Scherning im Interview: "In einer Halbserie ist oft einiges möglich" | OneFootball

Scherning im Interview: "In einer Halbserie ist oft einiges möglich" | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: liga3-online.de

liga3-online.de

·21 November 2025

Scherning im Interview: "In einer Halbserie ist oft einiges möglich"

Article image:Scherning im Interview: "In einer Halbserie ist oft einiges möglich"

Ein Ostwestfale mit einem Faible für Aufholjagden im Taunus: Als neuer Coach des SV Wehen Wiesbaden spricht Daniel Scherning im Interview mit liga3-online.de über eine Vorbereitung auf zwei Szenarien, Eingewöhnungsphasen mit Luxus-Charakter und seinen Einstand mit dem Auswärtsspiel in Mannheim.

"Ausschlaggebend war das positive Gefühl"

liga3-online.de: Etwa eineinhalb Wochen inklusive eines Testspiels (0:2 gegen Sportfreunde Siegen) sind seit Ihrer Vorstellung als Trainer des SV Wehen Wiesbaden vergangen. Wie viel Eingewöhnungszeit brauchen Sie generell als Coach?


OneFootball Videos


Daniel Scherning: Das ist situationsabhängig. Wenn ich den Vergleich zu meinem Start bei Arminia Bielefeld oder Eintracht Braunschweig mit drei bzw. fünf Tagen bis zum ersten Spiel ziehe, ist diese längere Eingewöhnungsphase plus ein Test unter Wettkampfbedingungen hier eine gefühlte Luxus-Situation. Direkt trainiert hatte ich davor noch niemanden aus dem Kader, aber wenn sich die Wege mal anderweitig kreuzen, lernst du einen Spieler auch schon kennen und kannst ihn einschätzen.

Wurde inzwischen auch Ihr "Wenn jemand etwas hat"-Aufruf erhört? Stichwort: Wohnungssuche!

Noch nicht, aber vielleicht weiten wir das hier mal auf die Community von liga3-online.de aus (lächelt). Privat bin ich mehr der Garten-Typ. Hier läuft es, denke ich, auf eine Wohnung mit Balkon hinaus. Ich bleibe guter Dinge, dass ich in Wiesbaden bald fündig werde.

Ändert sich die Herangehensweise, wenn Sie – ähnlich wie bei den beiden vorherigen Stationen (Eintracht Braunschweig, Arminia Bielefeld) – einen Klub erst nach dem Saisonstart übernehmen?

Persönlich mache ich da keine allzu großen Unterschiede. Du kommst als Trainer in der Regel in eine Situation, in der die internen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Es geht darum, schnell den Gesamtkontext und die Gründe zu verstehen. Auch das Testspiel war – ganz unabhängig vom Ergebnis – hilfreich dafür.

Gab es Anfragen, um ohne Unterbrechung schon im Sommer wieder bei einem Verein einzusteigen?

Durchaus, ja. Nach meiner Zeit in Braunschweig im Sommer stand ich mit Klubs in Kontakt. Ausschlaggebend war aber das positive Gefühl, das ich bei der Anfrage und den Gesprächen mit Uwe Stöver vom SV Wehen Wiesbaden gespürt habe. Nicht nur im Hinblick auf die Ambitionen und Perspektive überschneidet sich einiges, was mir als Coach wichtig ist.

"Auf beide Szenarien vorbereitet"

Haben Sie in den fünf Monaten als vereinsloser Trainer intensiver die 2. Bundesliga oder die 3. Liga verfolgt?

Von der reinen Anzahl der verfolgten Spiele ging es in Richtung 50:50. An nahezu jedem Wochenende stand auch ein Drittligaspiel mit auf dem Programm. Es ist kein Geheimnis, dass ich perspektivisch schon wieder in die 2. Bundesliga möchte. Vorbereitet war ich wiederum auf beide Szenarien bzw. Ligen.

Wo der Weg wiederum hinführen soll, erklärten Sie recht offensiv bei Ihrer Vorstellung. Erfüllt der Kader die Voraussetzungen für diese Ziele und auch Ihr auf Umschaltfußball ausgelegtes System?

Ich finde es richtig, sich gewisse Ambitionen zu setzen, die auch im Gesamtkontext zu verstehen sind. Nicht umsonst habe ich beim SVWW bis 2028 unterschrieben. Der Ist-Zustand der Mannschaft entspricht gerade nicht dem eines Teams, das auf Kurs 2. Liga ist. Die Jungs sind jedoch alle willig. Offensives Umschaltspiel ist bei mir immer ein wichtiges Thema, wobei man unser Spiel nie nur darauf reduzieren sollte.

Angefangen mit Ihrer Premiere in Mannheim stehen bis zur Winterpause noch fünf Partien an. Was wäre ein Etappenziel, um eventuell in der Rückrunde oben anzugreifen?

Ich nenne hier keine Tabellenplätze, aber wir wissen auch, wie zügig es mit einer kleinen Serie in der 3. Liga nach oben gehen kann. Zunächst liegt der Fokus auf Waldhof Mannheim – ein Gegner, der im eigenen Stadion schwer zu bespielen ist. Wenn wir dort bestehen und auch gegen die Teams aus dem oberen Drittel punkten, können wir in die Winterpause gehen und die Situation neu bewerten.

Mit Aufholjagden in der Rückrunde kennen Sie sich durch die 24-Punkte-Halbserie mit Braunschweig zum Klassenerhalt in der Saison 2023/24 doch gut aus!

Ein guter Vergleich. Wenn wir die fünf Spiele vor der Winterpause noch dazurechnen, waren es seinerzeit 33 Punkte aus 22 Partien. Auch deshalb war der Einstiegszeitpunkt noch vor der Winterpause beim SV Wehen Wiesbaden in den Gesprächen nie ein K.o.-Kriterium für mich. Wenn die Uhren auf null gestellt werden und neue Dynamiken innerhalb des Teams entstehen, ist

View publisher imprint