaschi: Sie haben acht Tore mehr erzielt als erwartet. Außerdem bringen sie mit 61 ligaweit die meisten Schüsse aufs Tor, was wiederum bedeutet, dass fast jeder zweite Schuss aufs Tor auch reingeht. Außerdem haben sie nach FBref die meisten shot creating actions und goal creating actions der Serie A. Allerdings haben sie auch schon 14 Tore in elf Spielen kassiert, also nicht das vermeintliche Defensivbollwerk wie Juventus. Mit 41 zugelassenen Torschüssen liegen sie im Mittelfeld der Liga und auch ihr Torhüter kann in den post-shot xG nicht besonders glänzen, also auf dem Feld besonders viel ausbügeln. Die Devise heißt also: Hinten sicher stehen und vorne die Chancen nutzen.
Wie eingangs gesagt haben wir uns mit dem Sieg in Turin ein kleines Polster geschaffen und würden selbst bei einer Heimniederlage noch einigermaßen weich fallen — vorausgesetzt wir holen die vermutlich ausreichenden weiteren sechs Punkte in Belgrad und gegen Bern und dann nach Weihnachten in Bratislava. Es braucht auf jeden Fall heute Abend eine ähnlich konzentrierte Leistung wie in Turin, um gegen diese extrem gefährliche Mannschaft zu bestehen. Gleichzeitig könnte ein Sieg der Mannschaft nochmal einen extremen Schub geben, der uns durch die kommenden Wochen trägt. Die Chance ist da so wie vor zwei Wochen im Juventus Stadium.
Titelbild: © Francesco Pecoraro/Getty Images