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Löwenmagazin

·16 November 2025

Stadionfrage: Fanorganisation fordert Mitgliederbefragung und droht mit öffentlicher Petition

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Die Fanorganisation Weiß und Blau für den TSV hat das Präsidium aufgefordert eine Mitgliederbefragung im Hinblick auf die Stadionfrage durchzuführen. Eine Frist ist bis zum 01.12. gesetzt. Ansonsten will man mit einer öffentlichen Petition Druck ausüben.

„Für das Grünwalder Stadion wird es niemals Investoren geben. Diese Hoffnung ist tot – und das schon lange“, schreibt die Fanorganisation Weiss und Blau für den TSV auf Instagram. Gleichzeitig läge eine echte Zukunftschance auf dem Tisch. Oberbürgermeister Dieter Reiter habe „dem TSV 1860 signalisiert, dass in Riem ein Grundstück für ein neues Löwen-Stadion“ bereitstehe. Das sei eine „historische Möglichkeit – aber nur, wenn der Verein endlich klare Haltung zeigt“. Man dürfe diese Chance nicht verspielen, meint die Fanorganisation. Man fordert deshalb Präsident Mang auf: „Startet eine Mitgliederbefragung zur Stadionfrage. Jetzt! Demokratie und Transparenz bedeuten, dass alle Mitglieder gehört werden – nicht nur ein kleiner, lautstarker Kreis.“ Zeit für eine Antwort gibt man dem Präsidenten bis zum 1. Dezember 2025. Bekommt man keine Antwort, wolle man eine öffentliche Petition starten, „um den Druck zu erhöhen und die Stimme der Mitglieder unüberhörbar zu machen“.


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Eine Antwort gibt es bereits. Eine Mitgliederbefragung wird es nicht geben. Das lehnt der Präsident ab. Gegenüber dem Löwenmagazin erklärt Mang: „Wir sind im Frühjahr diesen Jahres auch mit der klaren Botschaft angetreten, dass wir zum Grünwalder Stadion stehen. Wir wurden gewählt und wir sehen hier einen klaren Auftrag uns als e.V. zu positionieren.“ Dass nur ein kleiner Kreis gehört wird und man deshalb die Demokratie in Frage stellt, da kann Mang nur den Kopf schütteln: „Jeder kann sich im e.V. einbringen, sei es mit einem Amt oder eben bei den satzungsgemäßen Versammlungen.“

Dass die Fanorganisation eine öffentliche Petition starten will, irritiert den Präsidenten des TSV 1860 München. Auf der einen Seite fordern sie eine vereinsinterne Mitgliederbefragung. Um Druck auf den Verein auszuüben droht man dann allerdings mit einer öffentlichen Petition, bei der grundsätzlich jeder mitmachen kann. Das macht wenig Sinn. Sein gut gemeinter Rat: Die Satzung lesen und sich im Rahmen der Satzung einbringen. „Es gibt die Mitgliederversammlung, da kann man entsprechende Anträge einbringen. Bei Bedarf kann man auch eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, wenn die entsprechende Mehrheit es will.“ Eine Petition in der Öffentlichkeit benötige es hierbei nicht, sie wäre sogar kontraproduktiv.

Petitionen sind ein demokratisches Mittel um Vorschläge zur Verbesserungen von Gesetzen und Politik oder Beschwerden über staatliche Verwaltungen einzubringen. Nicht aber um öffentlich Druck auf das Meinungsbild eines Vereins auszuüben. Petitionen richten sich in erster Linie an staatliche Stellen wie Parlamente und Behörden. Mit einer Petition kann die Fanorganisation Weiss und Blau – für den TSV zum Beispiel erreichen, dass der Verein zu einer Sitzung des Stadtrates eingeladen wird. Das war es dann, neben der öffentlichen (und vermutlich einmal mehr populistischen) Diskussion auch schon.

Für die demokratische Meinungsbildung und die entsprechende Transparenz gibt es ausreichend Regelungen innerhalb des Vereins und die müssen auch eingehalten werden. Jedes Mitglied kann Anträge stellen. Ganz ohne Fanorganisationen oder öffentliche Petitionen.

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