Rund um den nächsten Gegner: Im Gespräch mit dem Feyenoord-Podcast Kein Geloel | OneFootball

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Rund um den Brustring

·6 November 2025

Rund um den nächsten Gegner: Im Gespräch mit dem Feyenoord-Podcast Kein Geloel

Article image:Rund um den nächsten Gegner: Im Gespräch mit dem Feyenoord-Podcast Kein Geloel

Am vier­ten Spiel­tag der Euro­pa League emp­fängt der VfB Feye­noord Rot­ter­dam im Neckar­sta­di­on. Vor dem Duell mit dem nie­der­län­di­schen Tabel­len­füh­rer spra­chen mit dem Pod­cast Kein Gel­oel, die uns auch schon bei der Ver­pflich­tung von Ramon Hen­driks Rede und Ant­wort stan­den.

Rund um den Brust­ring: Hal­lo und vie­len Dank, dass Ihr Euch die Zeit nehmt, unse­re Fra­gen zu beant­wor­ten. Nach drei Jah­ren ohne Titel hat Feye­noord nach­ein­an­der die Ere­di­vi­sie, den KNVB-Pokal und den Johan-Cruyff-Schild gewon­nen. Vor dem Spiel am Don­ners­tag steht der Klub punkt­gleich mit dem PSV Eind­ho­ven an der Tabel­len­spit­ze. Wie zufrie­den seid Ihr mit der aktu­el­len Situa­ti­on bei Feye­noord?


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Kein Gel­oel: Wir sind (natür­lich) sehr zufrie­den mit dem, wie es der­zeit läuft. Die ver­gan­ge­ne Sai­son war schreck­lich – vor allem wegen der außer­ge­wöhn­lich vie­len Ver­let­zun­gen. Ins­ge­samt haben wir 39 Spie­ler ein­ge­setzt. Dadurch haben wir die Qua­li­fi­ka­ti­on für die Cham­pi­ons League ver­passt, was man rück­bli­ckend als ein schwa­ches Jahr bezeich­nen kann. In die­ser Sai­son lau­tet das Ziel, unter die Top 2 zu kom­men und damit die Cham­pi­ons-League-Qua­li­fi­ka­ti­on zu errei­chen. Momen­tan sind PSV und Feye­noord klar die bei­den bes­ten Mann­schaf­ten der Ere­di­vi­sie. Natür­lich wol­len wir Meis­ter wer­den, aber ehr­lich gesagt hat PSV den stär­ke­ren Kader und den erfah­re­ne­ren Trai­ner – sie blei­ben also die Favo­ri­ten.

Glaubt Ihr, dass Feye­noord in die­ser Sai­son wie­der einen Titel holen kann?

Wir hof­fen es sehr. Aktu­ell ste­hen wir punkt­gleich mit PSV da, mit leicht bes­se­rer Tor­dif­fe­renz. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Ren­nen.

Was sind die Grün­de dafür, dass Feye­noord der­zeit an der Tabel­len­spit­ze steht?

Wir haben aus der letz­ten Sai­son gelernt und einen sehr brei­ten Kader auf­ge­baut. Im Mit­tel­feld zum Bei­spiel haben wir sechs Spie­ler, die alle den Anspruch hät­ten, in der Start­elf zu ste­hen.

Robin van Per­sie, ehe­ma­li­ger nie­der­län­di­scher Natio­nal­spie­ler und gebür­ti­ger Rot­ter­da­mer, ist seit Febru­ar Chef­trai­ner. Wie wür­det Ihr sei­nen Spiel­stil in Bezug auf Tak­tik und For­ma­ti­on beschrei­ben – und wie zufrie­den seid Ihr mit sei­ner Ver­pflich­tung?

Robin van Per­sie hat unter Fer­gu­son, Wen­ger und auch Arne Slot gear­bei­tet, als er bereits beim ers­ten Team aus­half. Sein Stil ist offen­siv aus­ge­rich­tet – er will das Spiel domi­nie­ren. Im Gegen­satz zu Slot ist er jedoch etwas prag­ma­ti­scher und setzt nicht über 90 Minu­ten auf aggres­si­ves Pres­sing. Statt­des­sen wählt das Team sei­ne Momen­te und kann auch damit leben, den Geg­ner zeit­wei­se den Ball haben zu las­sen. In der ver­gan­ge­nen Sai­son war Van Per­sie noch „okay“, aber er ent­wi­ckelt sich deut­lich wei­ter, und der Fuß­ball, den wir aktu­ell spie­len, wird von Woche zu Woche bes­ser.

Aya­se Ueda ist mit 13 Toren in elf Spie­len Euer bes­ter Tor­schüt­ze in der Ere­di­vi­sie. Auf wen soll­ten wir sonst noch ach­ten?

Ueda ist in her­aus­ra­gen­der Form. Unser bes­ter Spie­ler in die­ser Sai­son ist aber wahr­schein­lich der neu ver­pflich­te­te Mit­tel­feld­spie­ler Lucia­no Valen­te. Er ist ein außer­ge­wöhn­li­cher Akteur – sehr ball­si­cher, mit her­vor­ra­gen­dem Pass­spiel und dem Spiel­ver­ständ­nis, sich in gefähr­li­che Posi­tio­nen zu bewe­gen. Es ist wohl nur eine Fra­ge der Zeit, bis er in die nie­der­län­di­sche Natio­nal­mann­schaft beru­fen wird – oder in die ita­lie­ni­sche, da sei­ne Eltern Ita­lie­ner sind.

Was sind die größ­ten Stär­ken und Schwä­chen von Feye­noord?

Unse­re größ­te Stär­ke ist wahr­schein­lich die Defen­si­ve. Alle Spie­ler – auch die offen­si­ven – arbei­ten kon­se­quent nach hin­ten. Zusam­men mit unse­rer Kader­brei­te ist das unser größ­tes Plus. Die Schwä­che liegt ver­mut­lich in der Phy­sis: Wir haben erneut vie­le Ver­letz­te und Schwie­rig­kei­ten, Spie­le am Ende stark zu been­den.

Wie zufrie­den seid Ihr mit den Som­mer­trans­fers? Ist der Kader stär­ker als im Vor­jahr?

Wir sind sehr zufrie­den mit den Neu­zu­gän­gen. Valen­te, Stei­jn, Ahmed­hod­zic, Bos und Watana­be sind alle­samt Stamm­spie­ler und haben ihr Poten­zi­al bereits gezeigt. Natür­lich gibt es auch Ver­pflich­tun­gen wie Teng­stedt, Bor­ges und Diar­ra, die bis­lang kei­nen gro­ßen Ein­fluss hat­ten – aber ins­ge­samt war es ein sehr gelun­ge­ner Trans­fer­som­mer.

In der Cham­pi­ons-League-Qua­li­fi­ka­ti­on ist Feye­noord gegen Fener­bah­çe aus­ge­schie­den, gegen die wir kürz­lich gespielt haben. Das Rück­spiel in Istan­bul ging mit 2:5 ver­lo­ren. Was ist dort pas­siert?

Ich fürch­te, wir wur­den „Mourinho’d“. Wir hät­ten im Hin­spiel mehr Tore erzie­len müs­sen, und im Rück­spiel hat­ten wir eine Hor­ror­nacht von Lotom­ba, der drei Gegen­to­re ver­schul­de­te. Damit haben wir das Duell ver­schenkt.

Feye­noord und Stutt­gart haben in der Euro­pa League bis­lang jeweils einen Sieg und zwei Nie­der­la­gen. Wie wich­tig ist das Spiel am Don­ners­tag – auch im Hin­blick auf die fol­gen­den Par­tien gegen Cel­tic, in Buka­rest, gegen Graz und bei Betis?

Natür­lich hof­fen wir, am Don­ners­tag zu gewin­nen. Aber wir wis­sen, was für ein star­kes Team Stutt­gart ist. Ange­sichts der ande­ren Begeg­nun­gen gegen FCSB, Cel­tic und Sturm sehen wir die­ses Spiel aller­dings nicht als „Muss-Sieg“. Mit einem Punkt wären wir der­zeit durch­aus zufrie­den.

Eine Nie­der­la­ge gegen Aston Vil­la war zu erwar­ten – aber wie sehr schmerz­te die Plei­te zum Auf­takt in Bra­ga in Hin­blick auf die inter­na­tio­na­len Ambi­tio­nen?

Die Nie­der­la­ge in Bra­ga war sehr schmerz­haft, vor allem weil sie eigent­lich nicht bes­ser waren. Van Per­sie setz­te dort auf vie­le Reser­ve­spie­ler (wie Teng­stedt, Diar­ra und Bor­ges), und alle haben das Gefühl, dass wir das Spiel leicht gewon­nen hät­ten, wenn Ueda, Read und Watana­be auf dem Platz gestan­den hät­ten.

Vor etwa 25 Jah­ren tra­fen Stutt­gart und Feye­noord inner­halb von zwei Jah­ren vier­mal im UEFA-Cup auf­ein­an­der. Auch wenn das schon lan­ge her ist, könn­te man es als eine Art Klas­si­ker sehen. Wie bli­cken Feye­noord-Fans auf Stutt­gart?

Wir haben schon mehr­fach gegen­ein­an­der gespielt, aber es gibt kei­ne beson­de­ren Emo­tio­nen gegen­über Stutt­gart. Wir respek­tie­ren den Ver­ein und freu­en uns, dass die Aus­wärts­fahrt mit dem Auto mög­lich ist – aber ansons­ten haben wir weder beson­ders posi­ti­ve noch nega­ti­ve Gefüh­le.

Der ehe­ma­li­ge Feye­noord-Spie­ler Ramon Hen­driks hat sich in Stutt­gart zu einem soli­den Bun­des­li­ga-Ver­tei­di­ger ent­wi­ckelt. Wie blickt Ihr heu­te auf die­sen Trans­fer?

Wir hät­ten nicht erwar­tet, dass Hen­driks so vie­le Spie­le für Euch machen wür­de. Er hät­te wohl auch bei uns Chan­cen gehabt, aber alle ver­stan­den sei­nen Wech­sel, da er zuvor eine furcht­ba­re Leih­sai­son bei Vites­se hin­ter sich hat­te. Wir wün­schen ihm alles Gute – außer natür­lich am Don­ners­tag.

Habt Ihr ver­letz­te oder gesperr­te Spie­ler, die am Don­ners­tag feh­len wer­den?

Kei­ne Sper­ren, aber lei­der ist wie­der gefühlt die hal­be Mann­schaft ver­letzt: zwei Tor­hü­ter (Bij­low und Bos­sin), eini­ge Ver­tei­di­ger, zwei Mit­tel­feld­spie­ler und ein Flü­gel­spie­ler.

Für vie­le Stutt­gart-Fans ist dies nach über einem Jahr­zehnt ohne Euro­pa­po­kal das ers­te Auf­ein­an­der­tref­fen mit Feye­noord – und vie­len ande­ren euro­päi­schen Geg­nern. Was kön­nen wir vom Aus­wärts­sup­port im Neckar­sta­di­on erwar­ten?

Wir wer­den am Don­ners­tag laut sein. Feye­noord-Fans rei­sen über­all­hin, und der Gäs­te­block wird kom­plett gefüllt sein. Wir freu­en uns sehr auf das Spiel!

Zum Schluss: Euer Tipp für die Start­elf und das Ergeb­nis?

Ver­mu­te­te Start­elf: Wel­len­reu­ther – Read, Ahmed­hod­zic, Watana­be, Smal – Valen­te, Tim­ber (oder Hwang), Stei­jn – Hadj Moussa, Ueda und Sau­er.

Tipp: 1:1 (hof­fent­lich, haha).

Titel­bild: © Dean Mouhtaropoulos/Getty Images

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