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·23 May 2025
"Schade": Funkel sagt 1. FC Köln ab

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·23 May 2025
Die Party steckt noch in den Knochen, das letzte Kölsch ist kaum verdaut – da folgt für die Fans des 1. FC Köln der Kater: Aufstiegsheld Friedhelm Funkel bleibt doch nicht FC-Trainer. Die ganze Stadt liegt ihm zu Füßen, der 71-Jährige aber sieht sich von den Vereinsgremien nicht ernsthaft gewollt. Er habe „die 100-prozentige Zustimmung“ nicht gespürt, sagte Funkel dem Kölner Stadt-Anzeiger. Daher habe er bei einem Gespräch am Freitag abgesagt. „Ich hätte die Aufgabe sehr gerne weitergeführt und habe auch sehr viel Rückhalt bei der Mannschaft und bei den tollen Fans gespürt, in den Gremien und beim Präsidenten sieht es aber offenbar etwas anders aus. Das ist schade, aber leider ist es nun einmal so“, sagte Funkel. Er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und „wäre sehr gerne FC-Trainer geblieben“, betonte Funkel, der den FC erst Anfang Mai von Gerhard Struber übernommen hatte. Seine Entscheidung sei unumstößlich.
Erst eine Stunde später äußerte sich auch der 1. FC Köln in einer Pressemitteilung. Der Verein habe ein „sehr offenes und respektvolles Gespräch“ mit Funkel geführt, sagte FC-Sportdirektor Thomas Kessler. Und weiter: „Wir haben dabei transparent dargelegt, dass wir im Rahmen eines verantwortungsvollen Auswahlprozesses verschiedene Gespräche mit potenziellen Kandidaten führen. Friedhelm hat uns daraufhin mitgeteilt, dass er die Notwendigkeit eines solchen Prozesses für eine so wichtige Position absolut nachvollziehen kann, für sich jedoch entschieden hat, daran nicht teilzunehmen.“ Der FC werde daher mit einem neuen Trainer in die neue Saison gehen. Nach dem Saisonfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern war Funkel mit Lob überschüttet worden. Abwehrspieler Dominique Heintz sagte: „Wir hätten nix dagegen, wenn er noch ein Jahr bleibt.“ Das deutlichste Plädoyer allerdings hielt sein Trainerkollege Torsten Lieberknecht: „Der ist topfit, da ist kein Gramm Fett dran, er kann feiern wie ein Biest. Von daher kann ich dem 1. FC Köln nur den Rat geben: Macht die Schatulle auf und haltet ihn hier in Köln“, sagte der FCK-Trainer.
Auch Funkel hatte schon geredet, als sei alles in trockenen Tüchern. Man müsse „den Verein in ruhige Bahnen lenken. Wir wissen, dass die Bundesliga andere Anforderungen und Herausforderungen mit sich bringt und wir sicherlich weniger Spiele gewinnen werden. Wir brauchen jetzt keine Luftschlösser, keine Experimente, das vorrangige Ziel muss der Klassenerhalt sein.“ Er fügte an: „Unbescheiden darf ich sagen, dass ich über die Erfahrung und das Netzwerk für solche Situationen verfüge.“ Mit der Kölner Mannschaft hatte Funkel den siebten Erstliga-Aufstieg seiner Karriere gefeiert. Mit dem Trainer-Dasein soll trotz seiner Absage an die Kölner noch nicht Schluss sein: „Meine Trainerkarriere ist damit nicht beendet. Ich fühle mich dazu einfach zu fit.“
Foto © IMAGO/pepphoto/ /SID/IMAGO/pepphoto / Horst Mauelshagen