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·11 August 2025

Spieler und Berater immer mächtiger: Rummenigge hält flammendes Plädoyer

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Karl-Heinz-Rummenigge bereitet die Gehaltsentwicklung im Fußball zunehmend große Sorgen. "Es gibt fast nur noch eine Richtung: nach oben. Nicht nur beim FC Bayern, sondern generell", führte der frühere Vorstandsvorsitzende der Bayern im Interview mit dem kicker aus. Diese Entwicklung haben Rummenigge zufolge auch die Spielerberater beeinflusst. "Die zunehmende Macht der Berater und Agenten wie auch der Spieler sehe ich kritisch", machte das Aufsichtsratmitglied der Bayern deutlich.

Immer häufiger stauben Berater bei neuen Deals und Vertragsverlängerung ordentlich Geld ab. Dies fehlt am Ende aber oft nicht den Spielern, die einen Berater engagiert haben, sondern den Vereinen selbst. Das Gesamt-Volumen wird schlichtweg größer, weil die Stars selbst auf nichts verzichten wollen. Immer häufiger lassen Spieler auch ihre Verträge auslaufen und fordern dann ein üppiges Handgeld für sich und ihren Agenten.


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Für die Klubs sind derartige Zahlungen in der Regel trotzdem günstiger als die Ablösesummen, die für Stars gezahlt werden müssen, die anderweitig noch einen Vertrag haben. Unter dem Strich sorgt die Entwicklung dennoch dafür, dass die Klubs weniger einnehmen und mehr zahlen und im Gegenzug Spieler und Berater mehr verdienen.

"Die Berater und Spieler müssen wissen, wo ihre Grenzen liegen. Diese Grenzen dürfen nicht verschoben werden, sonst bekommt das ganze System Schlagseite. Diese Entwicklung sehe ich mit Sorge", hat Rummenigge einen kritischen Blick auf die Situation.

Rummenigge richtet Appell an Klubs: "Braucht den Mut zur Machtprobe"

Auch wenn Spieler bei ihren Vereinen noch Verträge haben, ist immer wieder zu erkennen, dass sie dennoch am längeren Hebel sitzen. Bekommen sie nämlich einen Wechselwunsch mal nicht durchgesetzt, ist es längst kein Einzelfall mehr, wenn der ein oder andere mit einem Strik reagiert. Rummenigge wünscht sich in solchen Fällen, dass die Klubs ein Zeichen setzen.

"Die Klubs dürfen sich nicht alles gefallen lassen. Man muss konsequent sein", mahnte er. Die Münchner seien "mit dieser Haltung immer gut gefahren". Die Herangehensweise in solchen Fällen ist für Rummenigge klar. "Wenn ein Spieler meint, sich danebenbenehmen zu müssen, braucht es auch mal den Mut zur Machtprobe", verdeutlichte er. Hierbei sei jedoch angemerkt, dass es der FC Bayern bislang kaum mal mit Streik-Profis zu tun gehabt hat.

Rummenigge erkennt Problematik - und sieht PSG als Vorbild

Als nicht ganz so großes Problem sieht Rummenigge die Entwicklung der Ablösesummen im Profigeschäft an. Diese müsse man immerhin "im Kontext der Klubumsätze" betrachten.

Das viel größere Problem seien die Gehaltssprünge. "Auch wir beim FC Bayern zahlen zum Teil zu hohe Gehälter für den geleisteten Gegenwert", gab er zu. Dies sei bei den Münchnern aber auch schon häufiger diskutiert worden. Gewissermaßen ist aber auch nicht nur die allgemeine Entwicklung, sondern vielmehr der FC Bayern selbst dafür verantwortlich. Bei kaum einen Verein streichen Spieler, die keine Leistungsträger sind, ansatzweise so viel Gehalt ein, wie beim FC Bayern.

Rummenigge sieht ausgerechnet PSG als Vorbild, die gezeigt haben, dass die Entwicklung nicht unumkehrbar sei. "Bei PSG hat man sich bewusst von der teuersten Gehaltsstruktur in Europa verabschiedet - Messi, Neymar, Mbappé sind alle weg -, dennoch wurde erstmals der ganz große internationale Titel geholt. Es zeigt: Auch mit klugen, nachhaltigen Investitionen kann man sportlich erfolgreich sein", argumentiert der 69-Jährige.

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