Top-Talent in der Sackgasse: Muss Bayern bei Mathys Tel umdenken? | OneFootball

Mathys Tel galt lange als eines der größten Talente beim FC Bayern, doch derzeit steckt der 19-Jährige in einer schwierigen Phase. Verletzungen und die starke Konkurrenz im Kader haben seine Entwicklung gebremst und werfen die Frage auf, ob der Verein sein Potenzial voll ausschöpfen kann.

Zu Beginn der Saison zeigte sich Mathys Tel noch zuversichtlich. Unter Neu-Trainer Vincent Kompany wollte der junge Franzose voll durchstarten. Doch das 3:3-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt offenbarte seine aktuelle Misere. Kurz vor Spielende verlor er nach einer unglücklichen Ballannahme den Ball und wurde daraufhin von Robin Koch unsanft gestoppt, was zu einer Schulterverletzung führte. Statt U21-Länderspielen mit Frankreich steht nun eine Zwangspause von zwei Wochen an.

Noch in der vergangenen Saison hatte sich Tel unter Ex-Trainer Thomas Tuchel als „Superjoker“ etabliert. Doch unter Kompany läuft es nicht wirklich rund. In der laufenden Bundesliga-Saison ist Tel noch ohne Tor oder Vorlage – ein deutlicher Rückschritt im Vergleich zum Vorjahr, als er zu diesem Zeitpunkt bereits drei Tore und eine Vorlage vorweisen konnte.

Konkurrenz im Bayern-Kader bremst Tels Entwicklung

Kompany hatte kürzlich einigen betont: „Wir glauben an Mathys Tel und daran, was er für Bayern München in Zukunft leisten kann.“ Doch die starke Konkurrenz im Kader scheint für Tel zunehmend zum Problem zu werden. Mit Spielern wie Serge Gnabry, Kingsley Coman und dem Neuzugang Michael Olise hat er es schwer, sich durchzusetzen. Besonders bitter: Selbst Coman, der zuletzt in der Champions League eher enttäuschte, erhielt in Frankfurt den Vorzug.

Obwohl Tel sich schwertut, Einsatzzeiten in München zu erhalten, ist eine Leihe bislang keine Option. „Das ist kein Thema. Er gibt richtig Gas und hat in der Vorbereitung überzeugt“, erklärte Sportdirektor Christoph Freund noch im September.

Doch inzwischen stellt sich die Frage, ob eine Leihe nicht doch eine sinnvolle Option wäre, um ihm mehr Spielpraxis zu ermöglichen. Auf der Bank wird Tel kaum die nötigen Entwicklungsschritte machen können, um sein volles Potenzial auszuschöpfen. Zudem zeigt das Beispiel von Paul Wanner, dass eine Leihe zum richtigen Klub ein echter Karriere-Booster sein kann. An Interessenten mangelt es sicherlich nicht. Tel wurde vergangenen Sommer mit zahlreichen Klubs in Verbindung gebracht.