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·7 September 2025
Trotz vier WM-Quali-Siegen: Englische Presse geht auf Tuchel los

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·7 September 2025
Thomas Tuchel dürfte sich wie in einer verkehrten Welt vorkommen. Der Nationaltrainer Englands konnte mit den Three Lions durch vier Siege in vier Spielen die Segel klar auf WM-Qualifikation stellen. Lediglich das Testspiel gegen den Senegal ging für den ehemaligen Bundesliga-Coach von Mainz, Dortmund und dem FC Bayern verloren. Rein von den Ergebnissen her stimmt es also für Tuchel und die englische Auswahl. In allen Pflichtspielen unter Tuchels Führung blieben die Engländer zudem ohne Gegentreffer und siegten viermal zu Null. Dennoch wächst die Kritik am Nationaltrainer auf der Insel merklich an.
"Nach fünf Spielen unter Tuchel fällt es schwer, sich an positive Aspekte der englischen Mannschaft zu erinnern."
Die englische Presse scheint überhaupt nicht einverstanden mit der Art und Weise wie die Three Lions ihre Spiele führen und schoss nach dem 2:0 Erfolg gegen Fußballzwerg Andorra scharf gegen Tuchel. "Nach fünf Spielen unter Tuchel fällt es schwer, sich an positive Aspekte der englischen Mannschaft zu erinnern“, schrieb zum Beispiel das Boulevardblatt The Sun und sendete damit deutliche Giftpfeile in Richtung des deutschen Trainers.
Steht unter scharfem Beschuss aus der englischen Presse: Thomas Tuchel / Catherine Ivill - AMA/GettyImages
"Mir hat die Leistung gefallen. Es war eine gute Leistung."- Tuchel über Leistung gegen Andorra
Tuchel, der insgesamt erst der dritte Nicht-Engländer an der Seitenlinie der englischen Auswahl ist, konnte also bisher nicht überzeugen - trotz erfolgreichen Ergebnissen. Der Trainer selbst sieht das aber ganz anders. "Mir hat die Leistung gefallen. Es war eine gute Leistung, eine solide Leistung gegen eine tiefstehende Mannschaft“, äußerte sich Tuchel nach dem Sieg über Andorra. Das sieht neben der Sun aber offensichtlich auch der Daily Mirror ganz anders und titelte "Langweiliges, langweiliges England."
Nun steht der 52-jährige Trainer in der kommenden Woche vor einer echten Hürde. Mit Serbien wartet auf England und Tuchel der vermeintlich härteste Gruppengegner. Gegen diesen durchaus unangenehmen Kontrahenten muss sich Tuchel beweisen. Es bleibt abzuwarten, ob der deutsche Coach nach den eher unspektakulären Siegen gegen die vermeintlich Kleinen der Fußballwelt sich auch gegen einen deutlich schlagkräftigeren Gegner behaupten kann und somit womöglich auch die englische Presse etwas mehr hinter sich bekommt. Das hitzige Duell am Dienstag in Belgrad wird für Tuchel dann wohl zur Feuerprobe.