SchalkeTOTAL
·9 September 2025
Überraschender Aufstiegskandidat? Schalke mit Vizemeister-Vibes

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·9 September 2025
Schalkes destruktiver Fußball mündet im Traumstart: Die Parallelen zur Vizemeistersaison 2017/18 sind unverkennbar – ist sogar der Aufstieg drin?
„Wir sind momentan sehr eklig zu bespielen. Als Schalke damals Vizemeister wurde, war das auch nicht immer schön anzusehen.“ Mit diesen Worten bringt Abwehrchef, Schalke-Fan und Rückkehrer Timo Becker gegenüber der WAZ auf den Punkt, was viele Fans der Königsblauen derzeit empfinden. Spielerisch keine Gala-Vorstellungen, aber eine Mannschaft, die unangenehm, stabil und schwer zu knacken ist. Insbesondere die Art und Weise weckt Erinnerungen an die Vizemeistersaison von 2017/18.
Das Déjà-vu beginnt schon beim Blick auf die Vorbereitung. Damals übernahm mit Domenico Tedesco ein unbekannter Trainer, nachdem Schalke unter Markus Weinzierl in der Vorsaison nur Zehnter wurde. Kaum jemand rechnete mit einer Champions-League-Qualifikation und am Ende stand sogar die sensationelle Vizemeisterschaft. Ähnliche Voraussetzungen wie in dieser Spielzeit: nach einem enttäuschenden Platz 14 in der Vorsaison kam Miron Muslic ebenfalls ohne große Vorschusslorbeeren. Einige Fans waren gar enttäuscht, da sie den neuen Übungsleiter nicht einschätzen und auf Namen wie Lukas Kwasniok oder Christian Titz hofften.
Doch nach vier Spieltagen stehen drei Siege, eine Niederlage und das Weiterkommen im Pokal zu Buche, exakt wie 2017/18. Hauptgrund dafür? Wie auch damals die Defensive. Mit nur 53 erzielten Treffern stellte Schalke 2017/18 den schwächsten Angriff der Top 6, hatte aber die drittbeste Defensive.
Auch in dieser Saison überzeugt weniger der Angriff (5 Tore in 4 Ligaspielen), sondern die Abwehr. In keinem der fünf Pflichtspiele musste Schalke zur Pause ein Gegentor hinnehmen. Die komplett neue Dreierkette aus Hasan Kurucay, Nikola Katic und Timo Becker vor Loris Karius sorgt für eine ähnliche Stabilität wie einst Ralf Fährmann, Naldo, Thilo Kehrer und Matija Nastasic.
Zudem scheint das Teamgefüge ähnlich intakt wie 2017/18: Alle Spieler freuen sich über Erfolge, witzeln in Formaten auf Schalkes Social-Media-Kanälen, und selbst die aussortierten Amin Younes und Anton Donkor liefern keine negativen Schlagzeilen. Die Balance zwischen Trainer, Führungsspielern und Talenten scheint zu stimmen, und selbst die so oft unruhigen Fans zeigen sich euphorisiert.
Auch die äußeren Umstände wecken Erinnerungen an damals. 2018 profitierte Schalke von schwächelnder Konkurrenz: Hoffenheim lag mit acht Punkten Abstand zurück, und einzig Bayern stand vor den Königsblauen. In der 2. Liga sind nun mit Köln und dem HSV zwei Schwergewichte in der Vorsaison aufgestiegen – einzig Hannover präsentiert sich derzeit wie das „Bayern der 2. Liga“.
Es ist also nicht auszuschließen, dass das, was einst funktionierte, nun auch eine Liga tiefer wieder klappen könnte. So könnte Timo Beckers Zitat am Saisonende Realität werden, sollte Schalke tatsächlich im Aufstiegsrennen mitmischen.