Vincenzo Montella über Berke Özer: "Ich bin enttäuscht!" | OneFootball

Vor dem WM-Qualifikationsspiel der türkischen Nationalmannschaft gegen Georgen stellte sich Türkei-Trainer Vincenzo Montella auf der Pressekonferenz den Fragen der Medien. Hierbei wurde der Italiener auch auf die geräuschvolle Abreise von Berke Özer angesprochen, wobei er deutliche Worte fand.

Am Dienstagabend trifft die Türkei am vierten Spieltag der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in Kocaeli auf Georgien. Bei der entsprechenden Pressekonferenz stand der Übungsleiter dabei den Fragen der Medien Rede und Antwort, wobei erwartungsgemäß der Eklat rund um Ersatztorhüter Berke Özer, der ohne Genehmigung auf eigene Faust von der Nationalmannschaft abgereist war, im Mittelpunkt stand.

"Wir repräsentieren unser Land und das ist eine Frage der Ehre!"

Auf den Vorfall rund um Berke Özer angesprochen fand Vincenzo Montella deutliche Worte: "Unter unseren Spielern herrscht eine familiäre Atmosphäre. Das leben wir alle gemeinsam vor. Die Grundlage dessen ist der Umstand, dass jeder einzelne hier sein will. Die Spieler müssen sich darauf freuen, zur Nationalmannschaft zu dürfen. Ich treffe meine Entscheidungen hierbei basierend auf taktischen Überlegungen und das von Spiel zu Spiel erneut. Diesbezüglich übernehme ich für meinen Job die Verantwortung. Auch die Spieler müssen ihrerseits Verantwortung übernehmen. Wenn wir die Ehre unseres Landes übernehmen, müssen die Spieler das ernst nehmen. Berke Özer hat seine Entscheidung damit begründet, dass ihm die Maßnahmen des Trainerteams nicht gefallen haben. Ich sage es nochmal: Wir repräsentieren unser Land und das ist eine Frage der Ehre! Du kannst nicht einfach das Mannschaftslager verlassen, ohne irgendjemandem Bescheid zu sagen. Tust du das, gibt es Konsequenzen."

"Berke hätte sich an Mert Günok orientieren können."

Weiterführend erklärte der türkische Nationaltrainer: "Ich mache mir um Berke gerade nicht all zu viele Gedanken, da wir morgen ein wichtiges Spiel vor der Brust haben. Es geht für uns um die WM, an der wir schon seit einer langen Zeit nicht mehr teilnehmen konnten. Als ich Berke das erste Mal eingeladen habe, spielte er noch in der zweiten Liga. Als wir in die USA gereist sind, habe ich ihn seine ersten beiden Länderspiele bestreiten lassen, bevor er nach Lille gewechselt ist. Er wünscht sich, dass nach Leistungen aufgestellt wird. Ginge es danach, würde er die aktuellen Länderspiele aber ebenfalls nicht in der Startelf bestreiten. Ich bin daher von ihm sehr enttäuscht! Ich bin so enttäuscht, dass niemand hier seinen Stammplatz sicher hat. Er hätte sich an Mert Günok wenden können und um Rat fragen. Mert hat sieben Jahre gewartet, bis er das erste Mal für die Türkei auf dem Platz stehen durfte. Auch wenn er aktuell nicht spielt, unterstützt er seine Teamkollegen, ohne zu murren. Das hätte ich auch von Berke erwartet. Wir müssen die familiäre Atmosphäre aufrecht erhalten. Der Respekt gegenüber dem Team steht hierbei über dem Respekt vor mir. Von daher erwarte ich, dass sich Berke für sein Verhalten verantwortet."

Foto: Grant Halverson / Getty Images