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·12 November 2025

Sieben Spiele sieglos: Warum es beim FCS derzeit nicht läuft

Article image:Sieben Spiele sieglos: Warum es beim FCS derzeit nicht läuft

Seit sieben Spielen sieglos und in der Tabelle von Rang 2 ins Mittelmaß abgerutscht – bei schon sechs Punkten Rückstand auf die Plätze zwei und drei: Es läuft derzeit nicht beim 1. FC Saarbrücken. liga3-online.de nennt die Gründe dafür.

Schwartz-Spielidee greift nicht mehr

Bei seinen früheren Stationen stand Trainer Alois Schwartz für defensive Stabilität. Doch ausgerechnet diese bekam er beim FCS vor allem in den letzten Spielen nicht mehr umgesetzt. Allein in den vergangenen fünf Partien musste Torhüter Philipp Menzel zehnmal hinter sich greifen. Lösungen fand Schwartz bislang nicht. Klar ist aber: Die Nachlässigkeiten in der Defensive allein den Ausfällen von Niko Bretschneider und Patrick Sontheimer zuzuschreiben, wäre zu kurz gedacht, da Sontheimer auch bei der Siegesserie im September fehlte und Bretschneider nur in zwei der vier Partien über die volle Distanz zum Einsatz kam.


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Und auch nach vorne ging kaum etwas. An den bisherigen 14 Spieltagen schoss der FCS lediglich 195 Mal auf das Tor – und ist damit das Schlusslicht. Selbst der noch sieglose TSV Havelse gab satte 50 Torschüsse mehr ab. Dass die Saarländer zwischenzeitlich dennoch Zweiter waren, lag vor allem an der starken Chancenverwertung, die im Liga-Vergleich wiederum die beste ist. Doch seitdem Kai Brünker und Florian Pick nicht mehr zuverlässig treffen, geht es bergab.

Zu abhängig von Pick

Vier Siege in Folge und zwischenzeitlich sieben Mal in Folge ohne Niederlage geblieben: Dass der FCS zwischenzeitlich so stark performte, war – neben einer sehr guten Chancenverwertung – vor allem Florian Pick zuzuschreiben. Alleine zu der Siegesserie steuerte der 30-Jährige fünf Tore und zwei Vorlagen bei. Seitdem kamen in acht Partien allerdings nur noch ein Tor und zwei Vorlagen hinzu. Es zeigt sich: Der FCS war schlicht zu abhängig von Pick.

Das erkannte auch Schwartz nach dem Remis gegen Havelse: "Das war heute nicht sein Tag." Dass er den 30-Jährigen als einzelnen Spieler öffentlich an den Pranger stellte, warf jedoch kein gutes Bild auf den Coach. Vielmehr wäre es seine Aufgabe gewesen, den 30-Jährigen wieder aufzubauen – sowohl was das Sportliche angeht, als auch im Kopf. Darüber hinaus hätte Schwartz schon vor einigen Wochen Lösungen dafür finden müssen, dass der FCS eben nicht von einem Spieler abhängig ist. Zumal die Offensive qualitativ durchaus hochwertig besetzt ist. Die fehlende Balance zwischen individueller Klasse und kollektivem Konzept ist ohnehin ein großes Problem des FCS.

Ungewisse Zukunft

Es ist unübersehbar, dass die Spieler im Kopf nicht frei sind. Auch Schwartz hat das bereits erkannt. Als Grund dafür nannte er vor allem die unklare Zukunft des Vereins nach der Satzungsänderung: "Wenn du täglich Schlagzeilen wie 'Pulverfass Saarbrücken', 'Wie geht es weiter?', 'Lizenz in Gefahr' liest, ist das mit Sicherheit nicht hilfreich." Einen Weg, wie die Blockade in den Köpfen der Spieler gelöst werden kann, hat der 58-Jährige bislang nicht gefunden.

Dass die Unruhe im Umfeld nach den ausbleibenden Ergebnissen und schwachen Leistungen immer größer wird, ist nicht überraschend. Bislang verpasste es Schwartz jedoch, sich vor die Mannschaft zu stellen und diese aus der Schusslinie zu nehmen. Dass fast wöchentlich neue Gerüchte aufkommen – zuletzt war spekuliert worden, dass Spieler wie Manuel Zeitz und Philipp Menzel "rasiert" werden sollen – macht die Arbeit des 58-Jährigen allerdings nicht gerade leichter.

Fazit

Die Schwächephase des FCS ist kein Zufall, sondern das Ergebnis struktureller Probleme auf und neben dem Platz. Schwartz hat bisher keine Lösungen gefunden, um die Verunsicherung seiner Mannschaft zu lösen oder die Abhängigkeit von Einzelspielern zu beenden. Aus Sicht vieler Fans ist der 58-Jährige gescheitert, die Verantwortlichen halten dagegen weiterhin an ihm fest – zumindest vorerst. Ob es Schwartz in der Länderspielpause gelingen wird, die Mannschaft neu zu packen und wieder ein Wir-Gefühl zu schaffen? Die letzten Wochen lassen eher nicht darauf schließen.

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