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·31 March 2025
Straßen-Keilerei zwischen Blau und Rot

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·31 March 2025
VON OLIVER GRISS UND IMAGO (ARCHIVFOTO)
Das letzte Stadtderby um Bundesliga-Punkte liegt weit zurück: Im Abstiegsjahr 2004 war's, als der TSV 1860 im April mit 0:1 im ausverkauften Olympiastadion gegen den FC Bayern knapp verlor. Seitdem können die Fans nur noch in Youtube ihre Erinnerungen an große Duelle zwischen Blau und Rot befriedigen, die seinerzeit die Stadt München elektrisierten.
Obwohl es die Rivalität auf dem Platz also schon lange nicht mehr gibt, flogen zwischen streitsüchtigen Fans am Freitagabend die Fäuste - genauer gesagt nach dem U21-Spiel der Bayern im Grünwalder Stadion gegen Hankofen (1:1). Die Löwen-Chaoten passten im Bereich der Fromundstraße eine Gruppe von FCB-Anhänger ab und keilten sich mit ihr. Gegen 21.10 Uhr riefen Zeugen die Polizei und berichteten über die Schlägerei.
Daraufhin schickte die Einsatzstelle mehrere Streifenwagen und Beamte der Einsatzhundertschaft zum Tatort. Als die Beamten eintrafen, flüchteten die Anhänger. Einige davon versteckten sich in einer U-Bahn am Bahnhof Wettersteinplatz. Die betroffene Bahn wurde zwei (!) Stunden lang angehalten und rund 70 Menschen in dem Zug wurden von den Beamten kontrolliert. Vier Bayern-Fans waren leicht verletzt.
In der Nähe der körperlichen Auseinandersetzung nahm die Polizei drei Fans des TSV 1860 fest. Den 26, 28 und 31 Jahre alten Männern aus München, dem Landkreis Dachau und Kelheim wird laut Polizei gefährliche Körperverletzung und Landfriedensbruch vorgeworfen. Wie viele Fans an der Schlägerei beteiligt waren, ist unklar. Die Beamten gehen von mindestens zehn Raufbolden aus, Zeugen hatten 20 bis 30 Fans gezählt.
Die Polizei setzte 40 Beamte und vier Hunde ein - darunter auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK). Aus der Pressemitteilung der Polizei geht hervor, dass sich die Bayern-Fans bei der Kontrolle sehr aggressiv verhalten haben sollen, sodass die Beamten mit dem Einsatz von Schlagstöcken gedroht hatten. Die weiteren Ermittlungen zur Klärung der Massenschlägerei hat die Kriminalpolizei.
24 Stunden später war die Polizei erneut wegen 1860-Fans im Einsatz - dieses Mal hatten Chaoten auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel in Osnabrück (0:1) dafür gesorgt, dass der ICE 885 mit einer Stunde Verspätung in München eingetroffen ist. Chaoten hatten auf der Fahrt unter anderem das Inventar des Zuges beschmiert und beklebt, und zudem Mitreisende angepöbelt und beleidigt.