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·8 July 2025
Vorwürfe gegen Watzke entkräftet: BVB-Machtkampf eskaliert

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·8 July 2025
Hans-Joachim Watzke gerät mitten im BVB-Machtkampf ins Visier anonymer Vorwürfe. Ein internes Verfahren entlastet ihn – doch der Konflikt um das Präsidentenamt spitzt sich weiter zu.
Bei Borussia Dortmund bahnt sich ein intensiver Machtkampf um das Präsidentenamt an – und mittendrin steht Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. In einem anonym angestoßenen Compliance-Verfahren gegen den 66-Jährigen wurden kürzlich schwere Vorwürfe geprüft: Es ging um angeblich privat veranlasste Charterflüge, die auf Vereinskosten abgerechnet worden sein sollen.
Wie die Ruhr Nachrichten berichten, bezogen sich die Anschuldigungen auf zwei Flüge aus dem Jahr 2023. Dabei sollte geklärt werden, ob diesen Reisen ein dienstlicher Zweck zugrunde lag. Der Verein erklärte dazu: „Alle drei Prüfstellen, nämlich die Compliance-Beauftragte, der Präsidialausschuss des Beirates und der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates, haben nach eingehender Auseinandersetzung mit dem Sachverhalt einstimmig festgestellt, dass Herr Watzke vollständig im Einklang mit den internen Richtlinien gehandelt hat. Die Verfahren wurden entsprechend ohne Beanstandung beendet.“
Die internen Ermittlungen wurden ausgelöst, nachdem der amtierende Präsident Reinhold Lunow im Mai ein anonymes Schreiben erhalten hatte und dieses wie vorgesehen weiterleitete. Laut Verein führten die geprüften Flüge Watzke zu einer UEFA-Sitzung und einer Generalversammlung der Klubvereinigung ECA. Beide Reisen waren dienstlich und durch seinen Vertrag gedeckt.
Watzke zeigte sich nach Abschluss des Verfahrens erleichtert, kritisierte aber den Umgang mit vertraulichen Informationen: „Es ist gut, dass beide Gremien die anonymen Vorwürfe einstimmig als unzutreffend bewertet haben. Damit ist die Sache für mich abgeschlossen“, sagte er den Ruhr Nachrichten.
Gleichzeitig äußerte er scharfe Kritik: „Dass aus vertraulichen Gremien von Borussia Dortmund interne Details trotz allumfassender Verschwiegenheitsverpflichtungen aller Beteiligten an die Öffentlichkeit gelangen, empfinde ich allerdings als enttäuschend. So ein Verhalten zerstört das Vertrauen in interne Diskussionen, die in der Sache hart geführt werden sollten. Und zwar ohne Sorge darüber, dass dies zur Beschädigung der Reputation einzelner benutzt wird.“
Tatsächlich sorgt weniger das Verfahren selbst als vielmehr sein Zeitpunkt für politische Brisanz. Im November steht die Wahl des BVB-Präsidenten an – und diesmal könnte es zu einer ungewöhnlichen Kampfabstimmung kommen. Neben Amtsinhaber Lunow steht auch Watzke als möglicher Kandidat im Raum, obwohl Letzterer seine Absichten bislang nicht offiziell verkündet hat.
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